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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verstümmelte, klauenartige linke Hand aus.
    Leanne zuckte zurück. »Dies, Breda, ist die Auswirkung eines Haftfeuertropfens, der nicht größer war als ein Stecknadelkopf«, sagte sie mit der gleichen leisen und freundlichen Stimme. Der Feuerschein ließ die Hand übler aussehen, als sie eigentlich war, und Tayksa hatte den scharfsinnigen Eindruck, dass Maira dies auch wusste. »Stell dir vor, das Zeug regnet vom Himmel herunter, nicht nur auf die Kämpfenden, sondern auch auf hilflose Bauern und Hirten, auf Frauen und Kinder - davor will der Vertrag uns bewahren. Ist dies das Opfer einiger Bogen nicht wert?«
    Leanna sah zwar aus, als sei ihr übel, aber sie war aus härterem Holz geschnitzt, als Tayksa angenommen hatte. »Mag sein«, sagte sie, »aber …«

    Im Türrahmen nahm Tayksa aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Sie schaute automatisch auf und erkannte ebenso automatisch, wer dort stand - die schlanke, dunkelhaarige Gestalt ihrer Partnerin Deena. Tayksa nickte, um ihr zu zeigen, dass sie ihre Freundin bemerkt hatte. Deena riss den Kopf ruckartig zur Seite, deutete in Richtung Treppenhaus und verschwand.
    Tayksa suchte ihre Sachen zusammen und schob sie in den Nähkorb. Es gefiel ihr zwar nicht, der Wärme zu entsagen, aber sie entzog sich liebend gern der Gefahr, in die Diskussion verwickelt zu werden. Dann will die Gildenmutter mich also sprechen. Hm. Ich frage mich, aus welchem Grund.
    Deena erwartete sie auf halbem Weg die Treppe hinauf. »Jemand sollte der Kleinen die Lippen zusammennähen, bis sie ein wenig Vernunft gelernt hat«, sagte die hagere Brünette kurz angebunden.
    »Bei Zandrus Höllen! Ich würde für den Rest meines Lebens freiwillig Ställe ausmisten, wenn es die einzige Möglichkeit wäre, uns den Todesstaub vom Hals zu schaffen!«
    Tayksa schüttelte nur den Kopf und übersprang auf der Treppe jeweils eine Stufe. »Sie hat es nie erlebt, deswegen kann sie es sich nicht vorstellen, Deena. Das arme Mädchen hat nicht mehr Phantasie als ein Schafsfladen …«
    Deena erstickte mit ihrem Handrücken ein Kichern.
    »Und was will die Gildenmutter von uns?«, fuhr Tayksa fort, als sie nach der Tür ihres Zimmers griff und sie öffnete, damit ihre Partnerin eintreten konnte.
    »Nicht die Gildenmutter will etwas von Euch, Ihr Nerven zersägende junge Frau«, sagte eine herzliche erheiterte Stimme, die um zwei Oktaven tiefer war als die der Gildenmutter.
    Tayksa machte schnell die Tür hinter sich zu.
    Bei Zandrus verfluchten Höllen! Was macht der denn hier?
    Fürst Varzil lächelte ihr aus den Tiefen des zweitbesten Sessels der Gildenmutter entgegen. Er lächelte - doch Tayksa brauchte kein Laran, um zu wissen, dass irgendetwas nicht stimmte. Dass er hier war, war ihr schon Beweis genug. Aber er sah aus wie ein Mann, dem zu viel im Kopf herumging und der für seine Probleme keine Lösung wusste. Das sich auf seinem kupferfarbenen Schädel spiegelnde Kerzenlicht reichte aus, um ihr die Sorgenfalten zu zeigen, die sein Lächeln und seine Augen umgaben. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür.
    »Und warum zersäge ich Eure Nerven, Fürst Kupferhaupt?«, fragte sie. Die Gildenmutter zuckte angesichts dieser Respektlosigkeit zusammen.
    »Weil Ihr entweder mit einem Laran gesegnet seid, das sich jeder Prüfung entzieht oder es fertig bringt, Konsequenzen zu sehen, die ich nicht erkennen kann«, erwiderte Varzil leicht kläglich.
    Ah, das also ist es. Ich habe ihm geraten, auf das zu achten, was sich hinter ihm tut. Klingt so, als hätte jemand versucht, ihn von hinten zu erdolchen.
    »Hat schon jemand versucht, Euch zu entleiben?«, fragte sie.
    Varzil schüttelte langsam den Kopf. »Noch nicht. Aber eine meiner Kolleginnen hat es mir prophezeit. Oder sagen wir lieber, sie hat ein Bild gesehen, auf dem ich höchstwahrscheinlich tot bin. Und viel zu viele Zukünfte enthalten meinen Tod. Leider hat sie nicht den Auftraggeber erblickt, sondern nur das Ergebnis - der Mörder ist irgendwie verwischt, so dass sie nicht zu ihm durchdringt. Und was noch beunruhigender ist: Wir können im Hier und Jetzt weder den Auftraggeber noch denjenigen ausmachen, der hinter ihm steht.«
    Tayksa spitzte die Lippen und trommelte mit den Fingern auf ihren Oberarm. »Euch kann also jemand abblocken?«, fragte sie.
    Dann zuckte sie die Achseln. »Macht nichts. Sie können uns nicht daran hindern zu sehen, dass es nicht passiert.«
    »Uns?«, wiederholte Varzil mit

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