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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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damit wie ein Held aus; obwohl, nach dem, was ich gehört hab, waren Ken, Randal, Tony, Attila und du die einzigen, die tatsächlich mit den Angreifern die Klinge gekreuzt haben.
    Randal hat einen von den Leibwächtern des Kamorans getötet, und Tony sagt, er hätte einen anderen mit einem Hieb niedergestreckt, aber er kann nicht sagen, wie viel Schaden er in dem ganzen Gewühl letztendlich angerichtet hat. Nachdem Attila den Kamoran aufgespießt hatte, war der einzige Gedanke seiner Leute, ihn aus der Gefahrenzone zu schaffen, da sie nicht wussten, ob er tot oder nur verwundet war.
    Nun, Cyril hat sich jedenfalls hingesetzt und mich vollgesülzt. Ich wäre seine Traumfrau, und hätte er mich doch bloß früher kennen gelernt – du kennst ja seine Tour. Er bestand darauf, mich ›Lady Alicia‹ zu nennen; du kennst ja seinen Titelfimmel. Irgendwann schnallte er dann plötzlich sein Schwert ab und fing an, mir langsam auf die Pelle zu rücken. Er sagte, er wüsste wohl, dass ich dir gehören würde; aber er würde mich auch lieben, und bald müssten wir Abschied voneinander nehmen und würden uns nie mehr wieder sehen, und ich könnte ihn zum glücklichsten Mann auf der Welt machen, und es wäre doch wirklich nur ein ganz kleines Abschiedsgeschenk, um was er da bäte, und es wäre ja schließlich nicht so, dass ich noch Jungfrau wäre, und er würde es mir so besorgen, wie es mir noch keiner besorgt hätte, und so weiter und so fort. Und die ganze Zeit über versuchte er dauernd an mir rumzugrabschen, und ich musste ständig seine Hände wegdrücken.
    Und dann tat er etwas Unglaubliches. Er zog einfach seine Hose aus, und darunter hatte er nichts an. Er dachte vermutlich, der Anblick seiner … eh … Männlichkeit würde meine Leidenschaft so entfachen, dass ich mich aufs Bett werfen und schreien würde: ›Nimm mich! Ich gehöre dir!‹ Wie du gesehen hast, hat sein Plan nicht ganz funktioniert.«
    Reith hatte einen Lachkrampf bekommen und zuckte hilflos und mit Tränen in den Augen auf dem Bett vor und zurück. Als er schließlich wieder zu Atem kam, sagte er: »Ich … ich sollte den Kerl eigentlich windelweich prügeln. Aber die Vorstellung, dass er jetzt tagelang im Stehen essen muss und alle ihn aufziehen und mit dummen Bemerkungen nerven, ist Rache genug. Und in einer Hinsicht hat das Ganze ja auch etwas Gutes.«
    »Wie meinst du das?« fragte Alicia und sah ihn argwöhnisch an.
    »Seit du wieder zurück auf Krishna bist, habe ich die ganze Zeit die Befürchtung gehabt, dass die Moritz-Therapie, außer dass sie dich von deinen Tobsuchtsanfällen geheilt hat, dir womöglich auch deinen ganzen Mumm geraubt hat. Jetzt sehe ich, dass meine Befürchtungen grundlos waren!«

 
XII
ENRIQUE SCHLEGEL
     
    E in Monat war seit der Vertreibung der Nomadenhorde vergangen. Reith hatte eine Totenfeier für die gefallenen krishnanischen Soldaten und den tollkühnen Fodor improvisiert, der so gestorben war wie der todesmutige Barbar, der er immer so gern hatte sein wollen. Pflichtschuldig hatte Reith sowohl der Ehefrau des verstorbenen Regisseurs kondoliert als auch seiner Mätresse, obwohl er bei beiden ambivalente Gefühle gespürt hatte.
    Reith sandte Timásh via Kolkh nach Novorecife, mit dem Auftrag, dort die aufgelaufene Post abzuholen und mit Zerre zurückzukommen. Er glaubte, dass ein zusätzlicher Bediensteter, der ihm loyal ergeben war, auf der Heimreise von Nutzen sein würde.
    Während Alicia und einige Frauen aus der Drehcrew dem krishnanischen Heeresfeldscher bei der Versorgung der Verwundeten zur Hand gingen, vollendete eine bedrückte Filmproduktionsgesellschaft unter der pedantischen Regie von Hari Motilal die abschließenden Aufnahmen. Das Drehbuch war so umgeschrieben worden, dass die Schlachtszenen so groß wie möglich herausgestellt werden konnten; und krishnanische Ritter und gepanzerte Reiter, einige von ihnen in der Kleidung gefallener Qaathianer, spielten die eine oder andere Szene aus dem Kampf noch einmal nach. Die Krishnaner murrten über den Gestank, der dem verdreckten und verschwitzten Wollzeug entströmte, und über die schweißtreibende Hitze, die sich in der sengenden Sonne unter den dicken Fellkappen aufstaute.
    Ernüchtert durch echten Kampf und Tod und darauf erpicht, möglichst schnell fertig zu werden und endlich abzureisen, vollendete die Drehcrew zügig ihre Arbeit. Als sich an einem Tag der Himmel zuzog und heftiger Regen einsetzte, verbrachten die Akteure und die Crew die Zeit im

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