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Die Seelenjägerin - 1

Die Seelenjägerin - 1

Titel: Die Seelenjägerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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ist doch das Kennzeichen unserer Art?«
    »Vielleicht handelt es sich bei der Krankheit des Prinzen gar nicht wirklich um die Schwundsucht«, beharrte Fadir. »Die Anzeichen mögen die gleichen sein, aber die Ursache ist eine andere.«
    Ramirus musterte ihn mit drohendem Blick. »Andovan leidet an der Schwundsucht. Daran besteht kein Zweifel.«
    »Nein.« Colivars Antwort klang düster und nachdenklich, sein Ton war ausnahmsweise frei von Spott. »Es ist die Schwundsucht, das steht fest. Ich habe ihn selbst untersucht.«
    »Damit hat ein Magister die Hand im Spiel, nicht wahr? Und wir stehen wieder am Anfang.«
    »Vielleicht hat irgendeine Frau den Stein ins Rollen gebracht …«
    »Wie sollte das zugehen?« Severil schnaubte. »Willst du andeuten, eine Frau hätte einen Magister dazu gebracht, sich Andovan zum Konjunkten zu erwählen? In diesem Falle wäre sie fähiger als wir alle, denn ich habe noch nie gehört, dass sich ein Magister seinen Konjunkten selbst aussuchen … oder auch nur hinterher feststellen könnte, um wen es sich handelt.«
    »Das heißt also – ein weiblicher Magister?«, fragte Lazaroth mit beißendem Hohn in der Stimme. »Für mich eine aberwitzige Vorstellung.«
    »Ganz richtig!«, nickte ein anderer, und ein Dritter murmelte: »Ausgeschlossen!«
    Fadir nickte knapp. »Wenn so etwas möglich wäre, hätten wir längst davon erfahren.«
    »Es sind viele Erklärungen denkbar«, sagte Ramirus ruhig. »Natürlich könnte sich die Hexe, die mit Andovan gesprochen hat, ganz einfach geirrt haben. Vielleicht sucht eine andere Frau dem Prinzen zu schaden, und diese Raquel hat nicht die wahre Ursache seiner Krankheit, sondern die Spuren dieser Angriffe entdeckt. Eine andere Gefahr, die mit seinem derzeitigen … Zustand nichts zu tun hat.« Er seufzte, und für einen Moment zeichnete Erschöpfung sein bleiches Gesicht. »In diesem Fall wäre das Unheil allerdings bereits geschehen. Danton weiß von Andovans Besuch bei der Hexe, damit wissen auch die Hälfte der Klatschbasen im Schloss Bescheid, und bald wird es überall herum sein. Der Prinz hat die Schwundsucht, und schuld daran ist eine Hexe … es ist nicht gut, wenn beides in einem Atemzug genannt wird, selbst wenn die Einzelheiten nicht stimmen.«
    »Wurde nicht schon einmal versucht, eine Frau durch die Translatio zu bringen?«, fragte Kellam. »Ich glaube mich vage zu erinnern.«
    »Irgendjemand macht immer solche Experimente«, gab Colivar zurück. »Weil man glaubt, den richtigen Anwärter oder die richtige Unterrichtsmethode gefunden zu haben … oder einfach aus Langeweile. Aber es klappt nie.« Er lachte leise in sich hinein, kalt, ohne jeden Humor. »Offenbar fehlt den Frauen eine wesentliche Eigenschaft, die sie befähigen würde, menschliche Seelen zu verschlingen.«
    »Was ist mit der einen unten in den Freien Landen?«, fragte Seviral. »Dieser … wie nennt man sie noch … die Hexenkönigin?«
    »Von Sankara«, soufflierte Ramirus. Sein Blick richtete sich jäh auf Colivar, und der Magister bemerkte den dunklen Verdacht, der jäh in ihren Tiefen aufglomm. War dem Königlichen Magister eben erst aufgefallen, dass Sankara an Auremir grenzte und Colivar im Grunde diese Stadt schützte, wenn er den anderen Stadtstaat vor Dantons Zugriff bewahrte? In diesem Fall, überlegte der schwarzhaarige Magister, wäre er unter dem Druck der Ereignisse um Andovan sträflich nachlässig geworden. Dem alten Ramirus wäre dieser Umstand nie entgangen.
    Colivar zuckte die Achseln. »Sie ist eine Hexe. Stark, ehrgeizig und gefährlich wie alle Höllen zusammen … aber doch nur eine Hexe.«
    »Du kennst sie.« Ramirus’ Ton war eine einzige Anklage.
    Wieder zuckte Colivar die Schultern. »Jeder von uns, der durch ihr Reich kommt, ist eingeladen, ihr Gast zu sein. Warst du denn niemals dort unten, Ramirus?« Colivar schüttelte in gespielter Missbilligung den Kopf. »Du solltest wirklich öfter einmal auf Reisen gehen.«
    »Ich war dort«, sagte Kellam und lächelte ironisch. »Sie wollte mich in ihr Bett locken.«
    »Und du hast abgelehnt?«
    »Nach allem, was man hört, ist das gar nicht so einfach«, ließ sich Thelas vernehmen. »Sie soll besondere Tränke haben, um die Männer ihren Wünschen gefügig zu machen.«
    » Ich habe gehört, dass sie die Eier der Magister sammelt und als Andenken aufbewahrt.«
    Wahrscheinlich war jeder von euch irgendwann einmal ihr Liebhaber , dachte Colivar, aber keiner will es vor den anderen zugeben. Von allen

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