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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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selbst nicht, warum. Schließlich schickte sie mich nach Raej.«
    Möglicherweise hatte Sadi noch andere Zauber angewandt, um dieses Unbehagen hervorzurufen und sicherzugehen, dass Blaed bald in Raej landete – Zauber, die der Sadist lieber nicht erwähnt hatte.
    »Warum?«, dachte Jared laut. »Warum hat er sich die Mühe gemacht sicherzustellen, dass du in Raej landen würdest, wo du einfach nur an eine andere Hexe verkauft werden würdest?«
    Blaed zögerte. »Er war dort, als ich verkauft wurde. Als schließlich nur noch seine Lady und die Graue Herrin für mich geboten haben, gab seine Lady auf einmal auf. Ich glaube, er hat das... eingefädelt... damit ich bei der Grauen Lady landen würde.«
    Jared fluchte leise. Der Sadist und die Graue Herrin. Welchen Reim sollte er sich bloß darauf machen?
    Im Moment keinen. Jetzt war seine oberste Priorität, vor Einbruch der Dunkelheit diese Lichtung zu finden.
    Sie kamen an den Feldweg. Jared hoffte, dass er breit genug für den Wagen war. Er winkte Thayne zu, der die Pferde führte, und wies auf den Weg.
    Thayne winkte zurück.
    Als Jared und Blaed in den Feldweg einbogen und nach dem Eingang zu der Lichtung Ausschau hielten, fiel Jared eine Sache ein, die sich nun ändern würde, da alle wussten, dass Blaed ein Kriegerprinz war. »Da ein Kriegerprinz einer höheren Kaste als ein Krieger angehört, bist du automatisch der Anfüh-«

    »Vergiss es«, erwiderte Blaed unwirsch. »Ich trage Opal, du hingegen Rot. Von daher bist du mir überlegen, was den Juwelenrang betrifft. Und du bist älter als ich.«
    »Nicht viel älter«, murmelte Jared.
    »Immerhin. Außerdem hast du der Dunkelheit dein Opfer dargebracht, bevor du versklavt worden bist, nicht wahr?«
    »Ja.« Aber du nicht, fügte Jared in Gedanken hinzu. Das erklärte vielleicht, weswegen Blaed gewillt war, ihm zu folgen, statt sich selbst zum Anführer aufzuschwingen. Obgleich Kriegerprinzen von Geburt an Kriegerprinzen waren, musste ihr Temperament vielleicht erst heranreifen, genauso wie ihre vollständigen mentalen Kräfte. Wenn Blaed ein paar Jahre älter wäre oder sein Opfer dargebracht hätte, bevor er versklavt worden war, hätte er sich vielleicht nicht so einfach einem anderen Mann unterworfen, gleichgültig, wer von ihnen die dunkleren Juwelen trug.
    »Abgesehen davon«, sagte Blaed und bestätigte damit Jareds Vermutungen, »hast du bisher nichts getan, was ich nicht auch gemacht hätte.«
    »Ich bin ja so froh, dass du mit mir übereinstimmst«, versetzte Jared säuerlich.
    Blaed hielt den Blick auf die Bäume und das undurchdringliche Dickicht links des Feldweges gerichtet. »Vielleicht möchte ich nicht das gleiche Schlachtfeld in meinem Inneren haben, das du in dir trägst. Vielleicht versuche ich nur, diesen Tag so lange wie möglich hinauszuzögern.«
    Jared blieb stehen. Blaed hielt ebenfalls an und wandte sich zu ihm um.
    »Du weißt es«, sagte Jared mit krächzender Stimme. »Ihr alle wisst es, und doch …«
    »Nein«, widersprach Blaed. »Die anderen wissen es nicht. Sie sehen nur, was du sie sehen lässt: einen Mann, der ihr Anführer ist.«
    »Aber warum weißt du es dann?«
    »Weil ich am Rand des gleichen Schlachtfeldes stehe.« Blaed lächelte grimmig. »Wenn ich kein Sklave wäre, hätte ich vor ein paar Monaten mein Opfer dargebracht und mich
zu dem entwickelt, was ich bin, anstatt zu versuchen, es im Zaum zu halten. Ich vermute, dass es dir ähnlich geht. Mein Vater würde es so ausdrücken: Du bist noch nicht in deine Haut hineingewachsen.«
    Anstatt auf diese Bemerkung einzugehen, setzte Jared sich erneut in Bewegung. Darüber wollte er jetzt nicht nachdenken, ja er konnte es nicht – zumal er spürte, wie sich der wilde Fremde tief in seinem Innern zu regen begann.
    Doch Blaeds Worte hatten ihn so sehr erschüttert, dass er den saphirblauen mentalen Faden nicht bemerkte, der quer über den Feldweg gespannt war, bis er darüber stolperte und mit voller Wucht im Schlamm landete.
    Im nächsten Augenblick stieß Blaed einen Schrei aus, sodass Jared sich rasch wieder aufrappelte, weil er einen Hinterhalt erwartete. Als nichts passierte, fluchte er von ganzem Herzen, bis ihm beim besten Willen keine Schimpfwörter mehr einfielen.
    »Wenn du das noch einmal ohne guten Grund tust, breche ich dir das Genick«, fuhr Jared ihn an.
    Blaed überging die Warnung und deutete auf ein Stück dichtes Buschwerk, das sich in keiner Weise von dem übrigen Dickicht unterschied. »Dort drüben ist

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