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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der man vor Hunger und Durst krepiert, woraufhin die Sonne einem die Knochen ausbleicht.«
    Richard manövrierte Bonnie ein Stück vor, neben die Schwester. »Und was liegt nun dahinter? Und wieso kann niemand hier hindurch? Und wenn niemand hindurch kann, wieso können wir es dann?«
    Sie betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. »Einfache Fragen, aber nicht einfach zu beantworten.« Sie entspannte sich und lehnte sich ein Stück zurück. »Das Land zwischen der Neuen und der Alten Welt verjüngt sich etwas, mit dem Meer zu beiden Seiten.«
    »Dem Meer?«
    »Du hast den Ozean noch nie gesehen?«
    Richard schüttelte den Kopf. »Von Westland aus liegt er sehr weit im Süden, außerdem lebt niemand dort. Das hat man mir zumindest erzählt. Ich habe gehört, wie andere vom Ozean erzählt haben, aber gesehen habe ich ihn noch nie. Sie haben gesagt, er sei weitaus größer als jeder See, den man sich vorstellen kann.«
    Schwester Verna lächelte ihn dünn an. »Da haben sie die Wahrheit gesagt.« Sie drehte sich nach vorn und zeigte nach rechts. »Ein Stück in dieser Richtung liegt das Meer.« Dann zeigte sie nach links, nach Südosten. »Noch weiter entfernt in dieser Richtung liegt ebenfalls das Meer. Obwohl das Land dazwischen unermeßlich weit ist, so ist es dennoch die schmälste Stelle zwischen der Neuen und der Alten Welt. Aus diesem Grund hat hier ein Krieg stattgefunden. Ein Krieg zwischen Zauberern.«
    Richard richtete sich im Sattel auf. »Zauberer? Was für ein Krieg?«
    »Ja, Zauberer. Das war vor langer Zeit, als es noch viele Zauberer gab. Was du vor dir siehst, ist die Folge dieses Krieges. Das hier ist alles, was geblieben ist – als Warnung davor, was Zauberer anrichten können, die über mehr Macht als Weisheit verfügen.«
    Der vorwurfsvolle Blick, mit dem sie ihn ansah, gefiel ihm nicht. »Und wer hat gewonnen?«
    Endlich faltete sie die Hände über ihrem Sattelknauf und entspannte ihre Schultern ein wenig. »Niemand. Die beiden Seiten wurden durch dieses Land zwischen den beiden Meeren getrennt. Der Krieg war zwar beendet, doch gesiegt hat niemand.«
    Richard lehnte sich zurück und holte einen Wasserschlauch hervor. »Wie war’s mit einem Schluck?«
    Mit einem schmallippigen Lächeln ergriff sie den Schlauch, den er ihr reichte, und nahm einen langen Zug. »Das Tal ist ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn du deine magischen Kräfte mit dem Herz und nicht mit dem Verstand kontrollierst.« Ihr Lächeln erlosch. »Wegen ihrer Untaten wurden die Menschen beider Welten für alle Zeiten voneinander getrennt. Das ist einer der Gründe, weshalb die Schwestern des Lichts darum bemüht sind, diejenigen auszubilden, die die Gabe besitzen – damit sie keine Dummheiten machen.«
    »Worum ging es in dem Krieg?«
    »Worum kämpfen Zauberer? Sie haben darum gekämpft, wer von ihnen herrschen soll.«
    »Man hat mir von einem Zaubererkrieg erzählt, in dem es darum ging, ob Zauberer überhaupt herrschen sollen oder nicht.«
    Sie gab ihm den Wasserschlauch zurück und wischte sich die Lippen mit einem Finger ab. »Das war ein anderer Krieg und doch ein Teil desselben. Nachdem die beiden Seiten durch diesen Ort voneinander getrennt worden waren, gerieten ein paar aus beiden Lagern auf der Seite der Neuen Welt in eine Falle. Beide Gruppen waren ausgezogen, um ihre Herrschaft über jene geltend zu machen, die in die Neue Welt übergesiedelt waren, sowie über die, die immer schon dort gelebt hatten.
    Einmal in der Falle, versteckte sich eine Seite jahrhundertelang, darum bemüht, Kraft zu sammeln, bevor sie den Versuch unternahm, die Macht über die gesamte Neue Welt an sich zu reißen. Der Krieg, der vor langer Zeit entflammt war, loderte erneut auf, bis ihre Streitmacht besiegt war – abgesehen von einigen wenigen, die in ihre Festung in D’Hara fliehen konnten.« Sie zog eine Braue hoch und sah ihn an. »Verwandte von dir, glaube ich.«
    Richard sah sie eine ganze Weile wütend an, bevor er schließlich einen Schluck des warmen, fast heißen Wassers trank. Er träufelte ein wenig auf einen Streifen Stoff – etwas, das Kahlan ihm beigebracht hatte – und band es sich um den Kopf, um seine Stirn zu kühlen und sein länger werdendes Haar zu bändigen. Richard hakte den Wasserschlauch wieder an seinen Sattel. »Und was ist hier nun passiert?«
    Mit einer weiten Handbewegung zeigte sie von Südwesten nach Südosten. »Wo das Land am schmälsten war, also hier, kämpften nicht nur Armeen, sondern auch

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