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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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es nie und nimmer weggäbe. Wir müssten schon rauf nach Majbur fahren, um eins zu bekommen – an der Endstation der Küstenbahn.«
    »Was? Die haben hier Bahnen?« rief White ungläubig.
    »Psst! Nicht so laut! Ja, es gibt eine, mit zahmen Bishtaren als Lokomotiven.«
    »Wir müssen unbedingt eins von diesen Dingern in unseren Film einbauen!« sagte White. »Ein guter Action-Shot von dem Viech da wäre mehr wert als hundert Meter von einem animierten Modell …«
    »Mach halblang, Jack!« sagte Ordway. »Wir können nicht auf dem ganzen Planeten rumziehen, bei dem Budget, das sie mir bewilligt haben!«
    »Aber Cyril, siehst du denn nicht …«
    Die beiden Filmschaffenden waren, ohne es zu merken, immer lauter geworden. »He, hört auf, so rumzubrüllen!« zischte Reith. »Ihr scheucht die Tiere noch auf!«
    Timásh kam an die Seite der Kutsche geritten und murmelte nervös: »Ihr tätet besser daran, kehrtzumachen und zu flüchten, Meister Reith. Die Kuh hegt Groll wider Euch.«
    Das Bishtarweibchen war in der Tat stehen geblieben und beäugte die Kutsche. Ihre kleinen Ohren zuckten, und sie schnüffelte mit nervös zitternden Rüsseln.
    »Hilf mir, die Ayas zu wenden«, knirschte Reith mit zusammengebissenen Zähnen, während er gleichzeitig die Bremse löste und an den Zügeln zerrte.
    Die Straße erwies sich als zu eng für ein schnelles Wendemanöver. Reith musste zurücksetzen, so dass der Landauer mit Heck und Hinterrädern in die Vegetation geriet. Timásh schlug mit seinem großen Strohhut gegen die Köpfe der Ayas, und es gelang ihm auch, sie ein Stück herumzudrehen; doch dann bockten sie plötzlich und rollten in ihrer Angst wild mit den Augen. Außer Kontrolle geraten, begannen sie nervös zu tänzeln und sprachen weder auf Drohungen noch auf Ermunterung an.
    Alicia sprang aus der Kutsche, packte das ihr am nächsten stehende Tier bei den Hörnern und zerrte seinen Kopf mit Gewalt herum. Reith rief: »Prima, Lish! Steig auf einen der freien Ayas; da bist du sicherer.«
    Timásh warf Alicia die Zügel von einem der Ayas zu. Sie fing ihn auf und schwang sich auf den Rücken des ungesattelten Tieres.
    Just in diesem Moment riss die Bishtarkuh ihr riesiges Maul auf, stieß ein donnerndes Schnauben aus und trabte mit beängstigender Geschwindigkeit auf die Kutsche zu. Reith, dem es endlich gelungen war, die Tiere und die Kutsche zu wenden, ließ seine Peitsche knallen und schrie: »Byant-hao!«
    Alle Ayas fielen in Galopp. Ordway warf einen Blick zurück von seinem Platz in dem schaukelnden Landauer und schrie entsetzt: »Mein Gott, Fergus, das verfluchte Vieh ist schneller als wir!«
    Der auf seinen sechs Säulenbeinen dahinstampfende Bishtar holte in der Tat auf; nicht mehr lange, und er würde die Lücke schließen. Ordway rotes Gesicht wurde leichenblass, und seine Hängebacken bibberten wie Wackelpudding.
    »Ich glaube, wir hängen ihn ab«, sagte White mit angstkrächzender Stimme; es klang nicht sehr überzeugt. Doch noch während er sprach, verlangsamte der Bishtar tatsächlich seinen Schritt und blieb schließlich stehen, schweratmend und mit wogenden Flanken, und schüttelte den gewaltigen Kopf. Reith verlangsamte daraufhin ebenfalls die Fahrt seines Gespanns. Als der Bishtar hinter einer leichten Kurve fast außer Sicht geriet, brachte Reith die Kutsche zum Stehen und blickte zurück. »Sie trollt sich«, murmelte er schließlich, als die Kuh in die Richtung zurücktrabte, aus der sie gekommen war. Als sie schließlich vollends aus ihrem Blickfeld verschwunden war, wendete Reith das Gespann abermals und setzte vorsichtig die Reise fort.
    »Puh, also echt!« sagte Ordway und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Da haben wir aber wirklich was zu erzählen. Waren wir echt in Gefahr?«
    Reith zuckte die Achseln. »Wenn sie dich erwischt hätte, hätte sie dich zerquetscht wie eine Weintraube. Aber als wir erst einmal gewendet hatten, wusste ich, dass wir genug Vorsprung hatten, um sie abzuhängen – es sei denn, wir hätten ein Rad verloren oder sonst irgendeinen Defekt gehabt. Bishtare können einen ganz schönen Zahn draufkriegen, aber sie geraten schnell außer Atem. Ich bin einmal einem um einen Fußbreit entwischt.«
    »Ehrlich?« fragte White.
    »Du erzählst uns wirklich keinen vom Pferd?« fügte Ordway hinzu.
    »Nein; es ist wirklich passiert; ich erzähl euch die Geschichte bei Gelegenheit mal. Glaubt mir, nichts könnte einen mehr zu läuferischer Höchstleistung anspornen, als von

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