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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Noch bist du kein fertiger Zauberer. Du mußt gehorchen, wenn ich etwas sage. Ich kann mit meinem Han noch immer besser umgehen als du mit deinem.«
    »Ich weiß, Margaret. Einer der Gründe, weshalb ich dein Mann werden wollte, ist der, daß ich dich respektiere. Ich möchte keine schwache Frau. Du hast mich immer geführt, und das wird sich jetzt nicht ändern. Du hast mir alles gegeben, was ich besitze. Ich werde dir immer folgen.«
    Sie schüttelte den Kopf und mußte lächeln. »Du bringst mich zum Staunen, mein Ehemann. Und zwar auf die allerbeste Weise. Du wirst ein bemerkenswerter Zauberer werden. Wirklich bemerkenswert. Ich habe es dir nie erzählt, weil ich immer Angst hatte, es könnte dir zu Kopf steigen, wenn du es wüßtest, aber einige der Schwestern sind der Ansicht, du könntest der vielleicht mächtigste Zauberer seit tausend Jahren werden.«
    Er antwortete nichts, und sie konnte sein Gesicht nicht sehen, aber sie war sicher, daß er errötete. »Margaret, die einzigen Augen, die ich von Stolz erfüllt sehen möchte, sind deine.«
    Sie küßte ihn auf die Wange, dann ergriff sie seine Hand. »Wollen wir sehen, ob wir dem ein Ende machen können.«
    »Woher weißt du, wohin sie gegangen sind? Hier im Wald ist es stockdunkel. Der Mond hält sich hinter den Bäumen verborgen.«
    Sie zwackte ihn in die Wange. »Durch einen Trick, den mir meine Mutter beigebracht hat. Als ich sah, wie sie den Palast verließen, habe ich ihnen eine Lache von meinem Han vor die Füße gelegt. Sie sind hindurchgelaufen und hinterlassen Spuren meines eigenen Han. Nur ich kann sie sehen. Ihre Fußstapfen leuchten für mich so strahlend hell wie die Sonne auf einem Teich, aber für keinen anderen.«
    »Den Trick mußt du mir zeigen.«
    »Irgendwann, das verspreche ich dir. Komm jetzt.«
    Sie nahm ihn bei der Hand und folgte den leuchtenden Fußstapfen der Schwestern durch den dichten Wald. In der Ferne erschollen die unheimlichen Schreie der Vögel der Nacht. Der Boden war uneben, durchsetzt von Wurzeln und Geäst, doch die leuchtenden Fußabdrücke halfen ihr, den Weg zu finden.
    Die feuchte Hitze ließ ihr den Schweiß ausbrechen und das Kleid auf der Haut kleben. Sobald sie wieder zu Hause wäre, würde sie ihr Zimmer abschirmen und ein Bad nehmen. Ein langes Bad. Mit Jedidiah. Dann würde sie ihm erlauben, sie mit seiner Magie zu verwöhnen.
    Immer tiefer drangen sie in den Hagenwald ein, tiefer als je zuvor. Von morastigen Stellen wehte Nebel heran, der den alles durchdringenden Gestank verrottender Pflanzen mit sich trug. Sie passierten dunkle Wasserläufe, verborgen hinter Schleiern aus Luftwurzeln und Efeu, die ihnen über Gesicht und Arme streiften und sie bei jeder unerwarteten Berührung zurückschrecken ließen. Die Fußstapfen führten einen spärlich bewachsenen, felsigen Hang hinauf.
    Oben blieb sie in der feuchten, stillen Luft stehen und blickte zurück über die düstere Landschaft. In der Ferne konnte sie die flackernden Lichter von Tanimura erkennen und inmitten dieser Lichter den Palast der Propheten, der sich im silbrigen Mondlicht erhob und dessen massig dunkle Form die dahinterliegenden Lichter der Stadt verdeckte.
    Sie sehnte sich dorthin zurück, nach Hause. Aber dies hier ließ sich nicht vermeiden. Es gab sonst niemanden, der es tun könnte. Das Leben aller hing von ihr ab. Der Schöpfer verließ sich auf sie. Trotzdem sehnte sie sich nach ihrem Zuhause, nach Sicherheit.
    Doch ihr Zuhause war längst nicht mehr sicher. Wenn es tatsächlich Schwestern der Finsternis gab, war es dort ebenso gefährlich wie hier im Hagenwald. Trotz ihres Wissens fiel es ihr schwer, die Vorstellung zu akzeptieren. Die Prälatin mußte ihr glauben, sie mußte einfach. Es gab sonst niemanden, den sie um Hilfe bitten konnte. Wenn es doch wenigstens eine Schwester gäbe, der sie trauen könnte. Doch das wagte sie nicht. Nathan hatte sie genau davor gewarnt.
    Sie wünschte sich zwar, daß Jedidiah zu Hause und in Sicherheit wäre, andererseits war sie aber auch froh, daß er bei ihr war. Er würde ihr zwar nicht helfen können, trotzdem tat es gut, jemanden zu haben, dem sie sich anvertrauen konnte. Ihren Mann. Sie mußte bei dem Gedanken lächeln. Sie würde sich nie verzeihen, wenn ihm etwas zustoßen sollte. Sie würde ihn mit ihrem Leben beschützen, wenn es sein mußte.
    Der Boden neigte sich. Durch die Baumlücken hindurch konnte sie erkennen, daß sie in eine tiefe Senke im Erdboden hinabstiegen. Der Rand war steil,

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