Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
habt?«
    »Er ist ein Rahl, oder etwa nicht?«
    »Er ist ein Rahl.«
    »Und er besitzt die Gabe?«
    »Zweifellos.«
    Trimack nickte. »Bis zum allerletzten Mann. Ehe das Unheil auch nur einen flüchtigen Blick auf ihn werfen kann.«
    Zedd sah zu ihm herüber. »Es wird nicht einfach sein, unter ihm zu dienen. Er ist sehr eigensinnig.«
    »Er ist ein Rahl. Das sagt dasselbe.«
    Zedd mußte gegen seinen Willen lächeln. »Er ist auch mein Enkel, wenn er es auch noch nicht weiß. Tatsächlich weiß er nicht einmal, daß er ein Rahl ist. Oder gar der Lord Rahl. Möglicherweise findet er nicht einmal Gefallen an der Stellung, in der er sich wiederfinden wird. Eines Tages jedoch wird er Euch brauchen. Ihr würdet mir einen persönlichen Gefallen tun, Kommandant General Trimack, wenn Ihr ihm ein wenig Verständnis entgegenbringen könntet.«
    Trimack ließ den Blick prüfend über das Gelände schweifen, allzeit gewappnet gegen jedwede neue Gefahr. »Ich würde mein Leben für ihn opfern.«
    »Ich glaube, anfangs wäre ihm Verständnis dienlicher. Er hält sich für einen Waldführer. Er ist von Natur aus ein geborener Führer, bloß nicht seiner eigenen Einschätzung nach. Er wird nichts damit zu schaffen haben wollen, trotzdem ist es über ihn gekommen.«
    Endlich erschien ein Lächeln auf Trimacks Gesicht. »Euer Wunsch ist mir Befehl.« Er blieb stehen und drehte sich zum Zauberer um. »Ich bin ein Soldat D’Haras. Ich diene Lord Rahl. Lord Rahl muß aber auch uns dienen. Ich bin der Stahl gegen den Stahl. Er muß die Magie sein gegen die Magie. Vielleicht kann er ohne den Stahl überleben, aber wir können nicht ohne Magie überleben. Und nun verratet mir, was ein Screeling aus der Unterwelt hier zu suchen hat.«
    Zedd nickte und stieß einen Seufzer aus. »Euer früherer Lord Rahl hat sich in gefährliche Zaubereien eingemischt. Zaubereien aus der Unterwelt. Er hat den Schleier zwischen dieser und der Unterwelt zerrissen.«
    »Verdammter Narr. Er soll uns dienen, nicht in die ewige Nacht führen. Jemand hätte ihn umbringen sollen.«
    »Jemand hat es getan. Richard.«
    Trimack knurrte. »Dann dient uns Lord Rahl bereits.«
    »Vor ein paar Tagen noch hätten manche das als Verrat betrachtet.«
    »Es ist ein größerer Verrat, die Lebenden den Toten auszuliefern.«
    »Gestern noch hättet Ihr Richard getötet, um ihn daran zu hindern, Darken Rahl ein Haar zu krümmen.«
    »Und gestern hätte er mich getötet, um an sein Opfer zu gelangen. Doch nun dienen wir einander. Nur ein Narr schreitet rückwärts gewandt in die Zukunft.«
    Zedd nickte und erbot ihm ein zögerndes, dabei warmes Lächeln des Respekts. Doch dann kniff er die Augen zusammen und beugte sich zu ihm vor. »Kommandant, wenn der Schleier nicht geschlossen und der Hüter auf die Welt losgelassen wird, werden alle dasselbe Schicksal teilen. Nicht nur D’Hara, sondern die Welt in ihrer Gesamtheit wird vernichtet werden. Nach dem, was ich den Prophezeiungen entnommen habe, könnte Richard der einzige sein, der in der Lage ist, den Riß im Schleier zu schließen. Denkt daran, wenn das Unheil versucht, einen Blick auf Richard zu werfen.«
    Trimacks Augen waren wie aus Eis. »Stahl gegen Stahl, auf daß er Magie gegen die Magie sein kann.«
    »Ihr habt mich ganz richtig verstanden.«

3. Kapitel
    Im Näherkommen ließ Zedd den Blick über die Toten und die Sterbenden schweifen. Überall war Blut, es war unmöglich, nicht hineinzutreten. Es tat ihm im Herzen weh, als er die Verletzten sah. Ein einziger Screeling? Was, wenn noch mehr kamen?
    »Kommandant! Laßt ein paar Heilerinnen holen. Hier gibt es mehr Verletzte, als ich versorgen kann!«
    »Schon geschehen, Zauberer Zorander.«
    Zedd nickte und machte sich daran, die Verwundeten zu untersuchen. Soldaten der Ersten Rotte schafften die Toten, von denen viele zu ihren eigenen Leuten gehörten, aus dem Weg und spendeten den Verletzten Trost. Zedd legte ihnen die Hand an die Schläfe, um die Verletzungen zu erspüren und zu erfühlen, was ein Heiler erledigen konnte und was mehr Zuwendung erforderte.
    Er berührte einen jungen Soldaten, dessen Atem rasselnd ging, während er Blut spuckte. Zedd stöhnte auf, als er seine Verletzung erfühlte. Ein kurzer Blick nach unten zeigte ihm die Rippenknochen, die durch ein faustgroßes Loch im Brustpanzer nach außen gerissen worden waren. Zedd drehte sich der Magen um. Trimack kniete auf der anderen Seite des Jungen. Der Zauberer blickte kurz hoch zum Kommandanten, der

Weitere Kostenlose Bücher