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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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    »Ruf deine Juwelen herbei«, sagte Jared leise. Er zog sein rotes Juwel aus seinem Hemd hervor, damit es gut sichtbar war. »Sie sollen sehen, dass sie es mit Opal und Rot zu tun haben. Sollte jemand auf den Gedanken verfallen sein, sich mit Angehörigen des Blutes anlegen zu wollen, dürfte das Abschreckung genug sein.«
    Mit einem Nicken bediente Blaed sich der Kunst, um sich seinen Juwelen-Anhänger um den Hals zu legen. Anschlie ßend steckte er sich den Opalring an den Finger.
    Während sie langsam die leere Hauptstraße entlangritten, fügte Jared hinzu: »Und halte deinen Schutzschild aufrecht.«
    Als habe man gemerkt, dass eine menschenleere Straße Verdacht erregen würde, öffnete sich ein paar Meter vor ihnen eine Tür. Ein alter Mann, der sich auf einen Gehstock stützte, trat aus dem Haus.
    *Die jungen Gecken wagen es nicht, uns entgegenzutreten, also schubsen sie einen alten Mann auf die Straße, der tun soll, wozu sie selbst nicht den Mumm haben*, sagte Blaed auf einem Speerfaden.
    Die Bitterkeit, die in seiner Stimme mitschwang, beunruhigte Jared. Er zog die Zügel an und nickte dem Alten zu. »Guten Tag.«

    »Guten Tag, edle Lords.« Der alte Mann klammerte sich mit beiden Händen an dem Stock fest.
    Jared ließ den Blick über die Straße wandern. »Wie ich sehe, sind wir nicht am Markttag eingetroffen. Gibt es einen Ort, an dem wir Vorräte erwerben können?«
    Der alte Mann zögerte. »Wir haben keinen Markttag, Lord. Aber die alte Frau von gegenüber hat einen Laden. Wahrscheinlich findet ihr dort, wonach ihr sucht.«
    Es war den Angehörigen des Blutes nicht möglich, die Gedanken von Landen zu lesen, ohne eine mentale Verbindung mit ihnen einzugehen. Gewöhnlich führte das dazu, dass der Geist der Landen, der nicht durch innere Barrieren geschützt war, zerrissen wurde. Doch die Gefühle der Landen lagen an der Oberfläche und ließen sich ohne weiteres ablesen.
    Der Kummer des alten Mannes traf Jared mitten ins Herz. »Danke«, sagte er, wobei es ihn Mühe kostete, unbeteiligt zu klingen.
    Der alte Mann hob eine schwielige Hand. Mit dem Finger fuhr er sich über die Hutkrempe. »Die Angehörigen des Blutes sind gut und großzügig.«
    Blaed riss die Stute herum. *Er hätte uns genauso gut verfluchen können.*
    *Reiß dich zusammen*, fuhr Jared ihn an. *Die Leute hier haben Angst.*
    Blaed holte tief Luft. *Verzeihung, Krieger. Ich werde mich fortan um bessere Manieren bemühen.*
    Jared nickte, da er sich keine halbwegs gelassene Antwort zutraute. Er hatte sehr wohl den giftigen Stachel bemerkt, der in den Worten des Alten gesteckt hatte. Der Ausdruck war ihm erst zu Ohren gekommen, als er Lustsklave geworden war. Es war nicht als Kompliment gemeint und außerdem in den Territorien, die sich in Haylls Schatten befanden, alles andere als wahr. Die Landen sagten es auf die gleiche Weise, wie man zu einem knurrenden, bösartigen Tier »guter Hund« sagte – als könnte man es durch bloße Worte wahr werden lassen und unversehrt aus der Begegnung hervorgehen.

    Sie banden die Pferde an einen Pfosten vor dem Geschäft und verharrten im Türrahmen, um ihren Augen Gelegenheit zu geben, sich an das trübe Licht im Innern zu gewöhnen.
    An der Rückseite des Geschäfts stand eine alte Frau hinter einem Ladentisch. Die zitternden Hände hatte sie flach auf das Holz gepresst, damit sie sehen konnten, dass sie keinerlei Waffen trug und somit keine Gefahr darstellte.
    Langsam trat Jared ein.
    »Einen schönen Tag, gute Lords«, sagte die Frau. Ihre Stimme bebte, was jedoch keine Alterserscheinung war. »Möge die Dunkelheit euch leuchten.«
    Jared lächelte. »Danke, Lady. Wir benötigen Vorräte. Nahrungsmittel.«
    Sie wies auf die ordentlichen Regale um sie her und die kleinen, mit hohen Kanten versehenen Tische, auf denen sich Gemüse und Obst stapelten. »Was mein ist, soll euch gehören, edle Lords.«
    Jared wunderte sich zwar über das Bedauern in ihrer Stimme, nickte jedoch Blaed zu, der sich daran machte, die eine Hälfte des Ladens zu erkunden, während Jared sich in der anderen Hälfte umsah. Warum sollte jemand, bei dem es sich offensichtlich um eine Ladenbesitzerin handelte, bedauern, Waren an den Mann zu bringen?
    Das eigenartige Verhalten der Frau geriet sofort in Vergessenheit, als Jared einen Tisch umrundete und das Obst erblickte, das hinter den Äpfeln verborgen war.
    »Honigbirnen!«, rief er entzückt. Grinsend traf er eine sorgfältige Auswahl und lud sich die

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