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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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Warzenschwein! Erzähl mir: Welche Karten hattest du in deinem letzten Blatt?«
    »Wenn du sie unbedingt hättest sehen wollen, dann hättest du ja kaufen können.«
    »Ach, komm schon, hab dich nicht so! Wir sind doch alte Co-Konspiratoren.«
    »Okay, meinetwegen«, sagte sie. »Ich harte drei Buben.«
    »Nicht viel für ein Spiel und einen Topf von der Größe. Hast du irgendeine Ahnung, was der Hunnenkönig hatte?«
    »Ich bin sicher, dass er geblufft hat. Vielleicht König hoch oder so was.«
    »Woher auf Krishna wusstest du das?«
    »Weil ich seinen Stil genau studiert hatte. Sivird hätte die Cosmic-Laute nackt ausgezogen, weil sie mit krishnanischer Mimik und Körpersprache nicht vertraut sind. Aber ich knöpfte ihm seine Chips fast genauso schnell wieder ab, wie er sie gewonnen hatte, weil ich mich sowohl mit Krishnanern als auch mit Terranern bestens auskenne. Außerdem, du glaubst doch wohl nicht, dass ich dieses Kleid bloß angezogen hab, um hübsch auszusehen?«
    »Ich hab mich natürlich gefragt, warum du den Fummel angezogen hast. Ich hatte gehofft, du hättest es meinetwegen getan, um dich für mich schön zu machen.«
    Alicia lächelte. »Außerdem wusste ich, dass die Cosmic-Leute nicht an krishnanische Kleidungsstile gewöhnt waren und deshalb mehr Energie darauf verwenden würden, auf meine Rundungen zu starren, als sich auf ihre Karten zu konzentrieren. Bei Cyril und Jack klappte das nicht, weil Cyril zu betrunken war und Jack verklemmt ist. Aber bei Attila ist es hundertprozentig gelungen.«
    Reith lachte leise in sich hinein. »Du Satansbraten! Das Kleid hat sich heute Abend mehr als bezahlt gemacht. Wo hast du gelernt, so zu pokern wie ein alter Profi?«
    »In Montecito, bei den Filmleuten. Nachdem ich ein Monatsgehalt verloren hatte, eignete ich mir die Tricks an. Übrigens, würdest du bitte die Karten, die Attila mir geschenkt hat, in deine Obhut nehmen? Ich mach mir eigentlich überhaupt nichts aus Kartenspielen.«
    »Nach dem, was ich heute Abend gesehen habe, könntest du damit glatt deinen Lebensunterhalt bestreiten.«
    Alicia zuckte mit den Schultern. »Das war kein Leben für mich. Ich bin bloß gekommen, weil Attila mir gesagt hat, dass du auch dabeisein würdest.«
    »Dieser Sausack! Ich war nämlich auch bloß da, weil er mir das gleiche von dir sagte. Ich glaub, ich weiß, warum er diese verrückte Nummer mit seiner Mätresse abgezogen hat. Er hat sich ausgerechnet, dass wenn ich die ganze Nacht mit ihr beschäftigt wäre, er sich ungestört an dich heranmachen könnte.«
    »Mein lieber Fergus! Bei einem Fodor mit freier Bahn wäre ich froh gewesen, wenn du dabei gewesen wärst, um notfalls störend einzuschreiten, das kannst du mir glauben.«
    Sie erreichten Alicias Tür. Wohl wissend, dass dies wahrscheinlich für lange Zeit seine letzte Chance sein würde, seine unvollendeten Fragen zu stellen, legte Reith die Hände auf Alicias Schultern und wandte ihr das Gesicht zu. Sie auf Armeslänge vor sich haltend, holte er tief Luft und sagte: »Liebste Lish, wie würdest du es finden, wenn ich …«
    »Ah, da bist du ja!« Eine sonore Schauspielerstimme hallte wohlklingend durch den Flur. Randal Fairweather, ebenso groß wie Reith, aber viel hübscher, nahte mit langen, federnden Schritten. »Alicia-Darling! Wenn ich gewusst hätte, dass du dieses Kleid tragen würdest, hätte ich Attilas Party glatt gesprengt!« Er wandte sich Reith zu. »Ich hörte, du fährst zurück nach Ruz, Fergus. Ist das wahr?«
    »Ja«, knurrte Reith.
    »Nun, dann paß gut auf deinen Arsch auf, alter Junge. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren. Sag mal, stimmt es wirklich, dass ihr beiden mal verheiratet wart?«
    »Ja, das stimmt«, sagte Reith. Er wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als dass irgendein magischer Zauber diesen Süßholzraspler auf der Stelle in einer Rauchwolke verschwinden ließ.
    »Das erinnert mich an die Zeit«, plapperte Fairweather fröhlich weiter, »als ich mit Nadya O’Brien verheiratet war, die die Hauptrolle in Schweiß und Wollust gespielt hat. Wir blieben noch für Jahre nach unserer Trennung gute Freunde. Ich war damals bei den Abscheulichen Kreaturen …«
    »Du warst wo?« fiel ihm Reith ins Wort.
    »Bei den Abscheulichen Kreaturen. Das war eine Tanzcombo; ich spielte das elektrische Banjo. Weißt du, Fergus, du hast der gesamten Männerwelt einen großen Gefallen damit getan, dass ihr euch getrennt habt. Eine so tolle Frau darf einfach nicht bloß

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