Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
sollte sie Pete damit konfrontieren.“
„Da kann ich dir nur recht geben“, sagte Jo. „Und glaub mir, sie hat bestimmt schon mit ihm gesprochen. Aber sie will ihn zwingen, sich zwischen mir und sich zu entscheiden. Sie will den Jungen als Druckmittel benutzen.“
Die drei D’Angelo-Schwestern sahen ihre kleine Schwester empört an. „Das darf doch nicht wahr sein“, stieß Melanie hervor.
„Damit kommt sie bei Gericht nicht durch“, erklärte Ashley. „Sollte Pete juristische Hilfe brauchen, sag ihm, er soll zu mir kommen.“
Jo sah sie überrascht an. „Du würdest dich für ihn einsetzen?“
„In diesem Fall? Natürlich.“ Sie runzelte die Stirn. „Es sei denn, du willst es nicht.“
„Doch, natürlich will ich. Ich finde sogar, dass es großartig wäre. Ich will nur eigentlich nicht, dass es dazu kommt.“
„Warum richtet seine Exfrau denn plötzlich ihr Interesse auf dich?“, fragte Maggie.
„Davey hat zu Hause von mir erzählt, und sie muss eifersüchtig geworden sein.“
Jo überlegte, ob sie die ganze Geschichte erzählen sollte, und entschied sich dafür. Es würde ihr besser gehen, wenn die Sache endlich ausgesprochen war. Ihre Schwestern hatten es verdient, alles zu erfahren. „Wisst ihr, ich kann die Frau fast verstehen“, begann sie deshalb.
Die drei Schwestern sahen sie ungläubig an, also fuhr Jo fort. „Um euch das zu erklären, muss ich euch eine lange Geschichte erzählen, die bereits vor sieben Jahren begonnen hat.“
Jo erzählte die traurige Geschichte ihrer ersten großen Liebe, und die Schwestern hörten aufmerksam und mitfühlend zu.
„Du hast nie ein Wort gesagt“, meinte Ashley schließlich bestürzt. „Außerdem haben wir nie einen Verdacht gehabt. Und ich Idiot gehe auch noch hin und stelle ihn ein. Kein Wunder, dass du so wütend auf mich warst.“
„Du wusstest es doch nicht“, beruhigte Jo sie. „Und wie sich herausstellte, war es das Beste, was passieren konnte. Wir haben die Vergangenheit überwunden und konnten noch mal neu beginnen.“
„Du hast ihm also vergeben?“, fragte Maggie.
Jo nickte. „Ja“, sagte sie leise. „Das habe ich. Aber ich bin keine Frau, die sich zwischen den Mann und seinen Sohn stellt. Ich hätte es damals nicht getan, und ich kann es heute ebenso wenig.“
Ashley sah sie entschlossen an. „Dann werden wir einfach nicht zulassen, dass das passiert. Erzähl Pete vom Anruf seiner Exfrau. Sag ihm, dass ich den Fall übernehmen werde, falls seine Frau nicht vernünftig wird. Ich könnte ihr ein paar Briefe schreiben, die sie vielleicht zur Vernunft bringen werden.“
„Glaubst du, das wird dir gelingen?“, fragte Jo zweifelnd.
„Natürlich. Hast du schon mal gesehen, dass ich mich nicht durchgesetzt habe?“
Ein Lächeln trat auf Jos Gesicht. Zum ersten Mal an diesem Nachmittag fühlte ihr Herz sich wieder leichter an. „Nein.“
„Na also, dann brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Abgemacht?“, fragte Ashley.
„Abgemacht.“
Als Pete am Nachmittag seinen Anrufbeantworter abhörte, waren drei Anrufe darauf.
Einer von Ashley.
Einer von Maggie.
Einer von Melanie.
Aber keiner von Jo.
Er begriff sofort, dass er dringend im Rose Cottage gebraucht wurde.
Pete rief seine Sekretärin an, ließ einige Termine ändern und fuhr dann zu Jo. Als er an die Tür klopfte, war er nicht sicher, was ihn erwartete. Mit einer völlig verheulten Jo hatte er allerdings nicht gerechnet.
„Du?“, fragte sie überrascht. „Wer hat dich denn gerufen?“
„Ashley, Maggie und Melanie. Genau in dieser Reihenfolge. Alle drei haben Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen. Sie baten, ich sollte sie deinetwegen dringend zurückrufen. Was ist passiert?“
„Ich bin heute Morgen mit Kelsey ein paar Runden lang in den Ring gestiegen“, erzählte sie. „Sie rief an und hat ihr Missfallen an unserer Beziehung nur zu deutlich ausgedrückt.“
Pete spürte, wie er vor Wut zu kochen begann. „Sie hat was getan?“
Jo erzählte ihm rasch von der Unterhaltung mit ihren Schwestern. „Meine Schwestern finden, ich sollte dir sagen, dass sie mir droht. Ashley stellt sich dir gern als Anwältin zur Verfügung, um dir rechtlichen Rat zu geben. Ich hoffe allerdings, es wird nicht dazu kommen.“ Sie schaute ihn an. „Es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld.“
„Warum soll das deine Schuld sein?“, fragte er hitzig. „Das hier ist eindeutig Kelseys Schuld. Ich werde schon mit ihr klarkommen.“ Er
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