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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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waren!«
    »Es waren xerasische Schmetterlinge«, sagte Caitrin. Sie lächelte, als sie sah, wie die anderen ihre Worte aufnahmen.

    Ich hörte das überraschte Murmeln der Terranerinnen hinter mir und sah, dass Kyla die Stirn runzelte. In dem Buch, das ich gerade las, hatte etwas über Xerasus gestanden. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was es gewesen war.
    »Wie diejenigen, die im Mittsommer rauskommen?«, fragte Kiera in die einsetzende Stille hinein. Der Wind veränderte seinen Rhythmus. Zwischen dem Rauschen und Heulen rutschte der Schnee vom abgeschrägten Dach unseres Hauses in den Garten.
    Kiera schüttelte sich. »Aber sie leben nur bis zum ersten Schneefall
    …«
    »Die Terraner, nennen diese Wesen xerasische Schmetterlinge, weil sie geflügelte Metamorphen sind«, erklärte ich flink. »Erst im zweiten Stadium entwickeln sie Bewusstsein. Dann wachsen ihnen Flugmembrane. Aber wenn sie ihre Gene ausgetauscht und für ihre Nachkommenschaft gesorgt haben, sterben sie.« In dem Buch hatte noch mehr gestanden, doch es fiel mir jetzt nicht ein.
    Kiera machte runde Augen.
    »Aber eins steht nicht in deinen Büchern«, sagte Caitrin und streckte die Hände nach dem Feuer aus. »Dass sie nämlich wunderschön sind.«
    Genyi Coramne brachte seine Kunden an einen Kreuzweg vor Thendara, um sie ihrer Führerin vorzustellen. Als er Caitrin von diesem Treffpunkt berichtet hatte, hatte sie sich gefragt, ob sie im Begriff war, irgendetwas Ungesetzliches zu tun. Doch da war sie durch den Vertrag schon gebunden. Und da sie darauf aus war, den Auftrag zu übernehmen, hatte sie es vermieden, ihn zu fragen.
    Als ich ihrer Geschichte zuhörte, dachte ich: Vielleicht wollte sie außerdem fern von mir sein. Caitrin war als Cristoforo erzogen worden; sie hatte stets die Vorstellung bekämpft, dass das, was wir füreinander empfanden, Liebe war.
    »Ich kam im Morgengrauen dort an«, sagte Caitrin. »Es war ein Frühsommertag, an dem der Sonnenaufgang den Nebel mit amethystfarbenen und rosa Farbtönen durchsetzte und die untergehenden Monde glitzerten wie die Edelsteine in Avarras Schleier. Obwohl ich eine ganze Reihe von Ponys im Zaum halten musste, schüttelte ich mich angesichts dieser Schönheit. Aber ich war fest entschlossen, professionell zu handeln und trödelte nicht, um diesen Anblick zu genießen. Ich erreichte den Kreuzweg früher als abgemacht, aber die Gruppe wartete schon auf mich. Coramne ging auf und ab. Er war in Felle gekleidet. Hinter ihm standen drei mit Umhängen verhüllte Silhouetten, bei deren Anblick es mir kalt den Rücken herunterlief
    ›Was ist hier los, Coramne?‹, sagte ich und packte seinen gepolsterten Arm. ›Wer sind diese Leute?‹
    ›Eure Kunden …‹ Er grinste zu mir hinauf.
    ›Aber es sind doch gar keine Menschen‹, setzte ich an. Er grinste noch einmal und deutete auf den Vertrag, den er in der Hand hielt.
    ›Es sind intelligente Lebewesen, Mestra, und Ihr habt geschworen, ihnen zu dienen.‹ Er reichte mir den Vertrag. ›Ich möchte Euch Xitenith nai’Dorn vorstellen, der die weite Reise von Xerasus auf sich genommen hat, um eure Berge zu sehen. Ich bin ganz sicher, ihr werdet eine wunderbare Zeit miteinander verbringen!‹
    Der größte der Fremdlinge drehte sich um, und ich sah, dass die Regenbogenmonde sich in seinen Facettenaugen spiegelten. Einen Moment lang war all dies ein Teil der Schönheit des Morgens, doch dann glaubte ich, mir würde übel. Allerdings hatte mein Eid mich gebunden, und so verbeugte ich mich und sagte, ich wäre ihre Führerin.
    Die Gefährten des Großen hießen Kalsith und Ansth. Ihre Spezies kennt keine Geschlechter und keine Verwandtschaft, da jedes Individuum sich nur einmal reproduziert. Aber sie sind sehr langlebig, und die Erwachsenen sind zu Hohen Häusern vereint, was mich sehr an unsere Gildenhäuser erinnert hat. Ihre Familien entstehen nicht durch Geburt, sondern durch Wahl und einvernehmliche Bedürfnisse.«

    »Wie hast du dich mit ihnen verständigt?«, fragte Doria. »Ich habe mal einen Katzenmann gesehen, und wir alle kennen Cralmacs. Sie sind zwar fremdartig, aber man kann sie mehr oder weniger verstehen.«
    »Manche Leute in den Hellers glauben noch heute, dass die Terraner Hörner und einen Schwanz haben«, sagte eine leise Stimme hinter mir. Alle lachten.
    »Sie sprachen ein ausgezeichnetes Casta«, sagte Caitrin, »und obwohl sie auf Sätteln saßen, konnten sie einwandfrei reiten. In ihren kapuzenbewehrten Umhängen sahen sie

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