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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ein Lächeln aufgesetzt, um dich zu begrüßen. Als Dank dafür, daß sie dir helfen wollten, drohst du, uns alle umzubringen!«
    Richard legte ihr sachte die Hand auf den Kopf. »Pasha…«
    »Ich werde niemals eine Schwester werden. Anstatt einen Jungen zu bekommen, der etwas lernen möchte, kriege ich einen Irren mit einem Schwert. Auf ewig werde ich das Gespött der Leute sein. Jungen Mädchen wird man sagen, sie sollten sich benehmen, oder sie würden enden wie Pasha Maes und an die Luft gesetzt wie sie. All meine Träume sind zerstört.«
    Es tat ihm weh, sie so voller Schmerz und Kummer schluchzen zu sehen. Richard zog sie hoch und nahm sie in die Arme. Sie wehrte sich zuerst, versuchte ihn fortzuschieben, doch als er sie an sich zog und ihren Kopf an seine Schulter legte, ließ sie sich fallen und weinte um so heftiger. Richard hielt sie fest und strich ihr über den Rücken, während sie zitterte und weinte. Sachte wiegte er sie in den Armen.
    »Ich wollte dir doch nur helfen, Richard«, schluchzte sie. »Ich wollte dir nur etwas beibringen.«
    Er beruhigte sie. »Ich weiß. Ich weiß. Es wird alles wieder gut.«
    Sie schüttelte den Kopf an seiner Schulter. »Nein, das wird es nicht.«
    »Doch, das wird es. Du wirst sehen.«
    Schließlich hob sie die Hände und klammerte sich weinend in sein Hemd. Richard versuchte nicht, ihre Tränen aufzuhalten, er hielt sie einfach fest und versuchte, ihr etwas Trost zu spenden.
    »Glaubst du wirklich, du könntest mir beibringen, wie man die Gabe anwendet, damit mir die Schwestern dann den Halsring abnehmen?«
    Sie schniefte. »Das ist meine Aufgabe. Dazu hat man mich ausgebildet. Ich wollte dir so gern die Schönheit des Schöpfers zeigen, und die der Gabe, seines Geschenks an dich. Das ist alles, was ich wollte.«
    Ihre Arme schlossen sich um seinen Körper. Sie klammerte sich an ihn, als versuchte sie, seinen Beistand in sich aufzusaugen. Er strich ihr übers Haar.
    »Richard, als ich dich gestern berührt habe, als ich deinen Rada’Han berührt und einen Teil des Han gefühlt habe, da konnte ich einen Teil deiner Empfindungen spüren. Ich weiß, unter welchen inneren Qualen du leidest.«
    Sie hob die Hand und legte sie ihm an den Hals, als wollte sie ihn trösten. »Ich kenne nicht viele Dinge, die solche Qualen verursachen können. Ich will nicht an deren Stelle treten, Richard.«
    Richard schloß die Augen und ließ den Kopf auf ihre Schulter sinken. Er unterdrückte den aufkommenden Schmerz. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar und hielt seinen Kopf an ihren Körper.
    Nach einer Weile hatte er seine Stimme wiedergefunden. »Vielleicht würde es mir nicht schaden, gelegentlich einen dieser Anzüge zu tragen.«
    Sie löste sich ein Stück von ihm und blickte durch ihre Tränen hindurch zu ihm hoch. »Vielleicht nur im Speisesaal, bei den Schwestern?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Dort wären sie sicher angebracht. Wähle einen aus, den ich tragen soll. Ich kenne mich mit diesen eleganten Kleidern nicht aus.« Er brachte ein schmales Lächeln zustande. »Ich bin bloß ein Waldführer.«
    Ihr Gesicht hellte sich auf. »Die rote Jacke würde dir gut stehen.«
    Richard zuckte zusammen. »Die rote? Muß es unbedingt die rote sein?«
    Sie strich mit dem Finger über den Strafer, der an seinem Hals hing. »Nein, nicht unbedingt. Ich dachte bloß, auf deinen breiten Schultern würde sie sich gut machen.«
    Richard seufzte. »Ich würde mir in jeder von ihnen albern vorkommen. Die rote ist so gut wie jede andere.«
    »Du wirst nicht albern aussehen, du wirst gut aussehen.« Pasha strahlte. »Du wirst sehen. Alle Frauen werden dir schöne Augen machen.« Sie nahm den Strafer in die Hand. »Was ist das, Richard?«
    »Eine Art Talisman. Bist du soweit, können wir zurück? Ich denke, du solltest mit dem Unterricht anfangen. Je eher du beginnst, desto schneller werde ich diesen Halsring los. Dann sind wir beide glücklich. Du wirst eine Schwester sein und ich frei.«
    Er legte ihr den Arm um die Schultern, sie den ihren um seine Hüfte, und sie gingen zurück, um Bonnie zu holen.

53. Kapitel
    Auf der Brücke zur Insel Drahle, in einem Lichtkegel unter einer Laterne, bedrängte sie lautstark eine Gruppe von Burschen und jungen Männern. Viele von ihnen waren elegant gekleidet, einige trugen Roben, und jeder hatte einen Rada’Han um seinen Hals. Aufgeregt stellten sie alle gleichzeitig irgendwelche Fragen, wollte wissen, ob es stimmte, daß Richard einen Mriswith

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