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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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beide Formen der Magie verfügt, könnte das Tor öffnen?«
    »Nun ja, sicher«, stammelte Warren. »Vorausgesetzt, er ist im Besitz des Tores. Doch es ist seit über dreitausend Jahren verschollen. Es ist verschwunden.« Er lächelte Richard selbstbewußt an. »Wir sind in Sicherheit.«
    Richard lächelte nicht. Er packte Warren mit beiden Händen an der Robe und riß sein Gesicht heran. »Warren, sag mir, daß das Tor nicht Magie der Ordnung genannt wird. Sag mir, daß das Tor nicht aus den drei Kästchen der Ordnung besteht.«
    Warrens Augen weiteten sich langsam bis zur Größe zweier Goldmünzen. »Wo hast du die Namen dafür gehört?« fragte er leise in besorgtem Ton. »Ich bin neben der Prälatin und den beiden Schwestern der einzige im Palast, dem es gestattet ist, die Bücher zu lesen, die das Tor bei seinem alten Namen nennen.«
    Richard biß die Zähne aufeinander. »Was geschieht, wenn eines der Kästchen geöffnet wird?«
    »Sie können nicht geöffnet werden«, beharrte Warren. »Es geht nicht. Wie gesagt, man braucht beide Arten von Magie, additive wie auch subtraktive, um ein Kästchen zu öffnen.«
    Richard rüttelte ihn. »Was passiert!«
    Warren schluckte, die Augen noch immer aufgerissen. »Dann wird das Tor zwischen den Welten geöffnet. Der Schleier bekommt einen Riß. Das Siegel wird vom Namenlosen entfernt.«
    »Und der Stein der Tränen befände sich in dieser Welt?« Warren nickte, während Richards Griff an seinem Gewand immer fester wurde. »Und wenn die Kästchen geschlossen würden, damit schlösse sich auch das Tor? Und der Riß wäre versiegelt?«
    »Nein. Na ja, schon, aber es kann nur von jemandem mit der Gabe geschlossen werden. Man braucht das magische Gepräge, um das Tor zu schließen. Schließt jedoch jemand mit der Gabe der Kästchen und damit das Tor, dann wird das Gleichgewicht zerstört, denn er verfügt nur über additive Magie, und der Namenlose flieht aus der Unterwelt. Um es genauer zu sagen, diese Welt würde von der Welt der Toten geschluckt werden.«
    »Wie kann man dann die Kästchen schließen, um die beiden Welten auseinanderzuhalten?«
    »Genauso, wie sie geöffnet werden. Mit additiver und Subtraktiver Magie.«
    »Und was ist mit dem Stein der Tränen?«
    »Das weiß ich nicht. Das müßte ich nachlesen.«
    »Dann solltest du dich damit beeilen.«
    »Bitte«, greinte Warren, »du willst doch damit nicht etwa sagen, daß du weißt, wo die Kästchen sind. Du hast sie doch nicht etwa gefunden, oder?«
    »Sie gefunden? Das letzte Mal, als ich die Kästchen gesehen habe, wurde eins geöffnet und war im Begriff, meinen Vater, diesen Bastard, in die Unterwelt zu ziehen.«
    Warren fiel in Ohnmacht.

57. Kapitel
    Unter den kraftlosen Strahlen der Sonne des späten Tages streute eine alte Frau Holzasche auf das Eis, das die weite Treppenflucht bedeckte. Kahlan ging vorbei, erleichtert, daß die alte Frau den Kopf nicht hob und in der Person in den schweren Kleidern und dem weißen Fellumhang, die einen Rucksack und einen Bogen bei sich trug, nicht die nach Aydindril zurückgekehrte Mutter Konfessor erkannte.
    Sie war nicht in der Stimmung, an diesem Abend zum Anlaß einer Feier zu werden. Sie war erschöpft. Sie war bereits vor ihrer Heimkehr in den Palast den Hang zur Burg der Zauberer hinaufgeklettert, doch in der Burg war es eiskalt und dunkel wie der Tod. Die Schilde befanden sich an ihrem Platz. Ein Konfessor konnte zwar hinein, doch drinnen war niemand.
    Zedd war nicht da.
    Die Burg lag jetzt da, wie sie sie beim letzten Mal vor so vielen Monaten gesehen hatte, als sie aufgebrochen war, um den verschollenen großen Zauberer zu finden. Sie hatte ihn gefunden und ihm geholfen, der Bedrohung durch Darken Rahl ein Ende zu machen, doch jetzt brauchte sie den großen Zauberer ein weiteres Mal.
    Seit ihrem Abschied von der galeanischen Armee vor fast einem Monat hatte sie den beschwerlichen Weg, nach Aydindril zu gelangen – und zu Zedd –, hinter sich gebracht. Tagelang hatten Unwetter gewütet. Pässe waren durch Wetter und Schnee unpassierbar geworden, hatten sie gezwungen, umzukehren und Umwege zu machen. Die Reise war ermüdend und voller Rückschläge gewesen, doch die Verzweiflung darüber, ihr Ziel erreicht, Zedd aber nicht gefunden zu haben, war niederschmetternd.
    Kahlan hatte die Königsstraße gemieden und sich ihren Weg durch die Seitenstraßen gebahnt. In den Palästen längs der Königs-Straße waren Würdenträger, Personal und Gardetruppen jener Länder

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