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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Umstand, daß er sich nie über seine Ängste lustig machte, beruhigten ihn. Richard war stets voller Rücksicht und nahm Warren niemals weiter mit, als es diesem ohne Beschwerden möglich war. Richard erklärte ihm, es sei wie nach einer Verletzung, wenn man eine Zeit ans Bett gefesselt war: Es dauere eine Weile, bis man die alten Muskeln wieder strecken konnte.
    Nach ein paar Wochen dieser nächtlichen Ausflüge ging Richard dazu über, Warren bei Tageslicht mit hinauszunehmen, anfangs hinauf auf die Mauern, von wo aus man die Weite des Himmels und des Meeres betrachten konnte. Warren blieb stets in der Nähe einer Treppe, die zurück ins Innere des Palastes führte, damit er immer einen Fluchtweg in der Nähe wußte, sobald er das Gefühl bekam, zurück nach drinnen zu müssen. Ein paarmal war dies der Fall, und Richard begleitete ihn und lenkte das Gespräch auf andere Themen, um ihn von diesem unangenehmen Gefühl abzulenken. Richard ermutigte Warren, ein Buch mit nach draußen zu nehmen, so daß er sich mit Lesen ablenken konnte. Warren dazu zu bringen, die Weite des Himmels zu vergessen, half.
    An einem hellen, sonnigen Tag, nachdem Warren seine Beklommenheit im Freien abgelegt hatte, beschloß Richard ihn in die Hügel mitzunehmen. Zunächst war Warren ein wenig schwindelig, doch als sie dann auf einem Felsen hoch in den Hügeln saßen und auf die Landschaft und die Stadt hinunterblickten, meinte Warren, er habe das Gefühl, seine Angst überwunden zu haben. Er fühlte sich zwar immer noch beklommen, spüre jedoch, daß er die Angst unter Kontrolle habe.
    Er mußte grinsen über die weite Landschaft, die sich unter ihm ausbreitete, und genoß den Ausblick, der ihm wegen seiner Ängste so lange vorenthalten worden war. Richard sagte ihm, er sei froh, derjenige zu sein, der ihn aus seinem Maulwurfsloch hätte holen können. Warren mußte lachen.
    Warren sagte, er brauche ein wenig Abenteuer in seinem Leben, und dies scheine der Anfang dazu zu sein.
    Was Warrens Nachforschungen anbetraf, so hatte er reichlich wenig in Erfahrung bringen können. Bislang hatte er nur ein paar Hinweise in alten Büchern entdeckt, in denen vom Tal der Verlorenen und den Baka Ban Mana die Rede war. Was er jedoch gefunden hatte, war faszinierend. In der Quelle war von der Macht die Rede, die die Zauberer den Baka Ban Mana als Gegenleistung für ihr Land gegeben hatten, damit sie eines Tages ihr Land zurückbekommen konnten. Dort hieß es, sobald das Bindeglied sich mit der Macht vereinte, mit der ihre Seelenfrau ausgestattet war, würden die Türme fallen.
    Richard dachte daran, daß Du Chaillu davon gesprochen hatte, er sei der Caharin , und sie beide jetzt Mann und Frau. Das war eine Art Verbindung. Er fragte sich, ob in der Zwischenzeit sich dieses Wort für Verbindung entgegen der ursprünglichen Bedeutung zu Ehe gewandelt haben konnte.
    Während sie dasaßen und die weite Landschaft betrachteten, meinte Warren: »Die Prälatin hat Prophezeiungen und Geschichten gelesen, in denen vom ›Kiesel im Teich‹ die Rede ist.«
    Richard wurde hellhörig. Er erinnerte sich, daß Kahlan ihm ein Lied über Screelings vorgesungen hatte, in dem ein ›Kiesel im Teich‹ vorkam. Warren hatte diese Prophezeiungen zuvor nicht untersucht und war bislang nicht imstande gewesen, das Puzzle ihrer Wichtigkeit zusammenzusetzen.
    »Weißt du, wie das Zweite Gesetz der Magie lautet?« fragte Richard.
    »Das Zweite Gesetz? Zauberer haben Gesetze? Wie lautet das Erste?«
    Richard schaute hinüber. »Erinnerst du dich an den Abend, als Jedidiah sich das Bein brach und ich zu dir sagte, du hättest Teppichasche auf der Schulter? Und wie du versucht hast, sie abzuwischen? Da habe ich das Erste Gesetz der Magie angewandt.« Warren runzelte die Stirn. »Denk darüber nach, Warren, und sag mir, zu welchem Ergebnis du kommst. In der Zwischenzeit ist es wichtig, daß du deine Suche nach den Informationen vorantreibst, um die ich dich gebeten habe.«
    »Nun, jetzt wird es etwas einfacher, da es Schwester Becky jeden Morgen übel ist und sie mir nicht mehr über die Schulter sieht. Sie ist schwanger«, gab er als Antwort auf Richards fragendes Stirnrunzeln.
    »Haben viele Schwestern Kinder?«
    »Klar«, sagte Warren. »Bei all den Zauberern, die nicht mehr in die Stadt gehen können. Die Schwestern helfen ihnen bei der Befriedigung ihrer Bedürfnisse, damit sie sich ihren Studien widmen können.«
    Richard warf Warren einen argwöhnischen Blick zu. »Ist Schwester

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