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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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nicht leisten. Ich schätze, er ist wie die Schotten in den Geschichten – kniepig bis zum Gehtnichtmehr.« Er schob Reith eine Kiste Zigarren zu, aber der lehnte dankend ab.
    Ordway blieb sitzen, das Glas in der Hand, und starrte Reith aus blutunterlaufenen Augen an, während Fodor weiterdröhnte.
    »Du hast doch nichts dagegen, mit Krishnanern zu spielen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Reith. »Ich leb schließlich unter ihnen.«
    »Gut. Wir erwarten einen. Cyril stellt sich in diesen Dingen ein bisschen an; aber ich hab ihm gesagt, entweder bist du ein braver Junge, Cyril, oder du kannst dich zum Teufel scheren‹. Da kommt der Bursche ja!«
    Der hochaufgeschossene Sivird vom Ausstattungsgeschäft duckte sich unter dem Türbalken durch und sagte: »Ich freue mich, Sie zu sehen, Mister Ries.«
    »Der Grund, warum ich ihn eingeladen hab«, sagte Fodor, »ist, dass er das mit den Kissen so gut hingekriegt hat. Er hat die ganzen Huren aus dem – wie heißt das Ding noch gleich? –, aus dem Hamda’, richtig, zum Nähen und Füllen eingespannt. Ah, da kommen ja auch schon die andern. Hallo, Jack; hallo, Alicia! Kommt rein, setzt euch und trinkt was. Ich hol euch was.«
    White und Alicia, letztere in ihrem Oben-ohne-Kleid, nahmen das von Fodor dargebotene Glas Kvad entgegen und nippten vorsichtig daran, während Fodor und Ordway Alicia mit lüsternen Blicken angafften. White schaute verlegen auf sein Glas; doch, wie Reith mit einem inneren Schmunzeln bemerkte, streichelte er rhythmisch die bauchige Wölbung seines Glases.
    »Ich hatte, bevor ihr reinkamt, gerade gesagt«, fuhr ihr Gast fort, »dass der Grund, warum die Leute in hellen Scharen in diesen Film strömen werden, der ist, dass sie die Nase von der Zivilisation voll haben. Sie wollen mal wieder einen Hauch von sauberem, männlichem Barbarentum, was letztlich ja der Naturzustand des Menschen ist. Die Erde haben sie inzwischen so verdammt zivilisiert, dass man bald nicht mal mehr pissen kann, ohne ein Formular auszufüllen. Wenn du noch was wirklich Urtümliches, Naturwüchsiges erleben willst, musst du nach Krishna kommen.«
    Sivird zeigte die krishnanische Version eines Stirnrunzelns. »Mister Fodor, ich möchte Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber wir Gozashtanduma betrachten uns nicht als Barbaren. Im Gegenteil, wir sind hochzivilisiert.«
    »Im Vergleich zu den Krishnanern mit Schwänzen seid ihr das wohl«, sagte Fodor. »Aber im Vergleich zu uns dekadenten Erdenbürgern seid ihr edle Wilde – was ja nur gut ist. Barbarei ist der natürliche Zustand vernunftbegabter Wesen, und der Mensch kehrt immer wieder sofort zu diesem Zustand zurück, sobald die Hemmungen fallen. Dann werden wir echte Menschen!« Fodor schlug sich mit der Faust gegen die Brust. »Die, die das nicht können, gehen unter.«
    Alicia starrte ihn an. »Du meinst, du würdest lieber wie diese verlausten Nomaden in Qaath leben, die tagtäglich ums Überleben kämpfen?«
    Fodor nickte. »Wenn ich als Barbar geboren wäre, dann wäre ich doppelt soviel Mann wie ich es jetzt bin. Warum habe ich eine Glatze? Weil kein echter Barbar sich das Zeugs auf den Schädel schmieren würde, das Haare sogar auf einer Bowlingkugel wachsen lässt.«
    White flüsterte Reith zu: »Der wahre Grund ist der, dass er allergisch gegen das Zeug ist, wie ich.«
    Den Arm wie einen knorrigen Telegrafenmast schwenkend, schwallte Fodor: »Ich bin in meinem Herzen ein barbarischer Schwertkämpfer. Hauen! Stechen! Stoßen! Blut, das in Strömen durch den Rinnstein fließt! Köpfe, die durch den Dreck rollen! Wenn ich einen Film mit Köpfen drehen könnte, mit Blut, das wäre mein größter künstlerischer Triumph!«
    »Du hast gut reden von Blut und rollenden Köpfen!« schnaubte White. »Du hast sie ja nicht gesehen, wie sie da in Mishe auf ihren Eisendornen steckten! Mir ist bei dem Anblick jedenfalls schlecht geworden!«
    »Ach, zum Teufel!« dröhnte Fodor. »Dein Problem, Jack, ist, dass deine Vorfahren schon vor viel zu langer Zeit zivilisiert worden sind. Die Krankheit, die du Zivilisation nennst, hat uns Magyaren erst in den letzten tausend Jahren befallen; wir sind daher noch nicht so lange auf dem absteigenden Ast. Wir haben immer noch ein bisschen von dem alten, männlichen Barbarentum in uns.«
    Alicia sagte: »Wenn die Qaathianer einen von ihren Blitzangriffen unternehmen sollten, während du deinen Film drehst, wirst du sie nicht mehr so romantisch finden, das versichere ich dir.«
    Reith fügte hinzu:

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