Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
außerdem müssen wir Hochzeitspläne schmieden.“
„Glaubst du, Kelsey wird einlenken?“
Pete schaute zu seinem Haus hinüber und wusste, dass die Unterhaltung, die ihm bevorstand, nicht einfach sein würde. „Ich hoffe, sie ist kein schlechter Mensch. Sie muss nur einen Weg für sich selbst finden.“
„Dann zeig ihr den Weg“, riet Jo und berührte mit glänzenden Augen seine Wange. „Und dann kommst du nach Hause zu mir.“
„Ah, du siehst also Rose Cottage als dein Zuhause an?“
Jo lachte, und dieses Mal klang es unbeschwert und heiter. „Nur, bis dein Haus fertig ist. Dann werde ich schnell dort einziehen, bevor du es dir überlegst und das Haus an jemand anderen verkaufst.“
„Das wird nicht passieren“, versprach Pete. „Dieses Haus war für dich bestimmt, seit ich den ersten Balken gesetzt habe.“
„Nein“, widersprach sie und küsste ihn sanft. „Es war von Anfang an für uns bestimmt.“
EPILOG
E ndlich erhielt Jos Mutter die Gelegenheit, eine Hochzeit in aller Ruhe vorbereiten zu dürfen. Jo und Pete hatten für die Trauung ein Datum im Juni festgesetzt, und zur großen Freude von Colleen D’Angelo wollte sich das Paar kirchlich trauen lassen. Colleen war ganz in ihrem Element, und Jo brauchte für ihre Hochzeitsvorbereitungen kaum einen Finger zu rühren.
Jo kam das ausgesprochen gelegen, denn sie hatte beruflich alle Hände voll zu tun. Nur mit viel Geschick hatte sie ein verlängertes Wochenende für ihre Hochzeit organisieren können. Die Flitterwochen würden Pete und sie nachholen, wenn es in ihrem Leben wieder etwas ruhiger zuging.
Die Familie hatte sich jetzt am Tisch versammelt, um den Ablauf des Hochzeitsessens zu proben, und Jo spürte ein Gefühl tiefer Zufriedenheit in sich aufsteigen, als sie sich in der Runde umsah. Vielleicht war es von Anfang an so geplant gewesen. Vielleicht hatten sie und Pete die lange Trennung durchstehen müssen, damit ihnen bewusst wurde, wie kostbar dieser Moment war.
Manchmal konnte Jo ihr Glück kaum fassen. Nicht nur, dass sie endlich den Mann, den sie so liebte, wiedergefunden hatte, nein, sie würde auch ihre ganze Familie in der Nähe haben. Ihre Eltern hatten nämlich entschieden, eines der Häuser von Pete zu kaufen. Allerdings wollten sie den Familienbesitz in Boston nicht veräußern. Sie planten, auch weiterhin einige Monate in ihrer alten Heimat zu verbringen. Außerdem würde das Haus in Boston natürlich allen Familienmitgliedern stets offen stehen.
Jo spürte, wie jemand sie am Arm zog, sah auf und entdeckte Davey. „Was ist, mein Liebling?“
Er verzog das Gesicht. „Du sollst mich nicht so nennen.“
Sie schaute ihn mit gespielter Verzweiflung an. „Was ist denn falsch daran, wenn ich meinen Stiefsohn Liebling nenne?“
„Es ist dumm“, betonte er. „Das sagt man zu Mädchen.“
„So?“ Jo überlegte. „Wie soll ich dich nennen? Macho?“
Daveys Augen leuchteten auf. „Das ist viel besser. Und was soll ich zu dir sagen?“
Sie hörte tiefe Besorgnis aus seiner Stimme heraus und wusste, dass sie diese Frage ernst nehmen musste. „Du hast mich bisher Jo genannt. Findest du, dass sich das ändern sollte?“
„Ich weiß nicht. Du wirst jetzt doch irgendwie meine Mom werden? Muss es sich da nicht ändern?“
„Ich werde nur zeitweise deine Mom sein“, erinnerte sie ihn. „Zwischen dir und deiner Mom wird sich nichts ändern. Sie wird immer deine Mutter bleiben, und du wirst auch wie bisher mit ihr zusammenleben. Du wirst von nun an lediglich mehr Zeit mit deinem Dad und mir verbringen.“
Kelsey hatte sich schließlich damit abgefunden, dass Pete wieder heiratete, und sie genoss es sogar, jetzt mehr Zeit für sich zu haben. Hoffentlich würde sie irgendwann auch einen neuen Mann finden, aber im Moment nutzte sie die Zeit noch, um einige Fortbildungskurse zu besuchen. Sie hatte gemerkt, dass sie an sich selbst arbeiten musste, wenn sie irgendwann doch noch das aufregende Leben führen wollte, von dem sie immer geträumt hatte.
„Trotzdem, du brauchst auch noch einen anderen Namen“, beharrte Davey und lächelte spitzbübisch.
Dieses Lächeln erinnerte Jo daran, warum sie sich so in Davey und seinen Vater verliebt hatte. Mit den beiden würde es immer Überraschungen geben.
Davey warf ihr einen triumphierenden Blick zu. „Vielleicht sollte ich dich ‚Liebling‘ nennen.“
„Kein guter Vorschlag“, wehrte sie lachend ab. „Versuch es noch mal.“
„Aber mir fällt nichts ein“, beklagte
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