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Die See des Schicksaals

Die See des Schicksaals

Titel: Die See des Schicksaals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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zeigte. Die Masse fürchtete das Schwert. Sie heulte auf. »Agak, Agak..!«
    Das Wesen, zu dem Elric gehörte, von dem Elric ein Teil war, sammelte seine enormen Kräfte und stieß das Schwert nach unten.
    Runzeln erschienen auf der Teichoberfläche. Die Farbe wechselte von kränklichem Gelb zu einem ungesunden Grün. »Agak, ich sterbe...«
    Unaufhaltsam bewegte sich das Schwert nach unten. Es berührte die Oberfläche.
    Der Teich wogte vor und zurück, versuchte über den Rand auf den Boden zu schwappen. Das Schwert biß sich tiefer, und die Vier, die Eins waren, spürten neue Kräfte an der Klinge emporrinnen. Dann ertönte ein Stöhnen; langsam beruhigte sich der Teich. Er verstummte. Er bewegte sich nicht mehr. Er wurde grau.
    Dann stiegen die Vier, die Eins waren, in den Teich hinab, um sich absorbieren zu lassen.
    Es konnte nun deutlich sehen. Es erprobte seinen Körper. Es überprüfte jedes Glied, jede Funktion. Es hatte triumphiert; es hatte dem Teich wieder Leben eingehaucht. Durch sein achteckiges Auge blickte es in alle Richtungen, über die weit verstreuten Ruinen der Stadt; dann richtete es die volle Aufmerksamkeit auf sein Pendant.
    Agak war zu spät erwacht, doch immerhin war er nun wach, geweckt von den Todesschreien seiner Schwester Gagak, in deren Körper die Sterblichen eingedrungen waren und deren Intelligenz sie überwältigt hatten, deren Auge sie jetzt benutzen und deren Fähigkeiten sie bald einzusetzen versuchen würden.
    Agak brauchte nicht den Kopf zu wenden, um das Wesen zu sehen, in dem er noch seine Schwester vermutete. Wie bei ihr war seine Intelligenz in dem riesigen achtseitigen Auge enthalten.
    »Hast du mich gerufen, Schwester?«
    »Ich habe deinen Namen gesprochen, Bruder, das ist alles.« Die Vier, die Eins waren, hatten genug Spuren von Gagaks Lebenskräften aufgefangen, um ihre Sprechweise nachzumachen.
    »Du hast aufgeschrien?«
    »Ein Traum.« Das Vierwesen hielt inne und ergriff wieder das Wort. »Eine Krankheit. Ich träumte, es gebe etwas auf der Insel, das mir Unbehagen bereitet.«
    » Ist das denn möglich? Wir wissen noch nicht genug über diese Dimensionen oder die Lebewesen, die es darin gibt. Doch niemand ist so mächtig wie Agak und Gagak. Hab' keine Angst, Schwester. Bald müssen wir mit unserer Arbeit beginnen.«
    »Es war nichts. Jetzt bin ich wach.«
    Agak war verwirrt. »Du sprichst seltsam.«
    »Der Traum.«, antwortete das Wesen, das in Gagaks Korper eingedrungen war und sie vernichtet hatte.
    »Wir müssen beginnen«, sagte Agak. »Die Dimensionen drehen sich, die Zeit ist reif, fühl es doch! Die Welt wartet darauf, genommen zu werden. Soviel reiche Energie/ Wie wir siegen werden, wenn wir nach Hause zurückkehren!«
    »Ich spüre es«, erwiderte das Vierwesen - und spürte tatsächlich etwas. Es spürte sein ganzes Universum, Dimension auf Dimension, um sich kreisen. Sterne und Planeten und Monde in endlosen Ebenen, angefüllt mit der Energie, von der Agak und Gagak zehren wollten. Gleichzeitig steckte noch genug von Gagak in den Vieren, um sie einen sehnsüchtigen Hunger empfinden zu lassen, einen Hunger, der nun, nachdem die Dimensionen in die richtige Konjunktion getreten waren, bald befriedigt sein würde.
    Das Vierwesen war versucht, sich mit Agak zusammenzutun und die Fülle der Energie zu genießen, obwohl es durchaus wußte, daß es damit dem eigenen Universum den Todesstoß geben würde. Sterne würden verblassen, Welten würden sterben. Selbst die Lords von Ordnung und Chaos würden untergehen, waren sie doch ein Teil dieses Universums. Ja, es mochte sich lohnen, dieses ungeheure Verbrechen zu begehen, um solche Macht zu erreichen. Das Wesen unterdrückte die Regung und sammelte sich für seinen Angriff, ehe Agak zu mißtrauisch wurde.
    »Wollen wir uns der Energie bemächtigen, Schwester?«
    Das Vierwesen erkannte, daß das Schiff sie genau im richtigen Augenblick auf die Insel gebracht hatte. In der Tat, sie waren beinahe zu spät gekommen.
    »Schwester?« Wieder stutzte Agak. »Was...?«
    Das Vierwesen wußte, daß es sich von Agak lösen mußte. Die Röhren und Drähte fielen herab und wurden in Gagaks Körper hineingezogen.
    »Was soll das?« Agaks seltsamer Leib erbebte kurz. »Schwester?«
    Das Vierwesen wappnete sich zum Kampf. Obwohl es Gagaks Erinnerungen und Instinkte übernommen hatte, wußte es nicht, ob es Agak in der gewählten Gestalt angreifen konnte. Da die Zauberin die Fähigkeit besessen hatte, ihr Äußeres zu ändern,

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