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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und reichte Jared das Glas. »Ich habe sie selbst eingemacht. Sie schmeckt gut zum Frühstück.«
    »Vielen Dank. Wie viel …«
    »Es ist ein Geschenk, Lord. Bitte nimm es an.«
    Gerührt küsste Jared ihr die Hand. Er ließ das Glas verschwinden und verbeugte sich ebenfalls leicht vor ihr. »Lady.«
    Als er sich erneut zum Gehen wandte, legte sie ihm eine Hand auf den Arm. »Geh nicht zurück nach Shalador, Lord«, sagte sie rasch. »Dort gibt es nichts für dich. Shalador liegt
in Trümmern. Man sagt, alle guten Königinnen seien tot, und die, die übrig geblieben sind, sollen Hayll zu Diensten sein.«
    »Warum?«, fragte Jared scharf. »Wie?«
    »Krieg.« Sie schüttelte den Kopf. »Ein schrecklicher Krieg.«
    Jared stützte sich mit den Händen auf dem Ladentisch ab und schloss die Augen.
    Belarr war ein Krieger mit roten Juwelen. Er würde wissen, wie Ranonwald zu schützen war. Er hätte dafür gesorgt, dass Reyna und die Jungen in Sicherheit waren.
    Doch sie waren keine Jungen mehr. Seine Brüder waren alt genug, um in den Kampf zu ziehen. Alt genug, um zu sterben
    Er schluckte hart und befürchtete, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
    »Lord?« Die alte Frau tätschelte seinen Arm.
    Jared öffnete die Augen. Seine Umgebung verschwamm hinter einem Tränenschleier, als er ihre Besorgnis sah.
    »Ich … ich begreife diese Dunkelheit nicht, welche die Angehörigen des Blutes verehren«, sagte sie zögerlich. »Ist sie nicht … böse?«
    »Nein«, erwiderte er matt. »Sie ist nicht böse.«
    »Dann möge sie über dich wachen, Lord, und dich beschützen.«
    Jared versuchte zu lächeln. »Danke.«
    Sie kam um den Ladentisch und griff nach seinem Arm. »Komm, ich bringe dich zum Fleischer.«
    »Ich werde ihn schon finden.«
    Sie führte ihn aus dem Laden. »Ich bringe dich hin.«
    Blaed versteifte sich bei seinem Anblick. »Was ist los?«
    Jared schüttelte den Kopf. Er rief die silbernen Geldscheine herbei und reichte sie Blaed. »Geh in die Taverne und schau, ob du ein paar Flaschen Brandy und Whiskey kaufen kannst. Das sollte reichen. Ich besorge das Fleisch.«
    *Ist es eine gute Idee, unseren Verstand zu betäuben?*, fragte Blaed.
    *Es ist immer eine gute Idee, Schmerz zu betäuben.*

    Jared folgte der alten Frau zum Fleischer. Mittlerweile befanden sich ein paar Männer auf der Straße. Schweigend. Beobachtend. Darunter war auch ein Mann in einer blutverschmierten Schürze.
    Die alte Frau hob eine Hand zum Gruß. »Dieser Lord würde gerne etwas Fleisch kaufen.«
    Der Fleischer musterte Jared misstrauisch. »Die Angehörigen des Blutes sind gut und großzügig.«
    Lächelnd griff die alte Frau nach oben und tätschelte Jared die Wange. »Manche sind es tatsächlich.«
    Jared drehte sich schnell genug herum, um mitzubekommen, wie sich dessen verblüffter Gesichtsausdruck in eine geschäftstüchtige Miene verwandelte.
    »Du bist auf Reisen, Lord?«, erkundigte sich der Fleischer, sobald sie den Laden betreten hatten und sich die kleine gläserne Theke zwischen ihnen befand.
    »Ja.«
    »Ich habe da etwas Rindfleisch, das sich gut über einem Feuer kochen ließe.«
    »Wunderbar.«
    »Frische Würste habe ich auch. Schnell und leicht in einem Tiegel zuzubereiten.«
    »Gut.« Jared beobachtete, wie der Mann das Fleisch mit flinken Händen aussuchte und einpackte.
    Der Fleischer warf Jared einen fragenden Blick zu. Als Jared nichts sagte, schnitt und verpackte er noch mehr Fleisch.
    »Mehr als das solltest du nicht nehmen, Lord. Es würde nur schlecht werden, bevor ihr es essen könnt, trotz Magie.«
    Jared rief die goldenen Geldscheine herbei und reichte dem Fleischer zwei.
    »Das ist zu viel, Lord.«
    »Macht nichts.«
    Jared ließ die restlichen Scheine und das Fleisch verschwinden.
    Der Fleischer betastete die goldenen Scheine nachdenklich. »Vor zwei Tagen ist eine Bande Männer – Angehörige
des Blutes – durch das Dorf gekommen. Sie haben nach einem Hausiererwagen und einer Reisegruppe gesucht. Eine bösartige Königin, haben sie gesagt. Bösartig und gefährlich. Sie sind davon ausgegangen, dass sie aus irgendeinem Grund auf dem Weg nach Shalador sein könnte. Und sie haben auch nach einem shaladorischen Krieger gefragt, der vielleicht bei ihr ist.«
    Jared hatte sich endlich wieder gesammelt und schenkte dem Mann seine ganze Aufmerksamkeit. »Und was hast du ihnen gesagt?«
    »Was habe ich ihnen schon groß sagen können? Es war ja niemand dergleichen hier vorbeigekommen, nicht wahr?«
    Seine

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