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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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beim Verlassen ihres Arbeitszimmers – sie war völlig sauber und stand versteckt hinter diesem Buch. Der Quillion leuchtete orange. Aber da wußte ich noch nicht, um was es sich handelt. Als ich es herausgefunden hatte, ging ich zurück, um ihn als Beweis zur Prälatin zu bringen, doch er glühte nicht mehr.«
    »Was könnte das bedeuten?« sagte er leise mit angsterfüllter Stimme.
    »Das bedeutet, daß die Kraft des Zauberers den Kristall verlassen hatte und auf jemand anderes übergegangen war. Einen Wirt. Quillion ist nur das Gefäß für die Gabe, bis sie in jemand anderes hineingegeben werden kann. Jedidiah, ich glaube, die Schwestern bringen die Leute um, die die Gabe besitzen, und stehlen sie für sich selbst. Ich glaube, sie saugen die Kraft in sich hinein.«
    Seine Stimme zitterte. »Zusätzlich zu dem, was sie ohnehin schon sind? Jetzt verfügen sie auch noch über die Kraft der Gabe eines Zauberers?«
    Sie nickte. »Ja. Das macht sie mächtiger, als wir uns vorstellen können. Das macht mir am meisten angst – nicht, daß man mich wegen der Anschuldigung hinrichten könnte, sondern daß diese Schwestern mir auf die Schliche kommen könnten. Wenn sie tatsächlich die Kraft in sich aufnehmen, dann weiß ich nicht, wie wir sie aufhalten können. Keiner von uns wäre ihnen gewachsen. Ich brauche Beweise, damit die Prälatin mir glaubt. Vielleicht weiß sie, was zu tun ist. Ich weiß es jedenfalls nicht.«
    »Was ich nicht begreife, ist, wie die Schwestern die Kraft aus dem Quillion aufnehmen können. Die Gabe des Zauberers, sein Han, ist männlich. Die Schwestern sind weiblich. Ein Weib kann unmöglich das männliche Han aufnehmen. So einfach ist das nicht – sonst hätten sie das Han in sich hineinströmen lassen können, als sie die Zauberer umgebracht haben. Wenn sie tatsächlich das Han der Männer in sich aufnehmen, weiß ich wirklich nicht, wie sie das anstellen.«
    »Und was tun sie hier draußen?«
    Sie versuchte, sich durch das Verschränken der Arme gegen ein innerliches Frösteln zu wappnen, obwohl die Luft warm war. »Erinnerst du dich noch, vor ein paar Tagen, als Sam Weber und Neville Ranson alle ihre Prüfungen abgeschlossen hatten und sie ihren Halsring abgenommen bekommen und den Palast verlassen sollten?«
    Er nickte im Dunkeln. »Ja. Ich war richtig enttäuscht, weil Sam versprochen hatte, sich von mir zu verabschieden und mir zu zeigen, daß man ihm den Rada’Han abgenommen hatte. Ich wollte ihm alles Gute wünschen, wo er doch jetzt ein richtiger Zauberer war. Er ist nie aufgetaucht. Man erzählte mir, er sei in der Nacht aufgebrochen, weil er keinen tränenreichen Abschied wollte. Aber Sam war mein Freund, er war ein sanftmütiger Mensch, ein Heiler, und es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, auf diese Weise zu verschwinden, ohne sich von mir zu verabschieden. Das ist einfach nicht seine Art. Ich wollte ihm wirklich alles Gute wünschen.«
    »Sie haben ihn umgebracht.«
    »Was?« Er sackte ein wenig in sich zusammen. »Beim Schöpfer, nein!« Seine Stimme erstickte unter Tränen. »Bist du sicher? Woher weißt du das?«
    Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und versuchte ihn zu trösten. »Am Tag, nachdem er angeblich auf so seltsame Weise aufgebrochen sein soll, hatte ich den Verdacht, daß etwas Schreckliches geschehen sei. Ich ging nachsehen, ob der Quillion wieder glühte, doch ihre Tür war abgeschirmt.«
    »Das beweist nichts. Schwestern schirmen ihre Zimmer des öfteren ab. Du tust es selbst, wenn du nicht gestört werden willst – zum Beispiel, wenn wir zusammen sind.«
    »Ich weiß. Aber ich wollte den Quillion sehen, also wartete ich hinter einer Ecke, bis die Schwester zurückkam. Ich trat aus meinem Versteck hervor und paßte es so ab, daß sie es im selben Augenblick betreten mußte, als ich vorüberging. Während ich vorbeiging, kurz bevor sie die Tür hinter sich schloß, warf ich einen Blick in ihr dunkles Arbeitszimmer. Ich habe die Figur im Regal hinter dem Buch gesehen. Sie glühte orange. Tut mir leid, Jedidiah.«
    Er senkte wütend die Stimme. »Wer war es? Welche der Schwestern?«
    »Das werde ich dir nicht sagen, Jedidiah. Nicht, bevor ich der Prälatin Beweise bringen kann. Es ist zu gefährlich.«
    Er dachte einen Augenblick nach. »Wenn dieser Kristall tatsächlich ein Quillion ist und beweisen würde, was diese Schwester ist, warum hat sie ihn dann nicht besser versteckt?«
    »Vielleicht hält sie es für ausgeschlossen, jemand könnte wissen, um was

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