Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
studieren die Bücher mit den Prophezeiungen, doch nur gewissen Schwestern ist es vorbehalten, sie alle zu lesen und mit ihnen zu arbeiten. Junge Zauberer, bei denen sich herausstellt, daß ihnen ihre Gabe ein Talent für Prophezeiungen verleiht, werden von diesen Schwestern unterrichtet.
    Es gibt zwar mehrere junge Männer, die hier unten arbeiten und studieren, doch für die Gewölbe ist Warren das, was Jedidiah oben ist. Jeder Zauberer hat sein Spezialgebiet. Wir werden mit dir arbeiten, um herauszufinden, wo deine angeborene Begabung liegt. Bis wir das herausgefunden haben, wird es schwierig sein, mit deiner Ausbildung Fortschritte zu erzielen.«
    »Schwester Verna hat mir ein wenig darüber erzählt. Was glaubst du, wo liegt mein Talent?«
    »Gewöhnlich können wir das anhand der Persönlichkeit des Jungen feststellen. Einige arbeiten gern mit den Händen und stellen schließlich magische Gegenstände her. Manche helfen gern Kranken und Verwundeten und werden zu Heilern. So in etwa. Gewöhnlich erkennen wir das.«
    »Und ich?«
    Sie blickte kurz zu ihm hinüber. »Jemand wie du ist noch keinem von uns begegnet. Wir haben keine Ahnung, noch nicht.« Pashas Miene hellte sich auf. »Aber das kommt noch.«
    Eine riesige, runde Tür aus Stein, so dick wie Richard groß war, stand im Dämmerlicht offen. Dahinter lagen Räumlichkeiten, die man aus eben jenem Muttergestein gehauen hatte, auf dem der Palast stand. Den Lampen gelang es nur im geringen Maße, den Ort zu erhellen. Es gab eine Anzahl langer, abgenutzter Tische, auf denen Bücher und Papiere verstreut lagen, sowie lange Reihen mit Regalen an den Wänden. Zwei Frauen saßen an den Tischen, machten sich Notizen, während sie bei Kerzenschein lasen.
    Eine von ihnen sah auf und sprach Pasha an. »Was tust du hier unten, Kind?«
    Pasha machte einen Knicks. »Wir sind gekommen, um Warren zu besuchen, Schwester.«
    »Warren? Wieso?«
    Just in diesem Augenblick kam Warren aus dem Dunkel hervorgehastet. »Schon gut, Schwester Becky. Ich habe sie gebeten herzukommen.«
    »Nun, beim nächsten Mal sag bitte vorher jemandem Bescheid.«
    »Ja, Schwester, das werde ich tun.«
    Warren schob sich zwischen die beiden, nahm von beiden einen Arm und führte sie zu den Regalen. Als ihm bewußt wurde, daß er Pasha berührte, riß er seine Hand zurück und wurde rot.
    »Du siehst … blendend aus, Pasha.«
    »Danke, Maulwurf.« Sie errötete ebenfalls. Dann legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. »Tut mir leid, Warren … ich habe mir nichts dabei gedacht.«
    Er lächelte. »Nicht schlimm, Pasha. Ich weiß schon, die Leute nennen mich doch alle Maulwurf. Sie denken, das sei abschätzig, aber für mich ist es ein Kompliment. Weißt du, ein Maulwurf kann seinen Weg im Dunkeln finden, dort, wo andere blind sind. Das ähnelt sehr dem, was ich tue. Ich finde meinen Weg dort, wo andere nichts sehen.«
    Pasha seufzte erleichtert. »Ich bin froh, Warren. Maulwurf, hast du schon gehört, daß Jedidiah eine Treppe hinuntergestürzt ist und sich ein Bein gebrochen hat?«
    »Tatsächlich?« Er sah ihr suchend in die Augen. »Vielleicht wollte ihm der Schöpfer zeigen, daß man nicht mehr sieht, wohin man läuft, wenn man die Nase zu sehr in die Höhe reckt.«
    »Ich glaube, Jedidiah schenkt den Lektionen des Schöpfers keine große Beachtung«, meinte Pasha. »Ich hab’ erzählen hören, er habe einen kostbaren Teppich zu Asche verbrannt.«
    Warren hielt ihrem Blick noch immer stand. »Du solltest verärgert sein, nicht Jedidiah. Er hat die widerwärtigen Dinge gesagt. Niemand sollte so etwas zu dir sagen.«
    »Normalerweise ist er immer freundlich zu mir, aber ich gebe zu, ich sah wirklich schrecklich aus.«
    »Einige dieser Bücher hier sehen für die Leute auch schrecklich aus, doch was zählt, ist das, was drinnen steht, nicht der Staub auf dem Einband.«
    Pasha errötete aufs neue. »Trotzdem … danke, Maulwurf.«
    Warren blickte Richard an. »Ich wußte nicht, ob du tatsächlich kommen würdest. Die meisten sagen nur, sie kommen, tun es aber nie. Um so mehr freue ich mich. Hier entlang. Ich fürchte, du mußt hier warten, Pasha.«
    »Was?« Sie beugte sich vor, und Richard fürchtete, ihre Brüste könnten aus dem Kleid fallen, wenn sie sich nicht wieder aufrichtete. »Ich komme mit.«
    Warren riß die Augen auf. »Aber ich muß ihn in eines der hinteren Zimmer bringen. Du bist Novizin. Novizinnen haben keinen Zutritt.«
    Sie richtete sich auf und setzte ein freundliches Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher