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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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uns geholfen. Die Völker der Midlands schulden den Schlammenschen etwas für dieses Opfer, aber ebenso seid ihr ihnen etwas schuldig.
    Richard mit dem Zorn hat sein Leben für dein Volk riskiert. Er hat, genau wie du, in diesem Kampf liebe Freunde verloren. Er hat Dinge erlitten, die du niemals wirst begreifen können. Du kannst dir nicht vorstellen, was Darken Rahl ihm angetan hat, bevor Richard ihn getötet hat.«
    Kahlan war außer sich. Ihr heißer Atem stieg in Wolken in die kalte Luft.
    »Ich mache den Menschen angst, damit ihr weiter blind und halsstarrig bleiben könnt. Richard und ich haben gekämpft, um zu verhindern, daß die Völker der Midlands, die Schlammenschen eingeschlossen, niedergemetzelt werden, so wie die Jocopo Schlammenschen ermordet haben. Und das, obwohl ihr uns eure Hilfe verweigert, ja sogar schlichte Dankbarkeit.«
    Die Stille dröhnte ihnen in den Ohren.
    Chandalen trat langsam ans Geländer und fuhr bedächtig mit einem Finger über dessen polierte Oberfläche. Sie sah zu, wie ein Wölkchen seines Atems sich langsam verflüchtigte, um gleich vom nächsten gefolgt zu werden. Leise sagte er: »Du hältst mich für halsstarrig. Ich halte dich für halsstarrig. Vielleicht hätten uns unsere Väter auch beibringen sollen, zu erkennen, daß Menschen tun, was sie tun, nicht deshalb, weil sie halsstarrig sind, sondern weil sie Angst um die haben, die sie beschützen wollen. Vielleicht sollten wir beide erkennen, daß wir nicht bloß hart sind, sondern nach bestem Wissen handeln, damit unser Volk in Sicherheit leben kann.«
    Überraschenderweise huschte ein schmales Lächeln über Kahlans Gesicht. »Vielleicht ist Chandalen nicht so blind, wie ich dachte. Ich werde selbst auch versuchen, besser hinzuschauen und dich als den Ehrenmann zu sehen, der du bist.«
    Er nickte und mußte ebenfalls kurz lächeln. »Richard mit dem Zorn ist kein dummer Mann.« Er legte seine Hände auf das Geländer und ließ den Blick über den ersten Stock schweifen. »Er hat gesagt, wenn er einen Mann aussuchen müßte, der neben ihm kämpfen soll, dann würde er Chandalen auswählen.«
    »Da sprichst du die Wahrheit«, meinte sie leise. »Er ist nicht dumm.«
    »Richard hat sich auch als dein Gatte geopfert. Er hat unsere Männer davor gerettet, erwählt zu werden, da du sicher einen von uns erwählt hättest, weil wir so stark sind.« Er hob vor Stolz die Stimme. »Wahrscheinlich hättest du mich auserwählt, damit du den stärksten Gatten bekommst. Richard hat mich also gerettet.«
    Kahlan mußte gegen ihren Willen lächeln, als er über das Geländer starrte. »Es tut mir leid zu hören, daß du es als eine Last empfindest, mein Gatte zu sein.«
    Chandalen kam zu ihr zurück. Er blieb einen Augenblick lang stehen, dann begann er, das Band an seinem rechten Arm zu lösen. Er nahm das Band und das Knochenmesser ab und hielt es ihr hin.
    »Großvater wäre stolz, dich zu beschützen, eine der Seinen, eine aus dem Volk der Schlammenschen.« Er schlug den Umhang über ihre linke Schulter zurück.
    »Chandalen, das kann ich nicht annehmen. Es enthält die Seele deines Großvaters.«
    Er achtete nicht auf ihre Worte und schnürte das Band um ihren linken Arm. »Ich trage die Seele meines Vaters bei mir, und ich bin stark. Du kämpfst, um unser Volk zu beschützen. Großvater würde in deinem Kampf bei dir sein wollen. Du erweist ihm eine Ehre.«
    Sie hob das Kinn, als er das Knochenmesser unter das Band steckte. »Also gut. Ich fühle mich geehrt, die Seele deines Großvaters bei mir zu wissen.«
    »Sehr gut. Jetzt ist es deine Pflicht, zu kämpfen, wie mein Großvater gekämpft hat, um dein Volk zu schützen. Dein ganzes Volk.« Er hob ihre rechte Hand und legte sie auf das Knochenmesser. »Schwöre, diese Pflicht in deinem Herzen zu tragen.«
    »Ich habe bereits geschworen, die Schlammenschen und andere Völker der Midlands zu beschützen. Ich habe schon dafür gekämpft und werde weiter kämpfen – für euch alle.«
    Er drückte ihre Hand fester auf den Knochen. »Schwöre es Chandalen.«
    Sie betrachtete lange sein entschlossenes Gesicht. »Du hast meinen Eid, Chandalen. Ich schwöre es dir.«
    Lächelnd zog er den Umhang wieder über ihre Schulter und damit über das Knochenmesser. »Wenn ich ihn wiedersehe, wird Chandalen Richard mit dem Zorn dafür danken, daß er mich davor bewahrt hat, Gatte der Mutter Konfessor zu werden. Ich werde ihm nur Gutes wünschen. Auch er kämpft für die Schlammenschen, wie der

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