Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
aber nicht.“
„Woher willst du das wissen?“, fragte Ashley. „Wenn du meinen Rat hören willst, nimm die Chance wahr.“
„Als ob ich in Liebesfragen einen Rat von meiner arbeitswütigen Schwester annehmen müsste, die seit zwei Jahren mit keinem Mann mehr ausgegangen ist!“
„Natürlich gehe ich aus.“
„Nein, du gehst mit Anwälten essen, die zufällig Männer sind. Das ist ein großer Unterschied.“ Maggie lachte. „Auf Wiedersehen, Süße. Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch, Schätzchen.“
Nachdem Maggie aufgelegt hatte, überlegte sie, ob sie ihre Eltern oder ihre jüngere Schwester anrufen sollte, um herauszufinden, wer die Information über ihren Aufenthalt an Rick weitergegeben hatte. Aber warum sollte sie sich diese Mühe überhaupt machen. Das Kind war bereits in den Brunnen gefallen. Er war hier. Sie sollte also besser ihre ganze Energie darauf verwenden, ihn von ihrem Bett fernzuhalten.
Und da sie spürte, wie ihre Willenskraft von Minute zu Minute nachließ, sollte sie sich einen perfekten Plan machen.
3. KAPITEL
R ick wusste, dass er sich eigentlich sofort hätte umdrehen und nach Boston zurückfahren müssen. In Boston gab es genug weibliche Wesen, die alles tun würden, um in seiner Gesellschaft zu sein. Er war nicht auf eine zickige Frau angewiesen, die behauptete, nichts mit ihm zu tun haben zu wollen.
Das Problem war allerdings, dass er diese anderen Frauen nicht wollte. Er wollte Maggie. Und er nahm an, dass er sie gerade deshalb wollte, weil er sie nicht haben konnte. In diesem Punkt war er genau wie alle anderen Männer. Er liebte Herausforderungen. Und es hatte in den vergangenen Jahren nur wenig Frauen gegeben, die ihm das geboten hatten.
Nachdem er von Rose Cottage weggefahren war, hatte er sich ein Zimmer in einer gemütlichen Pension genommen, und jetzt lag er in dem altmodischen Messingbett unter einer dicken Bettdecke und grübelte. War es wirklich nur die Herausforderung, die ihn reizte, oder steckte mehr dahinter? Und was würde passieren, wenn er Maggie überreden könnte, seinen Aufenthalt zu akzeptieren? Schließlich wollte er ja gar keine feste Beziehung. Das hatte er noch nie gewollt, und er wüsste keinen Grund, warum er seine Meinung ändern sollte. Er liebte seine Freiheit. Und ihm gefiel die Tatsache, dass es noch keiner Frau gelungen war, ihm so nahezukommen, dass er seine Freiheit aufgegeben hätte.
Hieß das andererseits, dass auch Maggie nur ein Spiel für ihn war? Dass ihn lediglich das Jagdfieber ergriffen hatte? Plötzlich warnte ihn eine innere Stimme. Er sollte sich nicht auf dieses Spiel einlassen, nicht mit Maggie, nicht solange er nicht wusste, was er sich eigentlich davon erhoffte.
Aber was sollte er erwarten? Eine leidenschaftliche Affäre? Es war doch offensichtlich, dass sie ihn gar nicht wollte. Sonst hätte sie ihn mit offenen Armen empfangen. Sie war schließlich fortgelaufen, weil sie alles wollte, nur keine leidenschaftliche Affäre, für die sie vielleicht mit einem gebrochenen Herzen zahlen musste.
Unter dem Strich blieb also nur noch die Ehe übrig. Maggie hatte zwar niemals auch nur eine Andeutung in diese Richtung gemacht, aber sie war einfach der Typ Frau, der sich eine Familie wünschte. Das hatte er schnell begriffen.
Sie stammte aus einer großen Familie, in der offenbar viel Liebe und Verständnis füreinander herrschten. Bisher hatte er zwar nur Ashley persönlich kennengelernt – mit Mrs D’Angelo hatte er nur ein einziges Mal am Telefon gesprochen –, aber Maggie redete oft über ihre Mutter. Wahrscheinlich mehr, als ihr selbst bewusst war. Sie schien sehr glücklich zu sein über die gute Ehe ihrer Eltern und über Melanies Hochzeit, die kürzlich stattgefunden hatte. Es war also nur natürlich, dass sie das Gleiche für sich selbst wünschte. Vielleicht hatte sie ihm deswegen die Tür gewiesen. Vielleicht war ihr klar geworden, dass er für eine solche Beziehung nicht der Richtige war.
Er versuchte, sich selbst in der Rolle des ergebenen Ehemannes zu sehen, sich vorzustellen, wie es wäre, an eine Frau gebunden zu sein und für Kinder sorgen zu müssen. Irgendwie wollte ihm das jedoch nicht gelingen. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, als er zehn Jahre alt war. Und nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte, brachte seine Mutter kaum noch Interesse für ihn auf, sondern ertränkte ihren Kummer in Alkohol. Rick hatte sich von Kindesbeinen an mehr oder weniger allein durchs Leben schlagen
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