Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
Verhalten sehr ungewöhnlich ist.“
„Meine Assistentin weiß auch nicht alles“, verteidigte sich Maggie. „Aber was geht dich das überhaupt an?“
„Ganz einfach. Mein Instinkt sagt mir, dass dein Verschwinden etwas mit mir zu tun hat.“
„Du solltest mal überprüfen, ob du Realität noch von Fantasie unterscheiden kannst.“
„In Ordnung, ich werde es mir merken. Aber wenn du mir nicht unbedingt aus dem Weg gehen willst, kannst du mir ja auch sagen, wo du bist. Wenn du nichts dagegen hast, könnte ich dich ein paar Tage besuchen kommen. Ich habe nämlich eine Woche frei.“
„Ich habe aber etwas dagegen“, wehrte sie ab.
„Weil du mit einem anderen Mann zusammen bist?“
Maggie seufzte. Beide wussten, dass das nicht so war. Bevor sie Rick traf, hatte sie sechs Monate lang in selbst auferlegter Enthaltsamkeit verbracht. Es war der verzweifelte Versuch gewesen, sich vor weiteren Fehlgriffen bei ihrer Männerwahl zu schützen. Unglücklicherweise hatte sie Rick dies erzählt.
„Das ist nicht der Punkt“, erwiderte sie. „Ich will dich einfach nicht sehen.“
Rick lachte leise. Und das Lachen klang, als ob er genau Bescheid wusste. „Gib mir ein paar Stunden. Ich bin sicher, dass ich deine Meinung ändern könnte. Falls ich es nicht schaffe, fahre ich sofort wieder ab.“
Er wird noch nicht mal zehn Minuten brauchen, dachte Maggie voll Selbstverachtung. Sie musste ihn sich vom Leib halten, weit entfernt von Rose Cottage.
„Daraus wird nichts. Tut mir leid“, erwiderte sie. „Ich werde dich anrufen, wenn ich wieder in Boston bin. Wir können uns dann ja auf einen Drink treffen.“
Rasch beendete sie das Gespräch, bevor er sie noch überreden konnte, ihm die Adresse zu geben. Sie hoffte nur inständig, dass Ashley nicht seinem Charme erliegen und sie verraten würde.
Es dämmerte bereits, als Maggie hörte, wie ein Wagen in die Einfahrt von Rose Cottage fuhr. Voller schlechter Vorahnungen – und vielleicht mit einem ganz kleinen prickelnden Gefühl der Vorfreude – warf Maggie einen Blick aus dem Fenster. Tatsächlich! Rick stieg aus seinem schnittigen schwarzen Jaguar, und ihr Herz schlug augenblicklich schneller. Offensichtlich hatte ihr Körper noch nicht verstanden, wie gefährlich dieser Mann für sie war. Es war erst eine Woche vergangen, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, aber sie verschlang ihn mit Blicken, als ob es Monate gewesen wären.
Rick Flannery war wirklich unglaublich. Er bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Panthers, dazu strahlte er tiefes Selbstvertrauen und echte Gefahr aus. Er gehörte zu jenen Männern, die Jeans, T-Shirt und ein zerknittertes Jackett trugen und trotzdem auf keiner Cocktailparty aus dem Rahmen fallen würden. Vielleicht lag es an seiner perfekten Figur, dass es jedem – na ja, zumindest den Frauen – völlig egal war, was er trug.
Natürlich machte er auch in einem Dinnerjacket einen ausgesprochen guten Eindruck. Er hatte Maggie mal zu einem Ball begleitet, und er hatte so verführerisch ausgesehen, dass sie kaum die Hände von ihm hatte lassen können. Allerdings sah er immer noch am besten aus, wenn er gar nichts trug – das wusste Maggie aus eigener Erfahrung leider nur zu gut.
Sein braunes, sonnengebleichtes Haar war etwas zu lang, und er schien sich am Morgen nicht rasiert zu haben. Dennoch sah er umwerfend gut aus. Außerdem machte er einen äußerst selbstbewussten Eindruck. Warum sonst war er hierher gekommen, obwohl sie ihm erst vor wenigen Stunden erklärt hatte, dass er unerwünscht war.
Da Maggie nichts anderes übrig blieb, als ihm gegenüberzutreten, öffnete sie die Tür und wartete auf der Schwelle. Rick lächelte, als er sie sah.
„Hi, Liebling, ich bin wieder zu Hause.“
„Ich bin nicht dein Liebling, und dies hier ist absolut nicht dein Zuhause“, erwiderte sie und blockierte ihm den Weg, als er an ihr vorbeigehen wollte. Sie gab sich große Mühe, all die Kraft und Entrüstung aufzubringen, die nötig waren, um ihn nicht durch die Tür zu lassen. Wenn er die Schwelle erst mal übertreten hätte, würde man sie nicht länger für ihre Handlungen zur Verantwortung ziehen können.
Unbeirrt lächelte er weiter. „Bist du nicht glücklich, mich zu sehen?“
„Nein.“
„Nicht mal ein kleines bisschen?“
„Absolut nicht.“
Er lachte leise. „Lügnerin.“
„Ich lüge nicht. Wie oft soll ich dir das noch sagen.“
„Bis du es ohne dieses verräterische Rot auf deinen Wangen behaupten
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