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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gerunzelter Stirn.
    »Uns«, erwiderte Tayksa fest. Deena kam etwas näher, um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen. »Wir kommen zu zweit. Deena ist Fährtensucherin. Sie kümmert sich um das Äußere der Orte, die wir bewachen. Ich bearbeite das Innere. Sie wird Dinge sehen, die Euren Wachen niemals auffallen. So was kann ich nicht. Was außerhalb von Mauern stattfindet, ist nicht meine Sache. Ich brauche Deena.
    Ich bin auf ihre Fähigkeiten angewiesen. Ich habe Euch schon beim letzten Mal gesagt, Ihr sollt die Dinge auf meine Weise tun, weil ich sonst nicht mitspiele.«
    »So sei es.« Eins musste man Varzil lassen: Er war ein guter Verlierer. »Dann lasst mich das wenige erzählen, das ich weiß …«
    Als Tayksa und Deena eintraten, verstummte das geschäftige Gemurmel im großen Saal einen Moment lang und wurde dann mit deutlicher Schärfe wieder aufgenommen. Tayksa klammerte sich an Varzils Arm und ließ als das hilflose kleine Geschöpf, das sie nach außen hin verkörperte, ihre langen Wimpern klimpern. Sie hatte diese Rolle sehr oft gespielt, bevor sie zur Schwesternschaft gestoßen war, doch niemals in der Position, jemanden vor anderen Meuchelmördern zu beschützen.
    Männer aller Dienstgrade und Stellungen grinsten oder zwinkerten sich listig zu, als sie vorbeikam. Die Frauen musterten sie mit einem Stirnrunzeln. Einige schenkten ihr kalte, andere verärgerte Blicke. Varzils junge, freundliche Braut - nun ebenfalls schwanger - war bei den Frauen seines Hauses beliebt. Es gab nicht wenige, welche die ›Unterhalterin‹ verabscheuten, von der sie annahmen, sie ersetze die junge Ambria in Varzils Bett.
    Die Götter seien gepriesen, dass Ambria ebenso intelligent wie schön ist, dachte Tayksa und zupfte ihre Röcke so elegant zurecht wie jede Dame aus den Kreisen der Comyn. Sie spielt die Rolle der vernachlässigten Ehefrau wunderbar. Bei Zandrus Höllen, sie hätte auch eine gute Meuchlerin abgegeben! Bevor diese Sache zu Ende ist, werde ich ihr noch einiges beibringen. Wer weiß, wann sie den einen oder anderen Winkelzug brauchen kann.
    Tayksa sah kein bisschen wie die zähe kleine Kämpferin aus, mit der Varzil sich im Gildenhaus unterhalten hatte. Ihr langes blondes Haar - im Gegensatz zu den meisten Schwestern flocht sie es zu Zöpfen, statt es abzuschneiden - wurde von einer teuren Kupferklammer gehalten, die zu dem Kupfergegenstück an ihrem Hals passte. Ihr schweres Wollkleid war in einem üppigen und teuren Rot gefärbt und bestand aus dem weichsten und feinsten Stoff, den man bekam. Außerdem war es so geschnitten, dass man es fast für obszön halten konnte. Körperlich wirkte sie, als könne ein grobes Wort sie umwerfen; zerbrechlich und einnehmend und nicht sonderlich klug, nur gerissen.
    Aber es steckten zwei Messer in ihren Ärmeln, und ein drittes war an ihrem Schenkel befestigt, wo sie es durch einen Schlitz in der Rocktasche erreichen konnte. Wenn alle Stricke rissen, klappte sich die teure kupferne Haarspange in zwei bedrohlich aussehende Waffen auseinander, die Tayksa bei mehr als einer Gelegenheit eingesetzt hatte.
    Draußen patrouillierte Deena in ständig wechselnder Routine durch den Garten und das Grundstück und hielt die Augen nach allem auf, was ungewöhnlich war. Sie hatte zwar noch nichts gefunden, doch Tayksa wurde das unbehagliche Gefühl nicht los, dass man Varzil und sie seit eineinhalb Tagen beobachtete. Was bedeutete, dass man sie wahrscheinlich auch jetzt im Blickfeld hatte.
    Dies wiederum hieß, dass der Meuchelmörder sich irgendwo in diesem Gebäude aufhielt und im Begriff war, seine - oder ihre -
    letzten Vorbereitungen zu treffen.
    Deswegen hatte Tayksa darauf bestanden, die Täuschung aufrechtzuerhalten, dass sie Varzils Barragana sei und sogar sein Bett teile, auch wenn der dort stattfindende ›Verkehr‹ sich nur auf die rein verbale Ebene beschränkte … Sie hatte ihre Zielpersonen oft in den intimsten Momenten beobachtet; riesige Landsitze wie dieser waren nicht selten mit Gängen und Verstecken ausgestattet, von denen ihre Besitzer nichts wussten. Es wäre unglaublich enthüllend gewesen, wenn sie in der Öffentlichkeit als Liebhaber und im Privaten als Verschwörer aufgetreten wären.

    Tayksa hängte sich auf dem ganzen Weg zur Tafel an Varzils Arm und löste sich erst von ihm, als sie den Platz an seiner linken Seite eingenommen hatte. Ambrias Stuhl, rechts von ihm, blieb leer.
    Tayksa ließ sich mit geschmeidiger Eleganz auf ihren Sitzplatz sinken und

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