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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht ein wenig Vernunft beibringen. Wir werden mit dir gehen, um diese bösen Männer zu töten.«
    Kahlan stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Ich danke dir, Chandalen.« Sie bückte sich, hob eine Handvoll Schnee auf und wischte sich damit das getrocknete Blut aus dem Gesicht. »Und jetzt muß ich gehen und diesen jungen Männern erklären, was sie zu tun haben.« Sie schüttelte den Schnee von ihren Händen, als sie mit ihrem Gesicht fertig war. »Habt ihr drei letzte Nacht ein wenig Schlaf gefunden?«
    »Ein wenig«, sagte Chandalen.
    »Gut. Sobald ich mit ihnen gesprochen habe, brauche ich ein paar Stunden Schlaf. Ihr könnt beginnen, indem ihr ihnen zeigt, wie man ohne Karren reist. Sie müssen so stark werden wie ihr. Wir werden heute nacht mit dem Töten beginnen.«
    Chandalen nickte entschlossen. »Heute nacht.«

40. Kapitel
    Kahlan kletterte vor den versammelten Männern auf einen Karren. Sie standen dicht zusammengedrängt in braune Wolljacken gehüllt vor ihr im fahlen Morgenlicht. Hauptmann Ryan stand zusammen mit den beiden Leutnants an seiner Seite in der vordersten Reihe der Männer. Er hatte den Arm auf ein Karrenrad gestützt und wartete.
    Kahlan blickte in all die jungen Gesichter. Jungen. Sie stand im Begriff, Kinder in den Tod zu bitten. Aber was hatte sie für eine Wahl?
    Geliebte Mutter , fragte sie sich, ist dies der Grund, weshalb du Wyborn als meinen Vater ausgesucht hast? Damit er mir beibringen sollte, was ich jetzt im Begriff stehe zu tun?
    »Ich fürchte, ich habe nur eine einzige gute Nachricht für euch«, begann sie mit ruhiger Stimme, die durch die kalte Luft getragen wurde, über all die Gesichter hinweg, die sie ansahen, »daher werde ich euch die zuerst mitteilen, um euch Mut zu machen für die anderen Dinge, die ich euch zu sagen habe.«
    Kahlan holte tief Luft. »Eure Königin wurde in Ebinissia weder umgebracht, noch haben die Männer, die die Stadt angegriffen haben, sie gefunden oder gefangengenommen. Entweder war sie nicht in der Stadt, als der Angriff kam, oder sie konnte fliehen.
    Königin Cyrilla lebt.«
    Die jungen Männer atmeten tief durch, dann brachen sie in wilden Jubel aus. Sie warfen die Arme in die Luft, drohten dem Himmel mit den Fäusten. Sie brüllten und johlten vor Freude und Erleichterung.
    Kahlan stand da in ihrem blutgetränkten Wolfspelz, die Hände an den Seiten, und ließ ihnen diesen Augenblick des Jubels und der Hoffnung. Einige der jungen Männer vergaßen für einen Augenblick, daß sie Soldaten waren, und umarmten einander. Sie sah so manche Freudenträne über die Wangen rollen, während die Männer herumsprangen und johlten.
    Kahlan kam sich klein und unbedeutend vor, als die lärmende Menge junger Männer der Bewunderung für ihre Halbschwester freien Lauf ließ. Sie brachte es nicht über sich, der Freude Einhalt zu gebieten.
    Schließlich kletterte Hauptmann Ryan zu ihr auf den Karren. Er reckte die Arme in die Höhe und bat um Ruhe.
    »Schon gut! Schon gut! Beruhigt euch. Hört auf, euch vor der Mutter Konfessor wie ein Haufen Kinder zu benehmen. Zeigt ihr, was für Männer ihr seid!«
    Endlich legte sich der Jubel. Übrig blieben strahlende Gesichter und leuchtende Augen. Hauptmann Ryan verschränkte die Hände und sah Kahlan leicht verlegen an, bevor er zurücktrat, um ihr Platz zu machen.
    »Das Volk von Ebinissia«, fuhr sie in demselben ruhigen Tonfall fort, »hatte nicht dieses Glück.«
    Die winterliche Stille bekam etwas Schneidendes. Sanfte Böen fuhren rauschend in die eisüberkrusteten Äste der Bäume, die die Hänge zu beiden Seiten des flachen talförmigen Passes hinaufreichten, in dem sich ihr Lager befand. Das Strahlen schwand aus den Gesichtern.
    »Jeder einzelne von euch hatte zumindest Freunde, die dort hingemetzelt wurden. Für viele von euch waren es die Lieben, die Familienangehörigen, die durch die Hände dieser Männer gestorben sind – nur wenige Stunden hinter diesem Paß.« Kahlan räusperte sich und mußte schlucken, während sie den Blick zu Boden senkte. »Auch ich kannte Menschen, die dort umgekommen sind.«
    Sie hob den Kopf. »Gestern abend bin ich ins Lager des Feindes gegangen, um herauszufinden, wer dieser ist und ob man ihn dazu bringen kann, in seine Heimatländer zurückzukehren. Doch diese Männer verfolgen kein anderes Ziel, als alle Länder zu erobern und ihrer Herrschaft zu unterwerfen. Sie haben geschworen, jeden zu töten, der sich weigert, sich ihnen anzuschließen. Ebinissia hat sich

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