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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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nicht wahr?«
    Blaed biss sich auf die Lippe und nickte. »Er meinte, ein Kriegerprinz in meinem Alter, der als Lustsklave benutzt
wird, würde bis zur Unkenntlichkeit pervertiert werden oder sein Herz aus dem Leib gerissen bekommen. Er sagte, ich sei noch nicht auf dem Höhepunkt meiner Kräfte angelangt und habe zu viel Potenzial, um auf diese Weise vergeudet zu werden.« Blaed schluckte. »Also hat er mich mit diesem Zauber belegt. Er sagte, es würde verbergen, was ich bin, solange ich mich unter Kriegern befände. Aber die Gegenwart eines Kriegerprinzen könnte die Maske zum Bröckeln bringen.«
    Er. Ein Mann, der einen so raffinierten Zauber erschaffen konnte, dass niemand ihn bemerkt hatte. Blaeds mentale Signatur war nicht verschwommen, und man spürte auch nicht, dass hier Kunst am Werk war. Bloß das Vertuschen eines grundlegenden Unterschieds zwischen Blaed und den anderen.
    Jared lief ein kalter Schauder über den Rücken, der nicht das Geringste mit der Temperatur oder dem Regen zu tun hatte. Er musterte Blaed, als sähe er ihn zum ersten Mal. Ein attraktives Gesicht, das eines Tages reif und schön sein würde. Ein wohl geformter Körper, der noch ein wenig an Muskulatur zulegen musste. Braunes Haar, das lang genug war, als dass eine Frau mit den Händen hindurchfahren konnte. Haselnussbraune Augen, in denen sich ein Temperament widerspiegelte, das schwer auszuloten war.
    Doch das Aussehen hatte nichts zu bedeuten. Es ging einzig und allein um das Potenzial, das diesem Mann, tief unter der Oberfläche, in den Knochen steckte – und darum, wer dieses Potenzial erkannt haben mochte und es zu einer feinen, scharfen Waffe formen und schleifen wollte.
    »Du kennst den Sadisten«, stellte Jared fest.
    Blaed erblasste. »Ich glaube, wegen ihm bin ich so schnell auf Raej gelandet. Meine Ausbildung wurde … beschleunigt.«
    Jared stieß ein Schnauben aus. »Ich wette, der Teil der Ausbildung, den du als Lustsklave tatsächlich lernen solltest, wurde ebenfalls beschleunigt.«
    Blaed riss die Augen auf.

    Jareds Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. »Ich bin auch von ihm ausgebildet worden.«
    Es war nicht nötig, jene unangenehme Mischung aus Abscheu und fasziniertem Prickeln in Worte zu fassen, das peinlich-voyeuristische Gefühl, als die jungen Männer, die in der Ausbildung standen, einem erfahrenen Lustsklaven dabei zusahen, wie er den Körper einer Frau manipulierte, bis leichte Erregung in blindes Verlangen umschlug und sie sich während ihres in die Länge gezogenen Höhepunktes die Seele aus dem Leib schrie. Ebenso war es unnötig, die Scham zu erwähnen, die sie empfunden hatten, weil sie steif geworden waren und sich selbst nach sexueller Erlösung gesehnt hatten, wohingegen Sadi sich von dem Bett erhob und genauso schlaff war wie vor dem ersten Kuss. Und es war erst recht nicht nötig, über die Privatstunden zu reden, jene Gelegenheiten, wenn die gelangweilte, kalte Miene, welche die Gedanken und Gefühle des Sadisten so wirksam verbarg, verschwunden war, sodass sie genug von dem Mann dahinter hatten erkennen können, um ihm zu vertrauen und ihn zu fürchten.
    »Ich gehe einmal davon aus, dass kein Kriegerprinz in den Diensten deiner letzten Königin stand«, sagte Jared.
    »Nur er.« Blaed zuckte die Achseln. »Königinnen von niederem Status gelingt es normalerweise nicht, einen Kriegerprinzen an ihren Hof zu locken. Und Territoriumsköniginnen gestatten es einer niederen Königin üblicherweise nicht, sich einen versklavten Kriegerprinzen zu halten, weil er zu schwer zu kontrollieren ist.«
    Für gewöhnlich bekamen niedere Königinnen auch nicht die Gelegenheit, den Sadisten an der Leine zu halten – außer die Hohepriesterin von Hayll wollte sie aus irgendeinem Grund belohnen.
    »Wie lange warst du an dem Hof?«
    »Insgesamt sechs Monate. Er war die ersten vier Monate dort, dann lief der Vertrag aus, den die Königin mit Dorothea SaDiablo abgeschlossen hatte, und er wurde an eine andere Königin ›weiterverliehen‹.«

    »Königinnen neigen normalerweise nicht dazu, einen frisch ausgebildeten Lustsklaven herzugeben«, meinte Jared nachdenklich. »Selbst wenn es sich um einen Kriegerprinzen handelt. Sie wusste doch wohl, dass du ein Kriegerprinz warst, als sie dich gekauft hat, oder?«
    Blaed nickte. »Obwohl das alle zu vergessen schienen, nachdem er mich mit dem Zauber belegt hatte. Nach seiner Abreise schien es ihr immer mehr Unbehagen zu bereiten, mich zu benutzen. Ich weiß

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