Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
von mir erwarten“, erklärte er gelassen.
„Und Sie denken wirklich, dass wir Ihnen das abkaufen?“, fragte Ashley aufgebracht.
„Ich erwarte von Ihnen gar nichts. Höchstens, dass Sie sich beide Seiten der Geschichte anhören, bevor Sie mich vorschnell verurteilen“, erwiderte Rick freundlich. „Sollte nicht gerade eine Anwältin penibel darauf achten, dass niemand schuldig gesprochen wird, bevor man die Sachlage geklärt hat?“
Noch bevor Ashley etwas erwidern konnte, mischte Maggie sich ein. Wenn sie und Rick noch eine Chance haben wollten, musste sie selbst diese Situation klären. „Ashley, ich finde, du solltest jetzt zu Melanie fahren und ihr einen Besuch abstatten. Ich bin sicher, dass sie es kaum erwarten kann, dich zu sehen.“
„Aber …“
„Fahr jetzt bitte“, wiederholte Maggie. „Ich komme hier schon allein zurecht.“
„Du kannst doch nicht einfach glauben, was er dir erzählt“, warnte Ashley. „Ich habe mit dieser Frau gesprochen. Sie klang sehr überzeugend.“
„Was hat sie denn so überzeugend gesagt?“, warf Rick ein. „Die Tatsache, dass sie schwanger ist, oder die Behauptung, dass das Baby von mir sein soll?“
Angespannt wartete Maggie auf Ashleys Antwort, aber sie stellte fest, dass ihre Schwester aus dem Konzept gekommen war und nachdachte.
„Sie hat gar nicht gesagt, dass Rick der Vater ihres Kindes ist, nicht wahr?“, vermutete Maggie. „Du hast es einfach angenommen.“ Genau wie ich, fügte sie im Stillen hinzu.
Ihre Schwester nickte und sah Rick an. „Es tut mir leid, wahrscheinlich habe ich voreilige Schlüsse gezogen. Aber sollte sich herausstellen, dass meine Annahme richtig war, werden Sie dafür zahlen.“
„Das klingt fair, und ich kann auch verstehen, warum Sie Maggie beschützen wollen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass nichts in dieser Richtung Ihre Schwester verletzen wird.“
„Das hoffe ich auch“, meinte Ashley, stand auf und ging zur Tür hinaus.
Maggie schloss einen Moment lang die Augen, seufzte und wandte sich dann Rick zu. „Du sagst mir die Wahrheit, oder? Du bist wirklich nicht der Vater von Laurinas Kind.“
„Das ist absolut unmöglich.“
„Aber ihr wart zusammen. Das ging durch die Presse.“
„Wir sind zusammen gesehen worden“, verbesserte er sie. „Laurina war damals sehr in einen wohlhabenden Italiener verliebt, der die Medien scheute. Ich habe geholfen, die Presse von den beiden abzulenken. Die Paparazzi waren wie verrückt nach uns, und auf diese Weise hatten die beiden ihre Ruhe. Vor zwei Monaten haben sie in aller Stille geheiratet.“ Er lächelte. „Und jetzt ist sie schwanger. Ich freue mich für die beiden.“
Es klang alles so einleuchtend, aber durfte sie ihm so leicht glauben? Maggie wünschte es sich, doch sie hatte die Fotos in den Zeitungen gesehen und wusste, wie atemberaubend schön Laurina war.
Rick sah, dass Maggie immer noch Zweifel hatte, und reichte ihr den Telefonhörer. „Da, ruf sie an, wenn du dich persönlich überzeugen musst.“
Maggie schüttelte den Kopf, sie hatte seinen Blick gesehen. Er war offen und ehrlich gewesen. „Nein, das ist nicht nötig. Ich glaube dir.“
Wenn sie sich auf diesen Mann einlassen wollte, musste sie ihm vertrauen. Und eine innere Stimme sagte ihr, dass sie das auch konnte. „Komm, wir fahren zu Melanie“, meinte sie und ergriff seine Hand.
Rick sah sie alarmiert an. „Du willst dich jetzt deinen beiden Schwestern stellen?“
Sie nickte. „Wir haben doch nichts zu verstecken.“
Er lachte. „Also gut, Maggie.“
Sie runzelte die Stirn. „Werd nur nicht zu fröhlich. Ashley mag es jetzt leidtun, dass sie zu einem so vorschnellen Entschluss gekommen ist, aber sie ist noch nicht fertig mit dir.“
„Das dachte ich mir schon.“
„Und du willst trotzdem mitkommen?“
„Klar.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf den Mund. „Schließlich bist du meine Verteidigerin.“
11. KAPITEL
W ürde es dir etwas ausmachen, heute Morgen allein zu den Kellers zu fahren?“, fragte Maggie, als Rick am nächsten Morgen anrief. Der Abend zuvor war anders verlaufen, als beide gedacht hätten. Ashley hatte mehrere Gläser Wein getrunken und war so beschwipst gewesen, dass sie völlig vergessen hatte, Rick noch mal ins Kreuzverhör zu nehmen. Und Melanie hatte sich so viel Sorgen um Ashley gemacht, dass sie ebenfalls keine unnötigen Fragen an Rick und Maggie stellte. Rick war dann in die Pension zurückgefahren, während Maggie Ashleys Wagen genommen und
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