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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gesocks im übrigen. Ich muß mich um so viel kümmern, daß ich noch nicht dazu gekommen bin, sie hinrichten zu lassen. Ich fürchte, der lange Aufenthalt in der Grube hat sie in eine ziemlich miese Stimmung versetzt.« Sein Grinsen kehrte zurück. »Ich bin jedoch sicher, daß eine Königin in ihren Reihen ihre Laune erheblich bessern wird.«
    Mit Mühe preßte Cyrilla hervor: »Ich verlange eine eigene Zelle.«
    Das Grinsen erlosch. Er zog eine Braue hoch. »Verlangen? Ihr verlangt?« Er schlug ihr unvermittelt ins Gesicht. »Ihr habt nichts zu verlangen! Ihr seid nichts weiter als eine gewöhnliche Kriminelle, eine verabscheuungswürdige Mörderin an meinem Volk! Man hat Euch angeklagt und verurteilt!«
    Der Abdruck seiner Hand brannte auf ihrer Wange. »Ihr könnt mich nicht dort hineinwerfen – zusammen mit diesen Kerlen.« Ihr leise vorgebrachtes Flehen hatte sicherlich keine Aussicht auf Erfolg, trotzdem konnte sie es sich nicht verkneifen.
    Fyren reckte sich und zog seinen Rock zurecht, dann nahm er wieder Haltung an. Er hob die Stimme und sprach zu den Männern unten. »Ihr würdet doch keine Lady schänden, oder?«
    Leises Gelächter hallte von unten herauf. »Was? Natürlich nicht. Wir wollen doch nicht zweimal enthauptet werden.« Die derbe Stimme nahm einen kalten, bedrohlichen Ton an. »Wir werden sie äußerst zuvorkommend behandeln.«
    Cyrilla spürte den warmen, salzigen Geschmack von Blut im Mundwinkel. »Fyren, das könnt Ihr nicht tun. Ich verlange, auf der Stelle enthauptet zu werden.«
    »Ihr tut es schon wieder: Ihr stellt Forderungen.«
    »Wieso kann man das nicht sofort erledigen! Es soll auf der Stelle geschehen!«
    Er holte erneut zu einem Schlag aus, doch dann ließ er die Hand sinken und grinste wieder. »Seht Ihr? Erst bekennt Ihr Euch unschuldig und wollt nicht hingerichtet werden, und schon jetzt beginnt Ihr, die Lage neu zu überdenken. Nach ein paar Tagen dort bei den Männern werdet Ihr darum betteln, enthauptet zu werden. Bereitwillig werdet Ihr Euren Verrat vor allen gestehen, die gekommen sind, um Zeuge Eurer Bestrafung zu werden. Doch leider muß ich mich im Augenblick um andere Dinge kümmern. Ihr werdet hingerichtet werden, wenn ich Zeit dafür finde.«
    Erst jetzt begann sie mit wachsendem Entsetzen das volle Ausmaß ihres Schicksals zu begreifen, das sie in der Grube erwartete. Die Tränen brannten ihr in den Augen.
    »Bitte … tut mir das nicht an. Ich flehe Euch an.«
    Prinz Fyren strich die weißen Rüschen an seinem Rock glatt und meinte leise: »Ich habe versucht, es Euch leicht zu machen, Cyrilla, weil Ihr eine Frau seid. Drefans Messer hätte einen schnellen Tod bedeutet. Auf diese Weise hättet Ihr wenig gelitten. Einem Mann an Eurer Stelle hätte ich niemals eine solche Gnade eingeräumt. Aber Ihr wolltet es nicht leicht haben. Ihr habt zugelassen, daß die Mutter Konfessor sich einmischt. Ihr habt zugelassen, daß noch eine weitere Frau in die Domäne der Männer eingreift! Frauen fehlt der Mut zur Herrschaft. Sie sind für diese Aufgabe nicht gerüstet. Man sollte ihnen niemals gestatten, Armeen zu befehligen oder sich in die Angelegenheiten von Völkern einzumischen. Diese Dinge mußten zurechtgerückt werden. Drefan hat es auf die einfache Art versucht. Jetzt machen wir es anders.«
    Er nickte einem hinter ihm stehenden Mann zu. Der Mann wuchtete die Leiter durch die Türöffnung und ließ ein Ende in die Grube hinabgleiten, während die Hände auf ihren Armen sie an den Rand schoben. Die anderen Männer zogen ihre Schwerter, um offenkundig zu verhindern, daß irgend jemand aus der Grube auf den Gedanken kam, die Leiter hochzuklettern.
    Cyrilla hatte keine Ahnung, wie sie dem Einhalt gebieten sollte. Sie protestierte, wußte, daß es töricht war, konnte aber ihre Panik nicht verbergen. »Ich bin eine Königin, eine Dame, ich werde mich nicht zwingen lassen, eine wackelige Leiter hinunterzukrabbeln.«
    Prinz Fyren überging ihren lächerlichen Einwand, doch dann gab er dem Mann mit einer Handbewegung zu verstehen, er solle die Leiter vom Eingang zurückziehen.
    Er machte eine spöttische Verbeugung. »Ganz wie Ihr wollt, Mylady.«
    Er richtete sich auf und gab den Männern, die sie hielten, ein knappes Zeichen mit dem Kopf. Sie ließen los. Bevor sie auch nur einen Muskel rühren konnte, rammte er ihr den Handballen in die Brust, zwischen ihre Brüste.
    Der schmerzhafte Stoß nahm ihr das Gleichgewicht. Sie stolperte rücklings durch die Türöffnung. Hinab

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