Die Schwestern des Lichts - 3
Das fiese Grinsen des Kerls wurde noch breiter.
Der Mann mit dem Messer zeigte auf den Zauberer. »Slagle hat etwas für dich, Konfessor. Hat zwei Stunden daran gearbeitet, seit ihm klar war, daß du auf einen Besuch vorbeikommen würdest.« Er unternahm einen lahmen Versuch, sein Lachen zurückzuhalten, doch anfallartig durchbrach es immer wieder seine Beherrschung, und schließlich ließ er ihm freien Lauf.
Zwei Stunden. Damit hatten sie ihr die Grenzen seiner Zauberkraft verraten. Sie hatte die Galeaner vor vier Stunden verlassen, doch davon war fast eine Stunde für ihre Strafpredigt auf dem Gebirgskamm draufgegangen. Also befanden sich die jungen galeanischen Krieger noch nicht in Reichweite seiner Kräfte, sie waren jedoch nur durch eine gefährlich knappe Spanne vor Entdeckung geschützt. Ein Stückchen näher, und der Zauberer würde über sie Bescheid wissen. Lange bevor sie mit ihrer Überraschung zum Zuge kommen konnten.
Sie wartete, bis das Gelächter der d’haranischen Soldaten abflaute, bevor sie sprach. »Ihr nutzt meine mißliche Lage aus.«
»Noch nicht! Aber das kommt noch!« Die Männer grölten und johlten erneut.
Sie wurde mit jedem Herzschlag ruhiger. Sie schob ihre Kapuze zurück und hatte ihre Konfessorenmiene aufgesetzt. »Wie lautet Euer Name, Soldat?«
»Soldat!« Er kam mit einem Ruck nach vorn und bohrte das Messer in den Tisch. »Ich bin kein Soldat, ich bin General Riggs. Ich bin der Oberbefehlshaber unserer sämtlichen Truppen. Alle unsere Soldaten, alte sowie neu hinzugekommene, haben sich vor mir zu verantworten.«
»Und in wessen Namen kämpft Ihr, General Riggs?«
Er machte eine ausladende Handbewegung. »Nun, die Imperiale Ordnung kämpft einen Krieg zugunsten derer, die sich uns anschließen. Einen Krieg gegen alle Unterdrücker. Gegen alle, die sich uns widersetzen. Wer sich uns nicht anschließt, ist gegen uns und wird zerschmettert. Wir kämpfen, um Ordnung zu schaffen.
Unter der Imperialen Ordnung werden alle Schutz finden, die sich uns anschließen, und diese wiederum werden dabei helfen, alle zu beschützen. Sämtliche Länder werden sich uns anschließen, oder sie werden hinweggefegt. Wir kämpfen für eine neue Ordnung. Die Herrschaft der Imperialen Ordnung. Sie wird alle Länder beherrschen, und ich befehlige sie.«
Kahlan runzelte die Stirn, und versuchte sich einen Reim auf das zu machen, was der Kerl faselte. »Ich bin die Mutter Konfessor, und ich herrsche über die Midlands, nicht Ihr.«
»Die Mutter Konfessor!« Er schlug dem Zauberer auf den Rücken. »Du hast mir nicht erzählt, daß sie die Mutter Konfessor ist! Also, du siehst nicht gerade aus wie die Mütter, die ich kenne. Aber nach dem heutigen Abend wirst du ganz sicher eine sein! Darauf hast du mein Wort!« Er brüllte vor Lachen.
»Darken Rahl ist tot.« Das machte dem Gegröle ein Ende. »Der neue Lord Rahl hat den Krieg für beendet erklärt und alle d’haranischen Truppen nach Hause zurückbeordert.«
General Riggs kam auf die Beine. »Darken Rahl war ein Mann mit begrenzter Voraussicht, ein Mann, der sich zu sehr mit uralter Magie und zu wenig mit Ordnung beschäftigt hat. Er war zu vertieft in seine eigenen Forschungen, in seine alten Religionen. Solange sie nicht ausgemerzt ist, ist Magie ein Werkzeug der Menschen, nicht ihr Herr.
Darken Rahl hat die Chance nicht genützt, die sich ihm bot. Wir dagegen werden sie nützen. Das weiß Darken Rahl sogar in seiner Unterwelt, und er bereut. Er ist jetzt mit uns im Kampf verbunden. Das haben die Guten Seelen verkündet! Wir unterwerfen uns nicht mehr dem Hause Rahl, sondern dieses uns, wie alle anderen Häuser, Grafschaften und Königreiche auch. Der neue Lord Rahl wird sich uns ebenfalls anschließen, oder wir zertreten ihn wie all die heidnischen Hunde, die ihm folgen. Wir werden alle heidnischen Hunde zertreten!«
»Mit anderen Worten, General, Ihr kämpft für niemand anderes als für Euch selbst. Euer Ziel ist es schlicht, andere Menschen umzubringen.«
»Ich kämpfe nicht für mich! Hier geht es um Größeres als einen einzelnen Menschen. Wir geben allen Gelegenheit, sich uns anzuschließen. Tun sie das nicht, dann allem deswegen, weil sie sich mit unseren Feinden verbündet haben – und wir müssen sie töten!« Er warf die Hände in die Höhe. »Es hat keinen Sinn, einer Frau diese Staats- und Ordnungsangelegenheiten zu erklären. Frauen haben keinen Sinn für Herrschaft.«
»Auch Männer haben die Herrschaft nicht für sich
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