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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Richard, ich habe sie auch geliebt. Jetzt kann man nichts mehr tun. Ihr könnt nichts mehr erreichen.«
    Doch da war er bereits unterwegs. Mit wehendem Mriswith-Cape eilte er den Gang entlang. Wie ein Pfeil auf sein Ziel, bewegte er sich auf den Ratsaal zu.
    Überall standen Wachen, doch schenkte er ihnen keinerlei Beachtung. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihm Beachtung schenkten, es war ihm auch egal. Zielstrebig flog er seinem Ziel entgegen. Er hörte, wie überall unter Waffen stehende Soldaten durch die Seitengänge liefen. Von denen auf den Galerien nahm er kaum Notiz.
    Die Türen zum Sitzungssaal des Rates befanden sich am Ende einer von Säulen gesäumten Halle. Während er durch den Gang marschierte, nahmen Soldaten vor den Türen Aufstellung. Er nahm sie nur undeutlich wahr. Er sah nichts als die Türen.
    Sein Schwert hatte die Scheide an seiner Hüfte noch immer nicht verlassen, und doch durchtoste die Magie ihn mit voller Wucht. Die Soldaten vor den Türen schlossen die Reihen. Er lief im gleichen Tempo weiter. Das schwarze Cape blähte sich auf, und Richard setzte eine grimmige Miene auf, während er vorwärtsstürmte.
    Sie bereiteten sich darauf vor, ihn aufzuhalten. Richard marschierte weiter. Er wollte, daß sie ihm aus dem Weg gingen. Die Kraft kam instinktiv, ohne bewußte Anstrengung. Er spürte die Erschütterung. Am Rand seines Gesichtsfeldes sah er, wie Blut auf den weißen Marmor klatschte.
    Ohne auch nur einen Schritt zu zögern, kam er aus dem Feuerball in dem klaffenden Loch von der doppelten Größe der Tür wieder hervor. Riesige Steinbrocken wurden durch die Luft geschleudert, zogen Rauchfahnen hinter sich her. Überall regneten Trümmer herab. Eine der Türen kreiste um die eigene Achse, als sie zusammen mit scharfkantigen Rüstungsfetzen und zerbrochenen Waffen über den Boden des Ratssaales schlitterte.
    Am anderen Ende des Raumes erhoben sich wütend Männer hinter einem geschwungenen Tisch. Richard ging unaufhaltsam weiter und zog sein Schwert blank. Das unverwechselbare Klirren von Stahl hallte durch den riesigen Saal.
    »Ich bin der Oberste Rat Thurstan!« meinte der in der Mitte, in dem größten Sessel. »Ich verlange zu erfahren, was dieser Auftritt zu bedeuten hat!«
    Richard ging immer weiter. »Gibt es einen unter Euch, der gegen das Todesurteil über die Mutter Konfessor gestimmt hat?«
    »Sie wurde wegen Verrats verurteilt. Rechtmäßig und einstimmig, durch diesen Rat! Wachen! Entfernt diesen Mann!«
    Soldaten kamen durch den gewaltigen Raum herbeigeeilt, doch Richard hatte das Podest bereits erreicht. Die Räte zogen ihre Messer.
    Richard sprang mit einem wütenden Aufschrei auf den Tisch. Die Klinge spaltete Thurstan in zwei Hälften, vom Ohr bis zum Schritt. Ein schwungvoller Schlag zu beiden Seiten ließ Köpfe rollen. Mehrere der Männer unternahmen den Versuch, ihn zu erstechen. Sie waren nicht annähernd schnell genug. Das Schwert erwischte jeden, auch die, die zu fliehen versuchten. Sekunden später war alles vorbei, noch bevor die Wachen auch nur die Hälfte ihres Weges zurückgelegt hatten.
    Richard sprang zurück auf den Tisch. Er befand sich in der Gewalt ungezügelten Zorns, hielt das Schwert mit beiden Händen. Er wartete darauf, daß sie kamen. Er wünschte sich, daß sie kämen.
    »Ich bin der Sucher! Diese Männer haben die Mutter Konfessor ermordet! Entscheidet euch, ob ihr auf Seiten der toten Halsabschneider stehen wollt oder auf der Seite des Rechts!«
    Der Ansturm der Soldaten geriet ins Stocken. Zögernd sahen sie sich an. Schließlich blieben sie stehen. Richard stand da und rang nach Atem.
    Ein Soldat drehte sich in dem Loch in der Wand um, wo die Türen gewesen waren, und ließ dann den Blick über die am Boden verstreuten Trümmer schweifen. »Ihr seid ein Zauberer?«
    Richard sah dem Mann in die Augen. »Ja, ich denke, das bin ich.«
    Der Mann schob sein Schwert in die Scheide. »Das ist eine Angelegenheit unter Zauberern. Es ist nicht unsere Aufgabe, Zauberer anzugreifen. Ich werde nicht für etwas sterben, das nicht in meiner Pflicht liegt.«
    Ein weiterer steckte sein Schwert zurück. Kurz darauf hallte der Saal von stählernem Scheppern wider, als die Klingen in Schlaufen und Scheiden zurückgeschoben wurden. Die ersten Männer zogen sich zurück, und das Geräusch ihrer Stiefel hallte durch den Saal. Augenblicke später war der gewaltige Ratssaal menschenleer – bis auf Richard.
    Er sprang vom Tisch herunter und betrachtete den hohen Sessel

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