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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Richtigkeit«, beschwichtigte ihn Reith. »Viele der niederen krishnanischen Organismen bewegen sich noch, nachdem sie gekocht worden sind. Hat irgendwas mit ihren Proteinen zu tun.« Er spießte das flüchtige Insekt geschickt mit einem seiner Ess-Spieße auf und hielt es hoch. Es krümmte seinen Körper und zappelte rhythmisch mit seinen acht Beinen.
    White presste sich eine Hand vor den Mund, sprang auf und schoss zur Tür hinaus. Reith rief: »Madame Nirizi! Seid so gut und lasst meinen kleinen Freund hier noch ein Viertelstündchen kochen!«
    Ordway seufzte. »Ihr zwei habt nicht nur Sehnen aus Gummi und Nerven aus Klaviersaiten, sondern anscheinend auch noch Gedärme aus Edelstahl!«
    »Wir haben uns bloß mit der Zeit angepasst«, sagte Reith. »Tatsächlich verträgt ein Terraner die meisten krishnanischen Lebensmittel. Nur ganz wenige machen ihn krank oder sind sogar lebensgefährlich; aber ich paß schon auf, dass meine Klienten die nicht zu essen kriegen.«
    Alicia fügte mit sanft flötender Stimme hinzu: »Wenn also ein Besucher sich danebenbenimmt, brauchen wir ihm bloß die falschen Nahrungsmittel unterzujubeln, und schon ist das Problem erledigt.«
    Ordway schauderte zusammen. »Ich versichere euch, ich lass mir Flügel wachsen! Und keiner soll jemals sagen können, dass ein schneidiger britischer Kerl beim Anblick fremdländischer Speisen den Schwanz einzieht. Ich habe auf der guten alten Erde schon schlimmeren Gefahren ins Auge geblickt.« Tapfer machte er sich über seine Pseudo-Garnele her. Später sagte er: »Alicia, du hast die Hälfte von deinem Abendessen nicht angerührt. Hat dir diese zappelnde Garnele auch den Appetit verdorben?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich esse nur soviel, wie mir gut tut, nicht mehr.«
    Ordway seufzte. »Ich wünschte, ich hätte deine Selbstdisziplin.«
    »Wer schön sein will, muss leiden.«
    »Als ob ich nicht selbst schon genug litte! Was meinst du, wie gern ich dir mal zeigen würde, was ich als Mann so drauf hab …«
    »Was du drauf hast beziehungsweise dran hast, hab ich im Badehaus in Avord schon zur Genüge gesehen«, erwiderte Alicia trocken. »Und das sah auch nicht anders aus als das, was andere Männer dran haben. Denk einfach an was anderes.«
    Wieder seufzte Ordway. »Leichter gesagt als getan, bei deinem Body!«
     
    Nach dem Abendessen begann Ordway eine etwas mühselige Unterhaltung mit dem Wirtstöchterlein, das ein bisschen Englisch konnte. Unterdessen spazierten Reith und Alicia auf einem Lehmpfad zum Fähranlegesteg, einer ziemlich wackligen Angelegenheit. Die Wolkendecke war mittlerweile verschwunden, und über ihnen funkelte ein sternklarer Himmel, der von allen drei Krishnamonden beherrscht wurde: dem großen Karrim, dem mittelgroßen Golnaz und dem kleinen Sheb. Ihr Licht warf pyramidische Schatten, die das schäbige Dorf in eine düstere Märchenkulisse verwandelten. Der samtene Himmel war übersät von unzähligen Sternen, deren Funkeln gleichwohl verblasste gegen den übermächtigen Schein der drei Monde.
    »Welch eine Nacht!« hauchte Alicia schwärmerisch. »Wie geschaffen für die Liebe!« Sie stand wie verzückt da, den Blick zum funkelnden Firmament gewandt.
    Reith entrang sich ein leises Seufzen, gleichsam hervorgepreßt von dem inneren Aufruhr, in den ihn intime Gespräche mit Alicia immer wieder stürzten. »Der arme Cyril leidet an unerwiderter Lust. Er hat mich sogar gefragt, wann wir endlich unseren Tango beenden, damit er dir wieder nachstellen kann.«
    »Sag mal, Fergus, willst du mir damit sagen, dass ich ihn ranlassen soll?«
    »Um Himmels willen, nein! Ich geb nur wieder, was er mir gesagt hat.«
    »Da bin ich ja erleichtert. Ich mag ihn nämlich überhaupt nicht, musst du wissen.«
    »Na, da bin ich ja froh. Das würde nämlich auch nicht gerade von deinem gutem Geschmack bei Männern zeugen.«
    »Immerhin hab ich ja schon einmal ausgezeichneten Geschmack …« Sie hielt verwirrt inne. Um das peinliche Schweigen zu überbrücken, sagte Reith: »Weißt du, Lish, ich denke mit Freude an eine Tour zurück, die ich vor ungefähr fünf Jahren geleitet habe.«
    »Warum?«
    »Weil das meine bisher einzige Gruppe war, die mit keinerlei sexuellen Komplikationen für irgendeinen der Teilnehmer verbunden war. Keiner verliebte sich oder litt an Liebeskummer; keine Beziehungskisten, keine Ehekräche, kein Fremdgehen, keine Verstrickungen irgendwelcher Art mit Krishnanern oder Krishnanerinnen.«
    Alicia ließ Reiths Arm los, den sie

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