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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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auf.
    »Maulwurf, wenn eine Novizin dort keinen Zutritt hat, wie dann ein neuer Schüler?«
    Warren kniff nun die Augen zusammen. »Er steht in den Prophezeiungen. Wenn die Prophezeiungen es für richtig halten, über ihn zu schreiben, kann es kaum in ihrer Absicht liegen, daß er sie nicht liest.«
    Hier unten in seinem Element wirkte Warren beträchtlich selbstsicherer als zuvor oben im Palast. Er ließ sich nicht von seiner Ansicht abbringen. Pasha strich ihm über die Schulter. Er blickte auf ihre Hand.
    »Warren, du bist der Maulwurf, du zeigst anderen den Weg. Ich bin für Richard verantwortlich, ich zeige ihm den Weg. Ich würde meine Pflicht vernachlässigen, wenn ich ihm erlaube, so früh schon ohne mich irgendwohin zu gehen. Du kannst doch bestimmt eine Ausnahme für mich machen. Oder, Warren? Um Richard zu helfen, ihm zu helfen, die Prophezeiung zu verstehen und wie er dem Schöpfer dienen soll. Ist es nicht das, was wirklich wichtig ist?«
    Schließlich löste Warren seinen Blick von ihr und meinte, sie sollten warten. Er ging hinüber zu den beiden Schwestern und unterhielt sich leise mit ihnen. Als er schließlich zurückkam, trug er ein Lächeln im Gesicht.
    »Schwester Becky meinte, es sei erlaubt. Ich habe ihr erklärt, du verstündest ein wenig Hoch-D’Haran. Sag ihr das, falls sie danach fragt.«
    »Was ist Hoch-D’Haran? Warren, soll ich allen Ernstes lügen?«
    »Sie wird bestimmt nicht fragen.« Warren wandte sein Gesicht ab. »Ich habe die Lüge für dich erzählt, Pasha, damit du es nicht zu tun brauchst.«
    Sie beugte sich näher zu ihm vor. »Du weißt, was geschieht, Warren, wenn man dich beim Lügen erwischt.«
    Er lächelte sie gequält an. »Ja, das weiß ich.«
    »Und was geschieht dann?« fragte Richard, plötzlich mißtrauisch.
    Warren winkte ungeduldig ab. »Keine Sorge. Ihr zwei kommt mit.«
    Sie mußten sich beeilen, ihm zu folgen, als er loslief, in die Dunkelheit hinein. Sie gingen an dichtgestellten Reihen von Regalen vorbei, erreichten schließlich eine massive Wand aus Felsgestein. Warren legte die Hand auf eine Metallplatte, und ein Teil der Wand bewegte sich und gab den Blick auf eine Kammer dahinter frei. In dem kleinen Raum standen ein Tisch und vielleicht ein Dutzend Regalreihen. Vier Lampen ließen es drinnen vergleichsweise hell erscheinen.
    Drinnen berührte Warren eine weitere Platte. Die Wand glitt zu. Inmitten des Steins herrschte tödliche Stille. Warren zog einen Stuhl für Pasha vor und bat Richard, sich rechts neben sie zu setzen. Schließlich nahm er ein ledergebundenes Buch aus dem Regal und legte es behutsam vor Richard ab.
    »Berühr es bitte nicht«, sagte Warren. »Es ist sehr alt und zerbrechlich. In der letzten Zeit ist es häufiger benutzt worden. Laß mich die Seiten umblättern.«
    »Wer hat es benutzt?« wollte Richard wissen.
    »Die Prälatin.« Ein Lächeln zuckte über Warrens Lippen. »Wann immer es heißt, daß sie nach hier unten kommt, tauchen zuerst ihre beiden großen Wächterinnen auf und treiben jeden hinaus. Sie räumen die Gewölbe, damit die Prälatin sie für sich hat und niemand weiß, was sie liest.«
    »Ihre beiden Wächterinnen?« fragte Pasha. »Du meinst die beiden Schwestern in ihrem Vorzimmer?«
    »Ja«, antwortete Warren. »Schwester Ulicia und Schwester Finella.«
    »Wir haben sie heute gesehen«, meinte Richard. »So groß sind sie mir gar nicht vorgekommen.«
    Warren senkte bedeutungsvoll die Stimme. »Solltest du ihnen jemals in die Quere kommen, wirst du anders darüber denken. Dann werden sie dir sehr groß vorkommen.«
    Warrens Ausdrucksweise machte Richard nachdenklich. »Wenn der Keller geräumt wird, woher weißt du dann, daß sie dieses Buch gelesen hat?«
    »Ich weiß es eben.« Er drehte sich zum Buch auf dem Tisch um. »Ich weiß es. In der letzten Zeit hat sie größtenteils in diesem Raum gelesen. Ich lebe mit diesen Büchern. Ich merke es, wenn jemand sie anfaßt. Siehst du diese Stelle, wo der Staub weggewischt wurde? Die stammt nicht von mir. Sondern von der Prälatin.«
    Warren hob den Buchdeckel vorsichtig an und blätterte die vergilbten Seiten um, indem er sie mit beiden Händen behutsam hielt. Auf einer der Seiten, die Warren umblätterte, glaubte Richard etwas zu erkennen: eine Zeichnung. Sie löste eine verschüttete Erinnerung aus. Warren schlug noch weitere Seiten um und hielt schließlich inne. Er beugte sich über Richards Schulter und zeigte ihm etwas.
    »Dies ist die Prophezeiung, von der du

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