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Die Schwestern von Sherwood: Roman

Die Schwestern von Sherwood: Roman

Titel: Die Schwestern von Sherwood: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Winter
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Schlosses verliehen. Es hatte dem damaligen Standesbewusstsein der Familie entsprochen, sich so zu präsentieren. Clifford erinnerte sich, dass sein Vater ihm einmal erzählt hatte, die Hamptons hätten im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert zu den einflussreichsten Familien Englands gehört.
    Die Reifen des Wagens knirschten, als sie über den Sandweg auf den gerundeten Vorplatz einfuhren.
    Als er kurz darauf die Stufen zu dem Anwesen hochstieg, öffnete sich ihm die Tür, noch bevor er hatte klingeln können. Die Haushälterin empfing ihn in gestärkter weißer Schürze auf der Schwelle.
    Clifford lächelte höflich. »Guten Tag. Ich möchte zu Lady Barrington.«
    »Zu Lady Barrington?« Sie schien unentschlossen, wie sie reagieren sollte, als sich hinter ihr aus der Eingangshalle Schritte näherten.
    »Mr Clifford!« Die Gestalt eines hochgewachsenen Mannes, auf dessen Gegenwart er nur zu gern verzichtet hätte, tauchte hinter der Haushälterin auf. Henry Tennyson, selbst schon in den Vierzigern, war der Neffe der alten Lady Barrington, die selbst keine eigenen Kinder hatte.
    Tennysons dunkelblonde Haare fielen ihm in einem Seitenscheitel ins Gesicht, und er strich sie mit einer lässigen Bewegung aus der Stirn, bevor er Clifford mit einer geringschätzigen Arroganz musterte, die ihm vermutlich mit in die Wiege gelegt worden war.
    »Ihr Besuch kommt leider ungünstig. Meiner Tante geht es nicht besonders gut«, erklärte er.
    Clifford ließen seine Worte unbeeindruckt. »Tatsächlich? Nun, sie bat mich aber zu kommen«, sagte er – was eine Lüge war, Tennyson jedoch unmöglich wissen konnte, und er sah in den Augen seines Gegenübers tatsächlich ein kurzes Flackern der Verunsicherung.
    »Da ich ihr Anwalt bin, werden Sie sicher Verständnis dafür haben, dass ich mich gerne selbst davon überzeugen würde, wie es ihr geht«, setzte Clifford höflich, aber bestimmt hinzu.
    Henry Tennyson musterte ihn. Einen Moment lang standen sie sich wie zwei kampfbereite Platzhirsche gegenüber, die ihr Revier verteidigten. Dann lenkte Tennyson überraschend ein.
    »Nun, wenn meine Tante Sie zu sehen wünscht, selbstverständlich.« Er trat zur Seite.
    Wenig später folgte Clifford der Haushälterin in den Seitenflügel des Hauses, in dem sich die Räume der alten Dame befanden.
    Lady Barrington lag tatsächlich im Bett – einem Himmelbett, das ebenso wie die gesamte Einrichtung und die zartgelben Vorhänge am Fenster die Erinnerung an vergangene Zeiten wachrief. Zeiten, in denen sie jung und schön gewesen war. Clifford hatte einmal eine alte Fotografie von ihrer Hochzeit gesehen.
    Trotz der Kissen in ihrem Rücken, die sie stützten, atmete Emily Barrington schwer. Es roch nach Medikamenten und einem altmodischen Veilchenparfum, und Clifford sah, dass eine Sauerstoffflasche neben dem Bett stand. Er hatte Mühe, seine Betroffenheit zu verbergen.
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Es ist nur eine kleine Grippe, die mich etwas geschwächt hat«, erklärte sie auf seinen Blick hin. »Setzen Sie sich zu mir!«
    Er nahm sich einen Stuhl und kam ihrer Aufforderung nach.
    »Es tut gut, Sie zu sehen«, sagte Lady Barrington. Sie hustete, und er reichte ihr das Glas Wasser, das neben ihr auf dem Nachttisch stand. Sie trank einen Schluck und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    Er kam ihr zuvor. »War es Ihre Entscheidung, dass ich zurückkommen sollte, ohne mit ihr zu sprechen?«, fragte er.
    Sie starrte auf das Fußende ihres Bettes und wirkte mit einem Mal müde. »Es war ein dummer Gedanke, Sie nach Berlin zu schicken, Mr Clifford.«
    Einen Moment lang schwiegen sie beide. Dann wandte sie den Kopf zu ihm. »Es gibt sie also wirklich«, sagte sie, nachdenklich und beinahe so, als würde sie das erstaunen.
    »Ja.«
    »Und sie hat … das Paket bekommen?« Ihre Stimme war unwillkürlich leiser geworden, als fürchte sie, jemand könne sie hören.
    Clifford nickte.
    »Es soll niemand wissen.«
    Er nickte abermals. Das hatte sie ihm bereits in ihrem Telegramm mitgeteilt. Clifford erzählte ihr, was er über die junge Frau in Erfahrung gebracht hatte.
    Schweigend hörte Lady Barrington ihm zu.
    »Danke für Ihre Arbeit. Es bedeutet mir viel, zu wissen, dass es sie gibt«, sagte sie schließlich.
    Er nahm zur Kenntnis, dass sie es vermied, ihren Namen in den Mund zu nehmen, als würde sie damit unwiderruflich eine Verbindung mit der jungen Frau eingehen.
    »Erlauben Sie mir eine Frage?«
    Lady Barrington wandte den Kopf

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