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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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unter den Zauberern. Die Zauberer mit der größten Macht wetteifern um die Vorherrschaft. Manchmal wird das sehr gefährlich. Jedidiah ist der Stolz des Palastes und dürfte keinen Gefallen daran finden, wenn ihm ein anderer seine Stellung streitig macht.«
    »Für die Macht eines Zauberers bin ich wohl kaum eine Gefahr.«
    Pasha runzelte die Stirn.
    »Jedidiah hat nie einen Mriswith getötet, und jeder weiß das.«
    Obwohl Richard sich in der roten Jacke, die Pasha für ihn ausgesucht hatte, entschieden unwohl fühlte, versuchte er den Haferbrei mit Linsen zu genießen, den man extra für ihn zubereitet hatte. Pasha trug ein phantastisches grünes Kleid, das ihre Vorzüge eher preisgab als verhüllte. Richard fand, es zeigte mehr Busen als klug war. Die als Gäste der Schwestern oder der Novizinnen anwesenden jungen Männer kamen kaum zum Essen, soviel gab es zu sehen. Niemandem entging auch nur eine einzige von Pashas Bewegungen.
    Viele der jungen Männer mit Halsringen stellten sich Richard vor und äußerten den Wunsch, ihn näher kennenzulernen. Sie versprachen, ihm die Stadt und einige ihrer interessanteren Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Bei Bemerkungen wie der letzteren wurde Pasha rot. Richard erkundigte sich, ob sie wüßten, wo die Posten Bier trinken gingen, und man versprach ihm, ihn dorthin zu begleiten, wann immer er es wünschte.
    Schwestern jeden Alters, jeder Gestalt und Größe kamen und begrüßten ihn. Sie alle taten, als hätte der Skandal gestern abend niemals stattgefunden. Als Richard Pasha nach dem Grund fragte, meinte sie, alle Schwestern hätten Verständnis für die Schwierigkeiten, die ein junger Mann bei der Ankunft im Palast habe. Sie sagte, sie seien an derartige Gefühlsausbrüche gewöhnt und nähmen sie sich nicht zu Herzen. Richard behielt den Gedanken für sich, daß sie es sich diesmal besser doch zu Herzen nehmen sollten. Einige der Schwestern äußerten lächelnd die Hoffnung, sie würden Gelegenheit bekommen, mit ihm zu arbeiten, und ein paar setzten eine finstere Miene auf und versprachen, ihm nichts als allergrößtes Bemühen durchgehen zu lassen. Richard antwortete lächelnd, er wolle immer nur sein Bestes geben. Insgeheim fragte er sich, auf was er sich wohl einließ. Gegen Ende des Mahles kamen zwei junge Frauen hereingestürzt, die eine in einem seidigen rosa Kleid, die andere in Gelb, blieben an verschiedenen Tischen stehen und tuschelten leise mit anderen Frauen. Schließlich kamen sie in die Ecke, wo Richard und Pasha saßen.
    Eine von ihnen beugte sich dicht zu Pasha heran.
    »Hast du schon gehört?«
    Pasha starrte mit leerem Blick zurück.
    »Jedidiah ist eine Treppe hinuntergefallen.«
    Ihre Augen funkelten, weil sie den Tratsch loswerden konnte. Aufgeregt beugte sie sich noch näher heran.
    »Er hat sich ein Bein gebrochen.«
    Pasha stockte der Atem.
    »Nein! Wann denn? Wir haben ihn gerade eben noch gesehen.«
    Die Frauen kicherten und nickten.
    »Ja, richtig. Es ist gerade erst passiert, gerade mal vor ein paar Minuten. Die Heilerinnen sind bereits bei ihm. Kein Grund zur Sorge, bis zum Morgen ist er wieder wohlauf.«
    »Wie ist das passiert?«
    Die Frauen zuckten mit den Achseln.
    »Er war einfach ungeschickt. Er ist über den Teppich gestolpert und gestürzt.« Sie senkte die Stimme. »Er war so wütend, daß er den Teppich zu Asche verbrannt hat.«
    »Zaubererfeuer!« hauchte Pasha ungläubig. »Im Palast? Ein solch schweres Vergehen…«
    »Nein, nein, nicht Zaubererfeuer, natürlich nicht, Dummerchen. So frech ist selbst Jedidiah nicht. Trotzdem, es war einer der ältesten Teppiche im Palast. Die Schwestern sind über dieses übellaunige Gehabe nicht begeistert. Sie haben angeordnet, zur Strafe dürfte der Knochen bis zum Morgen nicht gerichtet werden, und er muß die Schmerzen ertragen.«
    Als ihnen der Gesprächsstoff schließlich ausging, richteten die beiden jungen Frauen ihre Blicke lächelnd auf Richard. Pasha stellte sie als zwei Freundinnen von ihr vor, Celia und Dulcy, zwei Novizinnen, die selbst Schützlinge hatten. Richard gab sich höflich, lobte ihre hübschen Kleider und die Art, wie sie die Locken in ihrem Haar hergerichtet hatten. Ihre Gesichter strahlten.
    Als sie endlich gingen, faßte Pasha ihn am Arm und dankte ihm.
    »Wofür?«
    »Ich durfte noch nie zusammen mit den Schwestern speisen oder mit den Novizinnen, die einen jungen Mann haben, den sie ausbilden. Dies ist das erste Mal, daß ich am

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