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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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den normalen Verlauf der Dinge anbetrifft. Ich meine jedoch etwas, das mehr ist als normal. Ich meine den Zauber.«
    Caitha reckte sich und gähnte. »Wir brauchen nur eins - den Schlaf einer Nacht und eines Vormittags. Ist euch eigentlich klar, wie spät es ist? Ich glaube, Shayas Problem ist ihre Übermüdung. Und das Gleiche gilt auch für uns. Gute Nacht, meine Lieben.« Sie küsste die vier Frauen schnell auf die Wange und ging hinaus.
    Als Shaya sich in Mellinas Arme kuschelte, machte sie sich Sorgen.
    »Es muss an mir liegen. Ich bin keine Bewahrerin, sondern nur Junior-Technikerin. Wäre meine Breda Cleindori bei uns statt in der Isolation des Turms von Arilinn, wäre es vielleicht …«
    »Mach dir keine Vorwürfe.« Mellina drückte sie an sich. »Wenn überhaupt jemand Schuld hat, dann wir. Außer dir sind doch alle reine Bürgerliche. Vielleicht ist unser Laran nicht stark genug.«
    »Lass dich nicht von den Comyn-Mythen aufs Glatteis führen. In Mariposa waren viele Bürgerliche in unserem Kreis tätig. Deswegen war ich mir ja auch so sicher, dass wir es ebenfalls schaffen können.«
    Der Traum war so lebendig. Als sie im Gildenhaus von Thendara gelebt hatte, war ihr eine unangemessen große Anzahl Entsagender mit Laran aufgefallen. Es war logisch. Frauen aus den niederen Klassen, die über psychische Fähigkeiten verfügten, waren Glücksfälle. Ihnen fehlten die Anerkennung und Ausbildung, die dem Adel zur Verfügung stand. Als Außenseiter ihrer eigenen Welt suchten sie regelmäßig Zuflucht bei den Schwestern, einer Gemeinschaft, die ihnen wenigstens erlaubte, sie selbst zu sein.
    Außerdem war Shaya aufgefallen, dass die Neuzugänge oft emotionaler und manchmal körperlicher Heilung bedurften. Viele waren aus einer verzweifelten Lage in die Gildenhäuser geflohen.
    Dank der Dringlichkeit ihrer Erkenntnis hatte Shaya die Gildenmütter überreden können, mit einer Hand voll ausgewählter Frauen fern von der Stadt ein kleines Gildenhaus zu gründen. Hier sollte ein Kreis von Telepathinnen seine Fähigkeiten entwickeln, um später jenen unausgebildeten Telepathinnen in den Reihen der Schwesternschaft eine Ausbildungsmöglichkeit anzubieten, die ihr Laran nicht steuern konnten. Weiterhin wollten sie ein Rückzugs-und Heilungszentrum für Neuzugänge schaffen, deren emotionale Wunden zu tief waren, um die strenge Ausbildung durchzustehen, die man ihnen angedeihen ließ.
    Mellina las ihre Gedanken. »Und es klappt. Wir haben wunderbare Erfolge. Wir lernen wirklich, wie man heilt.«
    »Du hast natürlich Recht. Tut mir Leid, dass ich so meckere. Wir hatten in allen Dingen Erfolg, die wir mit Zustimmung der Gildenmütter angegangen sind. Mir war nicht klar, dass ich noch viel mehr wollte. Ich wollte die tiefe Zugehörigkeit, die ich beim Verlassen von Mariposa aufgegeben habe.«
    »Du hast doch ein Zuhause. Wir haben alle eins, Liebling.«
    »Ja, aber es ist irgendwie seicht. Ich kann zwar nicht genau beschreiben, was ihm fehlt, aber wenn du wüsstest, was es war, würdest du sagen: Die Gemeinschaft, die wir nun empfinden, ist im Vergleich zu einem Schneesturm in den Hellers nur wie ein paar vereinzelte Flocken in der Ebene.«
    »Tja, vielleicht wenn wir uns mehr an unser Zusammenleben gewöhnt haben. Wenn wir uns besser kennen …«
    »Das glaube ich nicht. Ich habe die Leute in unserer Gruppe sorgfältig ausgewählt. Nicht nur deswegen, weil wir alle Laran haben, sondern auch, weil wir so gut zueinander passen. Ich sorge mich um jeden von euch. Ich habe mich vergewissert, dass jeder sich auch um die anderen sorgt. Was die Harmonie angeht, wurde seit dem Zeitalter des Chaos kein Turmkreis mehr so sorgfältig aufeinander abgestimmt.«
    Sie führte einen mentalen Zählappell durch. Während der Matrixverbindung hatte sie jede einzelne Frau als Wetterbild erlebt.
    Caitha war die Frühlingsbrise, stark, überschwänglich, manchmal unberechenbar. Lista war der sonnige Himmel, offen, friedlich.
    Dorelle war ein Sommerschnee, der alles so sanft berührte, dass er beim Aufprall schmolz.

    »Und ich?« Mellina las noch immer ihre Gedanken.
    Shaya stellte sich an ihrer Stelle einen Nachthimmel vor, den sie in ihrer Kindheit nur selten gesehen hatte: klar, ohne dass auch nur ein Mond in Sicht war. Die Sterne glitzerten vor einem geheimnisvollen, finsteren Hintergrund.
    »Du Schmeichlerin.« Mellina küsste sie. »Wenn ich nicht so müde wäre … Ach, ich bin wirklich müde. Lass uns schlafen. Morgen sieht vielleicht

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