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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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beruhigen, während sie ihre Finger vor dem Bauch ineinanderschlang. »Im Speisesaal beginnt in diesem Augenblick zu deiner Begrüßung ein großes Festessen. Vielleicht hast du danach eine bessere Meinung von uns. Alle freuen sich darauf. Jeder möchte Gelegenheit haben, dich persönlich willkommen zu heißen.« Sie drohte ihm mit dem Finger. »Und du wirst deine besten Manieren zeigen, junger Mann!«
    Mit dem Schwert hatte er auch den größten Teil seines Zornes weggesteckt. Den größten Teil, aber nicht alles. »Ich habe keinen Hunger. Bring mich in mein Verlies, Kind .«
    Sie ballte die Fäuste vor ihrem blauen Rock. Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang mit finsterer Miene. »Also schön. Ganz wie du willst. Du kannst ohne Abendessen zu Bett gehen, wie ein verwöhntes Kind.« Sie machte auf dem Absatz kehrt. »Folge mir.«

50. Kapitel
    Schwester Verna legte die Hand auf den Messinggriff. Der Raum war abgeschirmt. Sie atmete tief durch, dann klopfte sie.
    Eine gedämpfte Stimme hinter der schweren Tür antwortete. »Herein.«
    Der Schutzschild löste sich auf. Sie öffnete den rechten Flügel der Doppeltür und trat ein. Zwei Frauen saßen, jede an ihrem eigenen Schreibtisch, rechts und links von der dahinterliegenden Tür. Beide schrieben in Hauptbüchern. Keine von ihnen sah auf.
    »Ja«, sagte die zur Linken, während sie weiterschrieb, »was ist?«
    »Ich bin gekommen, um das Reisebuch zurückzugeben, Schwester Ulicia.«
    Schwester Ulicia leckte den Finger an und schlug eine Seite um. »Ja, gut, legt es einfach auf den Schreibtisch. Solltet Ihr nicht auf dem Festessen zu Ehren Eurer Rückkehr sein? Ich könnte mir denken, daß Ihr Eure alten Freunde wiedersehen wollt.«
    Schwester Verna faltete die Hände. »Ich muß mich um wichtigere Dinge als Bankette kümmern. Ich möchte das Buch der Prälatin persönlich zurückgeben. Und ich möchte mit ihr sprechen, Schwester Ulicia.«
    Die beiden sahen auf. »Nun«, sagte Schwester Ulicia, »die Prälatin wünscht aber nicht, mit Euch zu sprechen, Schwester Verna. Sie ist eine vielbeschäftigte Frau. Sie darf nicht mit Nebensächlichkeiten behelligt werden.«
    »Nebensächlichkeiten: Es handelt sich nicht um eine Nebensächlichkeit!«
    »Bitte mäßigt Euren Ton in diesem Büro, Schwester Verna«, warnte die andere. Sie tauchte ihren Federhalter in ein Tintenfaß und beugte sich wieder über ihre Schreibarbeit.
    Schwester Verna trat einen Schritt vor. Die Luft zwischen den Schreibtischen, vor der dahinterliegenden Tür, begann plötzlich unter dem Einfluß eines mächtigen Schildes zu schimmern, der warnend zischte und knisterte.
    »Die Prälatin hat zu tun«, meinte Schwester Ulicia. »Sollte sie Eurer Rückkehr irgendwelche Bedeutung beimessen, wird sie Euch holen lassen.« Sie zog eine Kerze näher heran und beugte sich wieder über ihr Buch. »Legt das Reisebuch nur auf meinen Schreibtisch. Ich werde dafür sorgen, daß sie es zurückbekommt.«
    Schwester Verna beherrschte ihre Stimme und biß die Zähne zusammen. »Man hat mich zur Novizin degradiert.« Die beiden sahen auf. »Und zwar deshalb, weil ich die Anordnungen der Prälatin befolgt habe. Trotz meiner Bitten und Eingaben hat sie mir verboten, meine Arbeit zu machen, meine Pflicht zu erfüllen, und deswegen soll ich nun bestraft werden! Bestraft, weil ich getan habe, was die Prälatin mir befohlen hat! Ich möchte zumindest die Gründe dafür hören!«
    Schwester Ulicia lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wandte sich an die andere Frau. »Schwester Finella, bitte schickt einen Bericht an die Leiterin der Novizinnen. Setzt sie davon in Kenntnis, daß Novizin Verna Sauventreen ohne Befugnis und unaufgefordert das Büro der Prälatin betreten hat und sich des weiteren zu einer Tirade hat hinreißen lassen, die sich einer Novizin – die darauf hofft, eines Tages eine Schwester des Lichts zu werden – nicht geziemt.«
    Schwester Finella richtete sich verärgert auf und sah wütend zu Schwester Verna hoch. »Tz, tz, Novizin Verna, dein erster Tag im Streben nach höherer Berufung, und schon hast du dir einen Tadel eingehandelt.« Sie schnalzte mit der Zunge. »Ich will nur hoffen, daß du lernst, dich zu betragen, falls du noch Hoffnung hast, jemals eine Schwester des Lichts zu werden.«
    »Das wäre dann alles, Novizin«, sagte Schwester Ulicia. »Du bist entlassen.«
    Schwester Verna machte auf dem Absatz kehrt. Sie vernahm ein Fingerschnippen. Sie blickte über die Schulter zurück und sah, wie

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