Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
oben“, gestand sie.
„Ist er noch in der Dusche?“
„Nein.“
Ashleys Augen weiteten sich. „In deinem Bett?“
Maggie verzog das Gesicht. „Ja, und wir sind sehr spät dran. Ich muss ihm unbedingt seine Sachen bringen.“
„Hast du seine Sachen versteckt, damit er dir nicht weglaufen kann?“
„Nein, das ist frische Kleidung. Hör zu, Ashley, ich habe jetzt keine Zeit zum Diskutieren. Könntest du bitte später wiederkommen und so tun, als ob du nicht hier gewesen wärest?“
Ashley lächelte breit. „Das glaube ich kaum.“ Sie wartete, bis Maggie Ricks Sachen aus dem Wagen geholt hatte, ging dann mit ihr ins Haus und goss sich einen Kaffee ein. „Sag Rick, ich freue mich schon darauf, ihn zu sehen.“
„Na klar“, fauchte Maggie. Sie würde ihm genau das sagen und dann beten, dass er nicht direkt aus dem Fenster sprang.
9. KAPITEL
R ick bemerkte Maggies gerötetes Gesicht sowie den panischen Ausdruck in ihren Augen und wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. War jemand ins Haus eingedrungen? Hatte jemand das Erdgeschoss verwüstet? Welche Möglichkeiten gab es noch? Das Telefon hatte nicht geläutet, und die Türklingel hatte er auch nicht gehört. Aber sie war länger fort gewesen, als er erwartet hatte, und die Bestürzung auf ihrem Gesicht hatte den heiteren Ausdruck vertrieben, der um ihre Augen gespielt hatte, als sie das Zimmer verließ.
„Warum hast du so lange gebraucht? Ist unten etwas passiert?“, fragte er und griff nach den Kleidern, die sie an ihre Brust drückte.
„Das kannst du wohl sagen“, erwiderte sie und gab seine Sachen nur widerwillig her.
„Maggie, was ist los?“, drängte er.
Sie sah ihn stirnrunzelnd an. „Wir haben Besuch bekommen“, erklärte sie.
„Oh“, erwiderte er. Und offensichtlich jemand, über den sie in diesem Moment nicht sehr erfreut war. Ihre Eltern kamen ihm in den Sinn, aber vielleicht gab es für sie ja noch Schlimmeres in dieser Situation. „Wer?“
„Ashley“, berichtete sie eine Spur zu fröhlich.
„Oh.“ Er strich ihr sanft über die Wange. „Und sie hat dich dabei angetroffen, wie du meine Sachen aus dem Wagen geholt hast. Stimmt’s?“
Maggie wich zurück. „Ashley ist eine verflixt gute Anwältin und gefährlich, wenn es um Fragen geht. Und glaub mir, seit sie weiß, dass du hier bist, hat sie viele Fragen.“
„Zu schade, dass wir keine Zeit haben, sie zu beantworten“, bemerkte er trocken. „All diese dringenden Fragen werden leider warten müssen.“
„Aber sie wird bestimmt noch hier sein, wenn wir zurückkommen“, vermutete Maggie. „Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, ob wir überhaupt hier wegkommen können, ohne sie im Schlepptau zu haben.“
„Das schaffen wir schon“, behauptete er mit gespieltem Selbstvertrauen. „Und vielleicht haben wir Antworten auf ihre Fragen, wenn wir sie wiedersehen. Hör jetzt auf, dir Sorgen zu machen“, ermunterte er sie. „Es ist nur deine Schwester, nicht deine Mutter.“
Maggie zuckte zusammen. „Allerdings, meine Mutter wäre noch schlimmer. Meine Mutter würde es meinem Vater erzählen, und dann würdest du dich in Stücke zerlegt auf dem Küchenboden wiederfinden. Aber denk dran, wenn Ashley nicht mit ihren Antworten zufrieden ist, kann das immer noch passieren. Sie hat viel von meinem Vater geerbt.“
Jetzt lief Rick ein Schauer über den Rücken. „Na schön, lass uns ein Problem nach dem anderen angehen, in Ordnung?“
„In Ordnung.“ Sie seufzte. „Na gut, Flannery, lass deinen Charme spielen, und hol uns hier raus.“
„Vergiss den Charme. Wir hauen einfach ab.“ Doch Maggie schien das nicht lustig zu finden. „Okay, okay.“ Er setzte ein Lächeln auf und ergriff ihre Hand. „Bringen wir es also hinter uns.“
Sie gingen hinunter in die Küche und fanden dort Ashley vor, die am Küchentisch saß und Kaffee trank. Verglichen mit der eleganten Frau, die er vor wenigen Wochen getroffen hatte, sah sie jetzt ziemlich erschöpft und zerzaust aus. Man hätte das auf die lange Fahrt von Boston nach Virginia schieben können, aber er spürte, dass mehr dahinterstecken musste. Augenblicklich vergaß er, dass er so schnell wie möglich mit Maggie das Haus verlassen wollte, und sah sie prüfend an.
„Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte er.
Beide Frauen sahen ihn erstaunt an, und Maggie betrachtete ihre Schwester kritisch.
„Mir geht es ausgezeichnet“, erwiderte Ashley angespannt.
„Nein, geht es dir nicht“, widersprach Maggie sofort und
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