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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Oberarm, hatte er ein Knochenmesser. Das untere Ende war zugespitzt, und das Knöchelbein am anderen Ende war ebenfalls mit Baumwolle umwickelt, damit man es besser halten konnte. Am oberen Ende waren schwarze Federn befestigt.
    Er tippte auf einen der Knochen. »Dieser stammt von meinem Großvater.« Er berührte den anderen. »Dieser stammt von meinem Vater. Wenn ich eines Tages einen kräftigen Sohn habe, wird er einen von mir tragen und einen von meinem Vater, und der meines Großvaters wird dann in der Erde zur Ruhe gelegt.«
    Als Kahlan die Knochenmesser zum erstenmal gesehen hatte, beim Verlassen des Dorfes der Schlammenschen, hatte sie sie für rituelle Gegenstände gehalten. Doch jetzt wurde ihr klar, daß dem nicht so war. Es waren richtige Waffen: Waffen der Seelen.
    »Was sind das für Federn?«
    Er strich über die glänzendschwarze Feder des einen auf seiner rechten Schulter. »Unser damaliger Vogelmann hat sie angebracht, als es geschnitzt wurde.« Er berührte die Feder auf seiner linken Schulter. »Diese hier hat unser jetziger Vogelmann angebracht. Es sind Rabenfedern.«
    Der Rabe galt bei den Schlammenschen als mächtige Seele. Sein Bild beschwor den Tod herauf. Die Vorstellung, ein Messer zu tragen, das aus dem Armknochen des eigenen Vaters oder Großvaters hergestellt war, hatte etwas Schauriges, doch sie wußte, daß es für Chandalen eine Ehre war, deshalb sagte sie nichts, um ihn nicht zu kränken. »Es ist ehrenvoll für mich, Chandalen, daß du die Seelen deiner Vorfahren zu meinem Schutz aufbietest.«
    Er sah nicht glücklich aus. »Der Vogelmann sagt, ihr gehört auch zu den Schlammenschen und müßt daher beschützt werden, also habe ich sie angelegt. Es ist meine Pflicht.«
    Er strich noch einmal mit der Hand über den Knochen seines Großvaters. »Mein Großvater hat meinem Vater beigebracht, daß sie die Beschützer unseres Volkes sind – und meinem Onkel Toffalar, dem Mann, den ihr getötet habt.« Er berührte den Knochen seines Vaters. »Mein Vater hat es mir beigebracht. Ich werde es meinem Sohn beibringen, wenn er kommt, und eines Tages wird er meine Seele bei sich tragen, wenn er unser Volk beschützt. Seit damals, als wir die Jocopo getötet haben, haben wir nicht mehr viele auf unser Land gelassen. Die Seelen unserer Vorfahren haben uns gelehrt, andere nach deren Belieben zu uns einzuladen, heißt, den Tod einzuladen. Die Seelen sprechen die Wahrheit. Du hast Richard mit dem Zorn zu uns gebracht, und wegen ihm ist Darken Rahl gekommen und hat viele aus unserem Volk getötet.«
    Darauf lief es also hinaus. Chandalen sollte sein Volk beschützen, trotzdem waren Menschen getötet worden, und er hatte nichts dagegen tun können. »Die Seelen der Vorfahren haben uns geholfen, die Schlammenschen zu retten, Chandalen, und zahllose andere auch. Sie haben erkannt, daß Richard aufrichtigen Herzens war und daß er genau wie du sein Leben riskierte, um andere zu retten, die keinen Krieg wollten.«
    »Er ist im Seelenhaus geblieben, während Darken Rahl unsere Leute umgebracht hat. Er hat nicht einmal versucht, ihn aufzuhalten. Er hat nicht gekämpft. Er hat unsere Leute sterben lassen.«
    »Weißt du auch, warum?« Sie wartete, während er mit versteinerter Miene dastand. Als er nicht antwortete, fuhr sie fort. »Die Seelen haben ihm gesagt, wenn er auszieht, um Darken Rahl zu töten, dann würde er kämpfen, wie Darken Rahl kämpfte, und Richard wäre gestorben und hätte niemandem helfen können. Sie haben ihm erklärt, wenn er Darken Rahl wirklich besiegen und den Rest der Schlammenschen retten wolle, dann dürfe er nicht kämpfen wie Darken Rahl, sondern müsse warten und auf seine eigene Art kämpfen, später – genau wie es die Seelen deinem Großvater beigebracht haben.«
    Er sah sie skeptisch an. »Das behauptet er.«
    »Ich war dabei, Chandalen. Ich habe gehört, wie sie es gesagt haben. Richard wollte kämpfen. Er hat vor Enttäuschung geweint, als die Seelen ihm erklärten, er dürfe nicht. In diesem Augenblick gab es nichts, was man hätte tun können, um Darken Rahl aufzuhalten. Es war weder Richards Fehler noch deiner. Du hättest nichts tun Können, um ihn aufzuhalten, genausowenig, wie Richard etwas hätte tun können. Hätte er es versucht, wäre er jetzt tot, und Darken Rahl hätte gesiegt.«
    Er beugte sich ein wenig zu ihr vor. »Hättest du ihn nicht mitgebracht, wäre es nicht passiert. Darken Rahl wäre nicht gekommen, um nach ihm zu suchen.«
    Kahlan richtete

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