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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Tages, wenn er es nicht länger aushielt, konnte er dies Liliana sagen, und sie würde zuhören und ihn verstehen.
    Weil er sich in ihrer Gegenwart so wohl fühlte, hatte er das Gefühl, wenn ihm überhaupt jemand helfen konnte, seinen Han zu finden, dann sie. Richard hatte nur einen Bruder gehabt und wußte nicht, wie es war, eine Schwester zu haben, doch er stellte sich vor, wenn er eine hätte, dann müßte sie wie Liliana sein. Der Name Schwester Liliana hatte für ihn eine andere Bedeutung als beabsichtigt. Sie schien eine Seelenverwandte zu sein.
    Trotzdem konnte er sich ihr nicht völlig öffnen. Die Schwestern waren seine Häscher, nicht seine Freunde. Sie waren im Augenblick der Feind. Dennoch wußte er, wenn die Zeit käme, würde sich Liliana auf seine Seite schlagen.
    Richards Unterricht mit den sechs Schwestern nahm höchstens zwei Stunden pro Tag in Anspruch. Zwei vergeudete Stunden, soweit es ihn betraf. Er war dem Berühren seines Han nicht näher als beim ersten Mal, als Schwester Verna es ihn hatte versuchen lassen.
    Wenn Richard es einrichten konnte, allein zu sein, erkundete er das Land um den Palast, und dabei entdeckte er die Grenzen seiner unsichtbaren Kette. Als er die weiteste Entfernung erreicht hatte, die ihm sein Halsring zugestand, fühlte sich dies an, als ginge er durch eine drei Meter dicke Lage Schlamm. Es war niederschmetternd, ungehindert darüber hinausblicken, jedoch nicht weitergehen zu können.
    Soweit er es beurteilen konnte, lag diese Grenze in jeder Richtung gleich weit vom Palast entfernt. Es waren etliche Meilen, doch nachdem er die Grenze einmal gefunden hatte, begann seine Welt sehr zu schrumpfen.
    Am Tag, als er die Grenze seines Gefängnisses entdeckte, ging er in den Hagenwald und tötete einen Mriswith.
    Sein einziger wahrer Trost war Gratch. Richard verbrachte die meisten Nächte mit dem Gar. Er machte Ringkämpfe mit seinem pelzigen Freund und aß mit ihm. Richard jagte Nahrung für Gratch, doch der Gar lernte, allein auf die Jagd zu gehen. Richard war erleichtert, als er dies bemerkte. Er hatte nicht die Zeit, jede Nacht bei ihm zu sein. Hungrig oder nicht, Gratch war immer besorgt, wenn Richard eine Nacht ausblieb.
    Richard war besorgt, Pasha könnte durch seinen Halsring erfahren, wo er ständig hinging, ganz zufällig jedoch entdeckte er eine weitere Fähigkeit des Mriswith-Capes: Es verbarg seinen Aufenthaltsort vor Pasha. Wenn er das Cape trug, konnte sie ihn mit Hilfe seines Halsrings, seines Han, nicht aufspüren.
    Das Verschwinden seines Aufenthaltsortes aus ihren Sinnen verwirrte sie, doch sie wirkte nicht übermäßig besorgt und meinte, dafür gäbe es vielleicht eine Erklärung, auf die sie eines Tages noch kommen werde. Richard fragte sich, wieso er die Bestie in Gedanken hatte sehen können. Vielleicht war es, wie Schwester Verna gesagt hatte, daß er sein Han gebrauchte. Doch Schwestern und Zauberer wußten ebenfalls, wie man sein Han benutzt, und konnten den Mriswith trotzdem nicht entdecken.
    Für Richard war es einfacher, hingehen zu können, wo er wollte, und dabei zu wissen, daß Pasha keine Ahnung hatte, wo er sich befand. Es ersparte ihm, sich Erklärungen ausdenken zu müssen. Er befürchtete, sollte sie je dahinterkommen, könnte sie das Cape zerstören, daher versteckte er ein zweites für eben diesen Fall.
    Gratch schien jedesmal gewachsen zu sein, wenn Richard ihn sah. Gegen Ende von Richards erstem Monat im Palast war der Gar bereits einen Kopf größer als Richard und bedeutend kräftiger. Gratch lernte, vorsichtig zu sein, damit er Richard nicht verletzte, wenn sie miteinander rangen.
    Abgesehen davon verbrachte Richard einen Teil seiner Zeit mit Warren und brachte ihm die Welt draußen näher. Anfangs nahm er Warren nachts mit hinaus in die Innenhöfe. Warren hatte ihm erklärt, die Weite des Himmels und der Landschaft machten ihm angst. Richard folgerte daraus, daß er nachts weniger von der Landschaft sehen würde.
    Warren meinte, die Schwestern hätten ihn so lange in den Gewölben hocken lassen, bis er glaubte, er habe sich einfach an das Eingeschlossensein gewöhnt, doch jetzt sei er es leid. Richard hatte Mitleid mit ihm und wollte ihm helfen. Er mochte Warren wirklich. Er war so ziemlich der klügste Mensch, den Richard je kennengelernt hatte. Es schien keine Sache zu geben, über die Warren nichts wußte.
    Warren wurde nervös, wenn er sich aus der Geborgenheit des Palastes entfernen sollte, doch Richards Gegenwart und der

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