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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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hinüber zu den beiden Streithähnen, seinen Aya am Zügel mit sich führend. Als er näher kam, verstummten die beiden Männer.
    »Lish!« sagte er und winkte sie zu sich.
    Sie gingen zusammen ein Stück spazieren, die beiden Verehrer mit sich und ihrem ungelösten Problem allein lassend. Sobald sie außer Hörweite waren, fragte Reith: »Worüber streiten sich die beiden?«
    »Beide wollen mit mir in dem Einspänner fahren«, antwortete Alicia. »Ich hab ihnen zwar mehrmals gesagt, dass ich mir meinen Beifahrer selbst aussuche, aber das hat sie nicht davon abgehalten, sich weiter zu zanken.«
    »Wie wär’s, wenn wir sagen, du hättest noch nicht genügend Praxis im Wagenlenken, und einfach die Plätze tauschen? Du reitest auf Jengis an der Spitze der ersten Gruppe, und ich fahr auf dem Einspänner mit der zweiten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese geilen Böcke sich darum streiten werden, wer von ihnen bei mir mitfahren darf!«
    »Und wenn sie dann plötzlich doch mit der ersten Gruppe mitfahren wollen?«
    »Zu spät! Wir haben bereits soviel Leute in der ersten, dass die Kapazität der kleineren Gasthöfe voll ausgeschöpft ist. Weißt du was? Wir machen es einfach, ohne es vorher anzukündigen. Du steigst jetzt einfach auf Jengis und reitest los! Bis die beiden Kerls das geschnallt haben, bist du schon über alle Berge.«
    Reith verschränkte die Hände zu einem Steigbügel. Alicia stellte den Fuß darauf, stieß sich ab und schwang sich in den Sattel. Lächelnd beugte sie sich zu ihm herab. »Gib mir einen Abschiedskuss, Furchtloser … Also, bis dann! Wir sehen uns in Mishe!«
    Sie trabte an die Spitze der Kolonne, hob den Arm und rief: »Auf geht’s!« Die Kutscher ließen ihre Peitschen knallen, und die Fahrzeuge setzten sich mit einem Ruck in Bewegung.
    Grinsend schlenderte Reith zurück zu Fairweather und Valdez, die ihn mit offenem Mund anstarrten. »Wir haben uns im letzten Moment noch zu einer kleinen Veränderung entschlossen. Ich hörte, ihr beiden Jungs seid ganz heiß darauf, in dem Einspänner mitzufahren. Ihr könnt ja eine Münze werfen, wer neben mir sitzen darf – oder wollt ihr euch einfach abwechseln?«
    »Du – du – animalejo baboso!« spotzte Valdez, stocksauer.
    Reith lachte. »No quisiera ser cabron! Wir sehen uns dann alle Mann morgen hier wieder, um die gleiche Uhrzeit.«
     
    Als Reith vier Tage später in Gasthof in Vasabád seinen Leuten ihre Zimmer zuteilte, kam der Wirt zu ihm und fragte: »Seid Ihr nicht Sir Fergus Ries? Der, welcher jene Horde von Strolchen im Tempel des Bákh tötete? Mich dünkte, ich hätte ein vertrautes Antlitz erspäht, obzwar viele oft behaupten, dass alle Terraner gleich aussehen.«
    »Ich bin in der Tat der, den Ihr erkannt zu haben glaubt«, sagte Reith. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung? Euer Richter hat mich von jedweder Missetat entlastet.«
    »Nein, Herr, seid darüber unbesorgt! Bitte verharret hier; ich komme unverzüglich zurück.«
    Der Krishnaner verschwand im Laufschritt, einen verdutzten Reith zurücklassend, der sich fragte, ob der Wirt womöglich vorhatte, den Pöbel gegen ihn aufzuwiegeln. Gleich darauf hörte er einen vielstimmigen Ruf von der Straße herauf schallen: »Ohe, Sir Fergus! Kommet heraus!«
    Reith holte tief Luft, zwang sich zu einer Miene des. Selbstvertrauens und trat zur Vordertür hinaus.
    Ein Schwarm von Einwohnern hatte sich vor dem Eingang der Taverne versammelt. Und mit jedem Augenblick strömten weitere herbei.
    In der vordersten Reihe erkannte Reith den Richter, seinen Freund, den Bákh-Priester, sowie den Bürgermeister. »Nun, meine Herren, warum dieser Auflauf?« fragte Reith, seine Angst so gut er konnte verbergend. Inzwischen hatten auch die Mitglieder der Drehcrew den Aufmarsch mitbekommen und damit begonnen, die Schankstube hinter Reith zu bevölkern.
    Der Bürgermeister plusterte sich sichtlich auf, als er vortrat. »Sir Fergus«, begann er gravitätisch, »wir haben unser Tagwerk ruhen lassen und uns hier versammelt, um dem Retter unserer schönen Heimat die ihm gebührende Huldigung zu erweisen. Und ob Ihr schon ein Fremdling aus einer fernen, phantastischen Welt seid, kennen wir Euch doch als ein wahres menschliches Wesen in der Tiefe Eurer Leber …«
    Der Bürgermeister salbaderte schwungvoll in diesem Stil weiter, bis Reith, eine Atempause des Honoratioren nutzend, hastig einwarf: »Verzeiht, Euer Ehren, aber ich verstehe nicht ganz. Wieso glaubt Ihr, ich hätte Euer Land

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