Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
Vom Netzwerk:
die ganze Zeit über gehalten hatte, und versteifte sich. »Willst du damit sagen, dass ich bloß eine sexuelle Komplikation bin?«
    »Hä? Nein … natürlich … ich meine … du bist bloß einfach … ach, zum Teufel auch!« Er schnappte sie sich kurzentschlossen und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich schließlich voneinander lösten und weitergingen, erklärte Reith: »Ich dachte an eine Tour von der anderen Art, mit einem Fall von offenem Ehebruch und einem wütenden gehörnten Ehemann, der mit einem Souvenirschwert rumfuchtelte. Ich habe dem betreffenden Don Juan um den Preis einer Schnittwunde am Arm den Hals gerettet, aber für den Rest der Reise waren die Beziehungen allgemein ziemlich gespannt. Die Benimm-dich-Bücher haben derartige Situationen nicht vorgesehen.« Er unterdrückte ein Gähnen. »Wird Zeit, dass wir umkehren; wir haben morgen eine lange Fahrt vor uns.«
    Alicia wandte wehmütig den Blick zu den drei Monden. »Aber es ist so idyllisch …«
    Reith betrachtete ihre klassisch geschnittenen Züge. Sie waren im Schein der drei Monde von atemberaubender Schönheit. »Hör zu, Mädel, du tust besser das, was ich sage, wenn du keine Holzsplitter im Hintern haben willst!«
    »Oh!« Sie schaute nach unten, sah die groben Holzplanken des Anlegestegs und kicherte wie ein Schulmädchen. »Verstehe. Außerdem wird’s jetzt wirklich kühl. Wetten, dass ich als erster am Gasthof bin?«
    Alicia, die eine erstklassige Läuferin war, gewann die Wette. Als sie die Tür aufrissen und lachend in die Schankstube stolperten, rief der Wirt erschrocken: »Was ist passiert? Greifen die wilden Koloftuma an?«
    Sie brauchten ein paar Minuten, um den besorgten Wirt davon zu überzeugen, dass Wettrennen nichts weiter als eine etwas närrische terranische Form von Vergnügen waren.
    Vor Alicias Schlafzimmertür fielen sie sich erneut in die Arme und küssten sich lange und ausgiebig. Reith war sicher, wenn er jetzt mit in ihr Zimmer ging …
    Ein grässlicher Schrei war zu hören, und die beiden fuhren auseinander. Den Flur herunter kam Cyril Ordway galoppiert, in Unterzeug, die Augen weit aufgerissen vor blankem Entsetzen.
    »Hilfe!« kreischte er, als er auf seinen kurzen Beinen an ihnen vorbeischnürte. »Es ist hinter mir her!«
    Hinter ihm her hoppelte, wild zischend, der Bozmaj, das Kuscheltier des Wirtssohns. Es war ein Schuppentier, etwa so lang, wie ein Mensch groß ist, aber fast ausschließlich aus Hals und Schwanz bestehend. Mehrere Male schnappte das eidechsenartige Maul am Ende seines Schlangenhalses nach Ordways Hintern, verfehlte ihn jedoch jedes Mal um Haaresbreite.
    Als das Tier an Reith vorbeihuschte, griff er blitzschnell nach ihm, bekam es hinter dem Kopf zu packen und hob es vom Boden auf. Das Biest von seinem Körper weghaltend, damit es ihn nicht mit den Krallen seiner wild zappelnden sechs Beine kratzen konnte, brüllte er: »Meister Fangchu!«
    Während er dastand und das Vieh festhielt, polterte Ordway die Treppe hinunter. Reith hörte, wie er gegen die verschlossene Tür bollerte und brüllte: »Lasst mich hier raus! Ich will hier raus!«
    Am Ende des Flurs, durch den Ordway gekommen war, erspähte Reith die Tochter des Wirts. Sie streckte den Kopf aus ihrer Zimmertür und starrte, als ob sie verhext wäre. Einen Moment später erschien der Sohn des Wirts auf dem obersten Treppenabsatz und schrie: »Meister Terraner, das ist mein Tier! Ich bitte Euch, gebt es mir zurück!«
    »Gern«, sagte Reith und überreichte ihm mit spitzen Fingern den zappelnden Bozmaj. Der Junge umarmte das Tier, das Hals und Schwanz um ihn wand und ihm mit der langen gespaltenen Zunge das Ohr leckte.
    Reith und Alicia hasteten nach unten zum Eingang, wo Ordway wie ein Rasender an der Tür rüttelte.
    »Beruhige dich, Cyril!« bat Reith. »Der Bengel hat seine Eidechse wieder. Was ist denn überhaupt passiert?«
    »Nun … eh … also, darüber möchte ich in Gegenwart von Alicia lieber nicht reden.«
    Reith grinste. »Geh zu Bett, Lish; ich erzähl dir morgen alles.«
    »Pah!« sagte sie. »Als ob ich das nicht längst wüsste!« Aber dann ging sie doch.
    »Nun«, begann Ordway, als sie außer Sichtweite war, »ihr habt ja noch gesehen, wie ich mich mit Fangchus Tochter unterhalten habe. Nachdem ihr den Gasthof verlassen hattet, da … eh, wie soll ich sagen? … landeten wir irgendwie in ihrem Zimmer. Sie wollte Englisch üben, und sie machte bald deutlich, dass sie … nun … dass sie

Weitere Kostenlose Bücher