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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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diese Kraft anders ein. Sie ist bei keinen zwei Menschen gleich. Liebe ist eine Form des Han, die aus dem eigenen Selbst auf einen anderen projiziert wird. Es ist jedoch eine milde, schwache Form. Auch wenn Liebe allumfassend ist, so wird sie doch von jedem anders eingesetzt und empfunden. Manche benutzen sie, um in einem anderen das Beste seines Han zu wecken. Andere wiederum, um in sich selbst das Beste hervorzubringen. Manche wiederum benutzen sie, um andere zu kontrollieren, zu beherrschen. Die Kraft kann heilen oder Wunden schlagen.
    Wenn wir erst einmal verstanden haben, wie die Gabe in dir wirkt, wie du sie benutzt, können wir dich durch die Übungen führen, die Formen genannt werden. Die Formen sind eine Übungsmethode, die dir dabei helfen wird zu lernen, wie du die Kraft kontrollieren kannst, hat sie erst einmal deinen Körper verlassen. Doch im Augenblick ist das nicht wichtig. Zuerst mußt du lernen, dein Han in dir zu fühlen, bevor du es irgendwo nach außerhalb deines Körpers projizieren kannst.
    Bist du erst in der Lage, dein Han zu berühren, dann müssen wir herausfinden, was du damit tun kannst. Jeder Zauberer ist anders, jeder benutzt sein Han auf andere Art. Manche benutzen es nur über ihren Verstand, wie jene Zauberer, die die Prophezeiungen studieren. Bei ihnen zeigt sich ihr Han im wesentlichen, wenn sie mit seiner Hilfe die Prophezeiungen zu verstehen suchen. Genau dies ist ihr einzigartiges Talent. Manche können ihr Han nur dazu benutzen, wunderschöne, anregende Gegenstände zu schaffen. Manche benutzen ihr Han, um mit Magie ausgestattete Dinge herzustellen. Das ist ihr besonderes Talent, die Art, wie sie ihrem Han Ausdruck verleihen. Manche sind in der Lage, kraft ihrer Gedanken ihre Umwelt zu beeinflussen, wie ich es dir beim Anheben des Steines gezeigt habe. Andere wiederum können mit ihrem Han andere Dinge tun. Manche auch von allem etwas.«
    Ihr besorgter Gesichtsausdruck kehrte zurück. »Die Wahrheit ist in dieser Angelegenheit von allergrößter Wichtigkeit, Richard. Du mußt vollkommen aufrichtig sein, wenn du uns sagst, wie dein Han sich in dir anfühlt. Jede Unaufrichtigkeit würde schwerwiegende Folgen haben.« Sie entspannte sich ein wenig. »Zuerst jedoch mußt du fähig sein, dein Han herbeizurufen, bevor wir herausfinden können, was für eine Art Zauberer du bist.«
    »Ich habe es schon gesagt: ich will kein Zauberer sein. Ich will nur lernen, wie man die Gabe beherrscht, damit ich die Kopfschmerzen stoppen und mir diesen Ring vom Hals schaffen kann. Ihr habt selbst gesagt, ich muß kein Zauberer sein.«
    »Das Beherrschen des Han mit Hilfe der Gabe ist es, was einen Zauberer ausmacht. Wenn du gelernt hast, es zu kontrollieren, bist du ein Zauberer. Das ist das Wesen eines Zauberers. Aber Zauberer ist bloß ein Wort. Du solltest dich nicht vor einem Wort fürchten. Wenn du dich entscheidest, die Gabe nicht anzuwenden, dann ist das deine Sache – wir können dich nicht dazu zwingen. Ein Zauberer bist du trotzdem.«
    »Bringt mir bei, was ich wissen muß, aber ich werde kein Zauberer sein.«
    »Das ist doch nichts Böses, Richard. Es bedeutet einfach, daß man sich selbst kennenlernt, daß man weiß, zu was man imstande ist, daß man seine Fähigkeiten kennt.«
    Richard seufzte. »Also schön. Und wie beherrsche ich sie?«
    »Das Lehren der Beherrschung der Gabe ist ein Prozeß, der stufenweise vor sich geht. Ich kann dir nicht alles auf einmal erklären, weil du weiter vorn liegende Schritte nicht verstehen würdest. Jeder einzelne Schritt für sich muß gemeistert werden, bevor man zum nächsten übergehen kann. Bevor wir dir zeigen können, wie man sein Han nach außen projiziert, mußt du es erst erkennen. Dann mußt du es berühren können und dich mit ihm in deinem Innern vereinigen. Du mußt wissen, was es ist. Du mußt in der Lage sein, es zu fühlen. Du mußt nach Belieben danach greifen und es berühren können. Du verstehst doch, was ich sage, oder?«
    Richard nickte. »Ein wenig schon, denke ich. Also, wie ist das? Wie werde ich es finden? Wie ist es, wenn man es kennt, es berührt?«
    Der Blick in Schwester Vernas Augen bekam etwas Entrücktes, schien zu brechen. »Du wirst es wissen«, sagte sie leise. »Es ist, als ob man das Licht des Schöpfers selbst sieht. Fast ist es, als ob man sich mit Ihm vereinigt.«
    Richard betrachtete ihren glasigen Blick. Sie schien wie gebannt von dem, was sie in ihrem Innern sah.
    »Also, wie finde ich es?« fragte er

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