Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
meinem Sohn fern. Und von Pete ebenso“, verlangte Kelsey. „Sie haben meine Ehe ruiniert. Sie werden ihn nicht bekommen!“
„Das hängt nicht von Ihnen ab“, erwiderte Jo kühl.
„Oh, wirklich nicht?“ Kelsey lachte bitter. „Meine Liebe, Sie waren wenige Monate mit ihm zusammen, als Sie noch ein halbes Kind waren. Ich hingegen war fünf Jahre mit ihm verheiratet, und wir haben einen gemeinsamen Sohn.“
„Und trotzdem kennen Sie ihn nicht“, behauptete Jo selbstbewusst.
„Ich kenne ihn gut genug“, verbesserte Kelsey. „Ich weiß, dass er nie etwas tun würde, was ihn seinen Sohn kosten wird.“
„Natürlich nicht“, stimmte Jo ihr zu.
„Sie könnten aber diejenige sein, die ihn Davey kosten wird“, erwiderte Kelsey kalt. „Wen, glauben Sie, wird er unter dieser Bedingung wählen?“
Jo wurde schlagartig übel. Wie konnte diese Frau ihr eigenes Kind benutzen, um ihren Exmann zu manipulieren? Aber sie hatte deutlich gemacht, dass sie alles tun würde, um alles Schöne zwischen Jo und Pete in etwas Hässliches zu verwandeln.
„Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird“, antwortete Jo ruhig. „Und ich hoffe, Sie lieben Ihren Sohn genug, um ihn niemals zu etwas so Schmutzigem zu benutzen. Davey liebt Sie beide. Zwingen Sie den Jungen nicht, sich entscheiden zu müssen. Sie könnten ein Eigentor schießen.“
„Wagen Sie es nicht, so zu tun, als ob Sie mein Kind besser kennen würden als ich“, stieß Kelsey wütend hervor. „Ich hoffe, Sie haben die schöne Zeit, die Sie mit ihm verbracht haben, genossen, denn – glauben Sie mir – ich werde dem ein für alle Mal ein Ende setzen.“
Jetzt war es Kelsey, die auflegte. Jos Körper bebte, und Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie auflegte. Sie wusste, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als Pete zu verlassen, bevor dieser wunderbare kleine Junge verletzt werden würde.
Denn sollte das passieren, würde es ihr das Herz brechen.
Jo saß noch immer weinend am Küchentisch, als ihre Schwestern hereinkamen. Der Zeitpunkt für ihren Besuch war denkbar schlecht gewählt. Ein Blick genügte, und die drei waren außer sich.
„Was hat er dir getan? Was hat dieser Schuft dir angetan?“, wollte Ashley wissen, brachte Jo ein Glas Wasser und nahm neben ihr Platz.
„Pete war es nicht“, versicherte Jo schluchzend. „Zumindest nicht direkt.“
„Es ist mir egal, ob er es direkt oder indirekt war. Ich werde nicht zulassen, dass er dich verletzt“, erklärte Ashley kampfeslustig. „Ich habe ihn gewarnt!“
Melanie legte eine Hand auf Ashleys Schulter. „Vielleicht sollten wir Jo erst mal ausreden lassen.“
„Gute Idee“, fand Maggie und setzte sich auf die andere Seite von Jo.
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, sagte Jo zögernd. Damit sie alles verstanden, müsste sie mit der Vergangenheit beginnen. Und es war wohl auch höchste Zeit, dass sie ihren Schwestern alles erzählte.
„Beruhig dich erst mal“, meinte Melanie. „Wie wäre es, wenn du ein wenig Suppe isst? Hast du überhaupt schon etwas gegessen?“
„Ich glaube nicht.“ Nach Kelseys Angriff hatte sie das Gefühl für die Zeit verloren. „Aber ich bin auch nicht hungrig.“
„Du musst etwas essen.“ Melanie warf ihr einen warnenden Blick zu. „Wir können später weiterreden.“
Ashley runzelte die Stirn, widersprach aber nicht.
Alle schwiegen, während Melanie ihr rasch eine Suppe wärmte und Jo sie langsam löffelte. Es war eine selbst gemachte Gemüsesuppe, die Melanie aus der Gefriertruhe geholt und in der Mikrowelle aufgetaut hatte.
„Die schmeckt wirklich gut“, unterbrach Jo das lastende Schweigen. „Die ist von dir, nicht wahr, Maggie? Du musst mir mal verraten, wie du sie machst.“
„Klar“, versprach Maggie. „Sie ist ganz einfach zu machen. Ich habe nur Großmutters Rezept ein wenig verfeinert.“
„Willst du noch etwas essen?“, fragte Melanie.
„Nein, danke“, sagte Jo, nicht ganz ohne Bedauern. Wenn sie noch etwas hinunterbringen würde, könnte sie die kommende Unterhaltung ein wenig herauszögern.
„Du hast schon wieder etwas Farbe bekommen“, bemerkte Ashley aufmunternd.
„Aber deine Augen sind immer noch ganz matt“, warf Maggie ein. „Was ist heute passiert?“
„Ich habe einen Anruf von Petes Exfrau bekommen. Sie scheint nicht sehr glücklich über meine Beziehung mit Pete zu sein.“
„Wie kommt diese Frau dazu, dich anzurufen?“, fragte Ashley entrüstet. „Wenn sie ein Problem hat,
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