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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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»Sie führen möglicherweise tatsächlich etwas im Schilde. Sie halten seit Monaten ihre Grenzen geschlossen.«
    Fodor schnaubte: »Ihr seid doch bloß verängstigte Dekadenzlinge, die Angst vor ihrem eigenen Schatten haben. Kommt, lasst uns jetzt spielen. Jack, stell den Tisch auf. Nancy, wo zum Teufel sind die Karten? Michelle, pack die Chips aus. Fergus, du scheinst mir noch ganz nüchtern zu sein; du bist der Bankhalter. Sauberes Draw, nichts Wildes. Pokern mit wild cards ist degeneriert.«
    »Heute ist mein Glückstag«, murmelte White. »Hat mir der Astrologe jedenfalls gesagt.« Er hatte den funkelnden Blick eines Suchtspielers, der im Begriff ist, seiner Sucht zu frönen.
    Reith nahm das Geld – terranische Banknoten und einen Stapel Silbermünzen von Sivird. Es folgte ein nervtötendes Gezanke um den Wechselkurs, bis Reith schließlich ein Machtwort sprach: »Verdammt noch mal, wenn ich der Bankhalter bin, dann lege ich auch den Wechselkurs fest!«
    Alicia sagte: »Ich habe nicht viel Bargeld mitgebracht. Wie viel gebt ihr mir hierfür?«
    Sie löste eine silberne, mit Amethysten und Felskristall besetzte Kette von ihrem Hals und legte sie auf den Tisch. Mit einem leisen Schreck erkannte Reith das Schmuckstück als ein Souvenir aus ihren lange vergangenen abenteuerlichen Zeiten in den Khaldoni-Ländern wieder.
    »Was würdest du sagen, Sivird?« fragte Reith.
    Der Krishnaner hob den Schmuck auf und musterte ihn mit prüfendem Blick. »Ich würde der Dame fünfhundert Karda dafür geben.«
    Reith teilte die Chips aus.
    »He!« bellte Fodor. »Da wir so viele schöne Frauen hier haben, wie wär’s, wenn wir Strip-Poker spielen würden? Dann hätten wir ein richtiges Spiel. Na, wie wär’s?«
    Michelle sagte mit französischem Akzent: »Isch finde das keine so gute Idee. An der Riviera vielleischt …«
    »Auf keinen Fall!« sagte Nancy Boyce resolut. »Ich werde mich nicht vor all diesen Leuten ausziehen!«
    »Es verstößt gegen meinen Glauben«, murmelte White.
    »Okay, okay«, brummte Fodor. »Heb ab. Fergus, du gibst als erster. Nancy setzt.«
    Fodor zog ein neues Spiel Karten aus der Packung, mischte sie und legte sie vor Reith hin; der sah, dass sie auf der Rückseite ein komplexes Muster trugen, in dessen Zentrum die Initialen F.A.G. standen.
    »Sind das deine speziellen Karten, Attila?« fragte Reith.
    »Klar; hab ich mir eigens anfertigen lassen.«
    »Was bedeutet F.A.G.?«
    »Fodor Attila Graf«, brummte Fodor. »Im Ungarischen steht der Nachname vorneweg, wie im Chinesischen.«
    »Dann ist ›Graf‹ dein mittlerer Name?«
    »Es ist mein Titel. Ich bin ein ungarischer Graf, beziehungsweise, ich wäre einer, wenn sie Adelstitel nicht schon vor langer Zeit abgeschafft hätten.« Er zuckte die Achseln. »Ihn zu benutzen, gibt mir ein gutes Gefühl; warum also nicht?«
    »Ich sehe keinen Grund«, sagte Reith. »Ich werde dich den Großkhan von Tatarien nennen, wenn du möchtest.«
    »Ah, die Tataren!« rief Fodor. »Die letzten echten Männer!«
    »Lasst uns anfangen!« rief Reith laut dazwischen, um einen neuerlichen Vortrag über die Freuden des Barbarentums schon im Keim zu ersticken.
    In den ersten paar Spielen setzten alle sehr zaghaft. Noch nicht vertraut mit ihren Mitspielern, tasteten sie sich erst einmal vorsichtig ab. Reith verlor eine geringe Summe dadurch, dass er – übervorsichtig – zu früh passte; doch schon beim nächsten Spiel gewann er einen Topf mit drei Königen und machte seinen Verlust mehr als wieder wett.
    White verlor kleine Summen. Dann spielte er Hasard; Reith zwang ihn, Farbe zu bekennen, und White musste weitere Chips kaufen. Fodor spielte in Großkotz-Manier: er gewann und verlor beträchtliche Summen, kam aber unter dem Strich etwa bei Null raus.
    Ordway, inzwischen kräftig vollgetankt, beugte sich zwischen den Spielen immer wieder nach vorn, um auf Alicias Busen zu starren. Sein Spiel war sprunghaft und unberechenbar; seine Worte schroff.
    Zu Reiths Überraschung begann Alicia beständig zu gewinnen. Ihr Gesicht war genau so ausdruckslos wie seinerzeit in dem Park in Rimbid, als er vergeblich versucht hatte, mit ihr über ihre gemeinsame Zukunft zu sprechen.
    Sivird zu seiner Linken spielte gedankenversunken in einem Stil, der seinem eigenen sehr ähnelte. Er häufte schneller Chips an als Reith; aber dann schlug ihn Alicia ein paar Mal hintereinander und ließ seinen Fundus fast wieder auf den Anfangseinsatz herunterschmelzen. Fodors Frauen, die links und rechts

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