Die Schwestern von Sherwood: Roman
Willen erfährst, der Dich zu meiner Erbin macht.
Das Leben lehrt einen viel und oft ungewöhnliche Dinge. Mir schenkte es eine große Liebe, eine, die erlebt zu haben ich heute glücklich und dankbar bin – bei allem Leid, das mir ihr Verlust bereitet hat. Deine Großmutter Amalia war eine besondere und ungewöhnliche Frau. Obwohl uns nur eine kurze Zeit des gemeinsamen Glücks vergönnt war, verging doch kein Tag in meinem Leben, an dem ich nicht an sie dachte. Erst spät verstand ich, was sie meinte, als sie mir in ihrem letzten Brief schrieb, dass sie unsere Liebe immer in sich tragen würde. Denn so und nicht anders war es tatsächlich – wir blieben für alle Zeit verbunden.
Es erfüllte mich mit spätem Glück, als ich vor einigen Jahren schließlich erfuhr, dass Deine Großmutter nach unserer Trennung einer Tochter das Leben schenkte, die aus unserer Liebe entstanden war – deine Mutter Caroline. Du selbst bist in dem Jahr zur Welt gekommen, in dem Deine Großmutter Amalia starb. Möglicherweise verspüre ich auch deshalb eine solch besondere Verbindung zu Dir, Melinda, und habe das Gefühl, Dich zu kennen. Ich bin voller Zuversicht, dass Du eines Tages hierherkommen wirst, um Dein Erbe anzutreten, und ich bedauere, dass wir uns nicht mehr persönlich kennenlernen. Mein Leben nähert sich dem Ende, aber ich gehe in Frieden mit dem Wissen, dass es Dich gibt.
Möge es Dir vergönnt sein, glücklich zu sein und ebenso zu lieben, wie ich es tat.
Dein Großvater
Lord Edward Hampton
DANKSAGUNG
Einen Roman zu schreiben ähnelt ein wenig einer langen und spannenden Reise, und ich möchte an dieser Stelle allen denen danken, die mich auf diesem Weg unterstützt und begleitet haben: meiner Familie und meinen Freunden; Carola Fischer vom Diana Verlag, die mit ihren wertvollen Anmerkungen und Fragen diese Geschichte immer wieder bereichert hat und mich von Anfang an ihre Begeisterung dafür spüren ließ; meinem Agenten Joachim Jessen, der mir auch mit wichtigen Literaturtipps über die Nachkriegszeit weitergeholfen hat; Liane, die zu meinen wichtigen Erstlesern gehört; ebenso wie meinem Mann – ohne den ich diese Reise nie angetreten hätte und dem dieses Buch auch gewidmet ist – und außerdem schließlich zwei wunderbaren kleinen Mädchen, die mich mit zu dieser Geschichte inspiriert haben und dieses Buch vielleicht einmal lesen werden, wenn sie erwachsen sind.
Danken möchte ich hier aber auch einer Vielzahl von Autoren, ohne die dieses Buch nicht hätte entstehen können. Sie haben mir wichtiges historisches Wissen über das Viktorianische England und die Nachkriegszeit in Berlin vermittelt und mir geholfen, nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur der Gehörlosen besser zu verstehen, und meine eigene Welt dadurch sehr bereichert. Zumindest einige wichtige möchte ich hier auch namentlich nennen. Allen voran Oliver Sacks mit seinem faszinierenden Buch Stumme Stimmen , Harlane Lanes’ Mit der Seele hören , Die Maske der Barmherzigkeit und auch in The People of The Eye , J.G. Kyle und B. Woll mit Sign Language , Peter W. Jackson mit Britain’s Deaf Heritage und auch die Biografien von David Wright und Emmanuelle Laborit.
Für ihre umfangreichen Informationen möchte ich außerdem auch der British Deaf History Society und darüber hinaus für die Beratung und das persönliche Gespräch auch ganz herzlich Andreas Costrau vom gebaerdenservice.de in Berlin danken.
ANMERKUNGEN
Der Roman »Die Schwestern von Sherwood« ist eine fiktive Geschichte. Mit Ausnahme der Nebenfiguren des britischen Majors Colby und des Chefredakteurs Arno Scholz sind alle Figuren frei erfunden. Auch die Schauplätze Sherwood, Hampton, das Dorf Old Postbridge und das Heim St. Mary’s Home existieren nur im Roman – ebenso wie die Organisation Deaf Friends . Das Dartmoor mit seinen mystischen Steinformationen und Whistman’s Wood gibt es dagegen wirklich, und wer einmal dort gewesen ist, wird wissen, dass man sich der magischen Anziehungskraft dieser Gegend nur schwer entziehen kann …
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