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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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leiseste Ahnung gehabt, wie man eine Hexe beruhigt, die derart in Aufruhr ist. Tja, also ich« – er winkte mit der Hand – »ich verstehe etwas davon, wie man eine aufgebrachte Hexe beruhigt. Janine war nie allzu schwer zu besänftigen. Ich musste nur dafür sorgen, dass immer genug billige Tonwaren zur Hand waren, die sie an die Wand werfen konnte, wenn sie sich allzu sehr ärgerte. Das und ein ausgedehntes, heißes Liebesspiel haben sie normalerweise besänftigt.«
    »Was?«, stieß Jared matt hervor.
    »Mit einer Tochter kann man das nicht so einfach lösen …«
    Jared musste würgen.
    »... also habe ich mir andere Methoden aneignen müssen, um eine Hexe zu besänftigen, nicht wahr? Es war nicht Janine, die Shira beruhigt hat, als Tavi den Tanz des Feuers aufführte und anschließend ihre Einladung ausschlug, ihr Geliebter zu werden, weißt du?«
    » Was? «
    »›Mein Schatz‹, habe ich gesagt, ›ein junger Krieger hat
genauso das Recht, sich seine Geliebte auszusuchen wie eine junge Hexe.‹«
    »Wieso im Namen der Hölle ist sie überhaupt auf den Gedanken verfallen, irgendjemanden in ihr Bett einzuladen?«, rief Jared.
    »Sie hatte ihre Jungfrauennacht bereits hinter sich gebracht. Also stand es ihr frei, einen Mann auszuwählen, wenn ihr der Sinn danach stand.«
    »Shira ist nicht alt genug …«
    »Sie ist jetzt fünfundzwanzig«, sagte Yarek und blickte finster drein.
    »Warum hat ihr Geliebter sie dann nicht über das Gebirge begleitet?«
    »Sie hat keinen gefunden, den sie behalten wollte. Verflucht schade, aber so ist das nun einmal. Ich wollte, dass Mariel ihre Jungfrauennacht durchlebt, bevor sie loszog – damit sich ein shaladorischer Mann darum kümmern würde und ich mir sicher sein konnte, dass es richtig gemacht würde -, aber damals herrschte ein zu großes Durcheinander. Und es wäre zu riskant gewesen, so aufgewühlt, wie ihre Gefühle damals waren.«
    Jared hielt sich den Kopf mit beiden Händen und stöhnte. Er hatte sich Janos und Davin – jedenfalls bis zu einem gewissen Grade – erwachsen vorstellen können, aber Shira und Mariel? Shira mit Liebhabern! Mariel bereit für ihre Jungfrauennacht, die Abende wahrscheinlich damit verträumend, wen sie sich als Gefährten für diese Nacht wünschen sollte.
    Lia, die an nichts dergleichen dachte.
    Er stöhnte abermals auf.
    Yarek verengte die Augen. »Benimmst du dich aus einem bestimmten Grund so prüde, oder versuchst du nur, meiner Frage bezüglich des Hexchens auszuweichen?«
    »Das Hexchen.« Jared fuhr sich unwirsch mit den Fingern durch das Haar. Was würde Lia dazu sagen, als Hexchen bezeichnet zu werden? Was würde Thera dazu sagen, als kleine Schwarze Witwe bezeichnet zu werden? »Sie ist...«

    Sie spannten sich beide an, als sie hörten, wie sich ihnen langsam ein Pferd näherte. Doch die Straße war von diesem Teil des Gartens aus nicht zu überblicken.
    Die rötlich graue Stute wieherte zur Begrüßung. Ein paar Minuten später bogen Lia und Blaed um die Hausecke.
    Jared knirschte mit den Zähnen. »Sie sollte sich eigentlich ausruhen.«
    »Das ist das Hexchen?«, fragte Yarek und sprang auf. Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Selbst in dem Aufzug ist sie eine wunderschöne Frau.«
    Jared war froh, dass sein Blut in Wallung geriet und er seiner Trauer in Form von Wut Luft machen konnte. Langsam erhob er sich. »Abgesehen davon ist sie die Enkelin der Grauen Lady.«
    Yarek stieß ein glucksendes Geräusch aus, hatte jedoch keine Gelegenheit, etwas zu sagen, bevor Lia und Blaed sie erreichten.
    »Krieger«, sagte Lia höflich und lächelte Yarek an. »Jared«, fügte sie verhalten hinzu.
    Yarek verbeugte sich tief und grinste dann. »Lady. Ich hoffe, mein Neffe hat seine Manieren nicht vergessen, während er dir gedient hat.«
    »Hat er denn welche?«, murmelte Lia, deren Augen übermütig glitzerten.
    »Warum überanstrengst du dich nicht einfach weiter, bis du vollends zusammenbrichst?«, knurrte Jared sie an. »Es wird uns allen ganz bestimmt besser gehen, wenn du erst mal im Schmutz liegst.«
    »JARED!« Yarek schlug ihm gegen die Schulter. »Du beschämst deine Mutter, wenn du so etwas sagst!«
    Jared schloss die Augen und ließ die Schultern hängen. Er stand einfach nur da, zitterte und sagte nichts.
    »Wenn ihr mich entschuldigen würdet«, flüsterte Lia.
    Sobald sie außer Hörweite war, ging Blaed auf Jared los. »Verflucht noch mal, Jared. Was ist nur los mit dir?«
    Jared sah Blaed wutentbrannt an. »Was mit mir

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