Die Seherin der Kelten
auch ein großes Dankeschön all denjenigen, die an den Traum-Workshops 2004 teilgenommen haben: für ihren Mut und ihre Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen.
Danke an alle, die mir die Möglichkeit schenkten, Pferdebesitzerin zu werden, besonders Tessa, ohne die dies niemals wahr geworden und sicherlich schon an der ersten Hürde gescheitert wäre.
Und schließlich meinen aus tiefstem Herzen empfundenen Dank an Gigha, die Mutter der kleinen Katzenjungen, die nach Hause kam, um während der Arbeit des Redigierens zu sterben, und damit noch einmal mein Verständnis erweiterte von jenen Grenzen zwischen Leben und Tod, die doch in Wahrheit gar nicht existieren; du warst mir in dieser Zeit ein leuchtender Stern, und ich vermisse dich.
Anmerkung der Autorin
Diejenigen, die noch aus der Schule etwas über die Bodicea in Erinnerung haben oder auch durch die geschichtswissenschaftlichen Dokumentationen in den neuen Medien, werden sich wohl erinnern, dass die Bodicea ausgepeitscht wurde und ihre Töchter vergewaltigt und dass genau dies jener Funke gewesen sein soll, der schließlich die Feuer ihres Aufstands gegen die römische Besatzung entfachte. Das verleiht der Geschichte einen romantischen Unterton und lieferte unseren viktorianischen Vorfahren eine plausible Entschuldigung dafür, wie und warum jemals eine Frau die Möglichkeiten bekommen und das Geschick besessen haben sollte, ein bewaffnetes Kriegsheer in eine ganze Reihe erfolgreicher militärischer Kampfhandlungen zu führen; als die »geschändete Mutter«, die kämpfte, um die an ihren Töchtern begangenen Verbrechen zu rächen, erregte sie selbst im viktorianischen Zeitalter keinerlei Empörung.
Genau genommen waren die Abscheulichkeiten, die nach Prasutagos’ Tod und im Namen der römischen Machthaber begangen wurden, allerdings eher das Ende einer sich fortwährend verstärkenden Unterdrückung. Außerdem, so denke ich, ist es wahrscheinlicher, dass diese Taten vielmehr die ersten Vergeltungsmaßnahmen für jene Aufwiegeleien waren, die unterschwellig bereits eingesetzt hatten, denn deren Auslöser. Den Beginn dieses Aufstands können wir zwar nicht genau datieren, doch er geschah zu jener Zeit, als Suetonius Paulinus gerade zum Angriff auf die Druideninsel von Mona ansetzte (nun bekannt als Anglesey, eine Insel an der Nordwestküste von Wales), und wir dürfen davon ausgehen, dass Paulinus bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt in der Kampfsaison angriff, einfach, um Zeit genug zu haben, seine militärischen Unternehmungen noch vor dem Herbst wieder abzuschließen. Ferner wissen wir von Tacitus, dass die Stämme »... die Aussaat des Getreides vernachlässigten, weil Menschen allen Alters in den Krieg zogen...«, woraus wir schließen dürfen, dass die Revolte sich während der Zeit der Frühlingsaussaat ereignete - kurz nach dem auf den Winter einsetzenden Tauwetter.
Wenn wir diese Tatsachen zusammenfügen, ergibt sich ein Aufstand im Frühling, in dem eine Anzahl von ansehnlich bewaffneten Stammeskriegern mindestens zwei gut geplante Angriffe geführt haben, welche geschickt jenen Umstand ausnutzten, dass der Gouverneur derzeit ganz von seinen Vorhaben im Westen des Landes in Anspruch genommen wurde. Es scheint mir unwahrscheinlich, dass, wer auch immer die Eceni anführte, aus einem besiegten und entwaffneten Volk wieder ein Kriegsheer aufgestellt haben soll, ohne dass dieser Aufstellung ein gewisses Maß an Vorbereitung vorausging, und ich denke, dass es zudem einige Informanten gegeben haben musste und dass angesichts der Beschränkungen durch den Winter diese Vorbereitungen mindestens bereits im vorausgegangenen Herbst eingesetzt haben mussten.
Nimmt man all dies als gegeben an, dann dürfte Prasutagos’ Tod - obwohl auch dieses genaue Datum nicht bekannt ist - sich in etwa gegen Ende der Vorbereitungen auf den Krieg ereignet haben.
Tacitus’ beredte Beschreibung der Verbrechen an den Stämmen der Eingeborenen durch die römischen Kolonisatoren von Camulodunum gibt ein wahrhaft eindrucksvolles Zeugnis ab. Und bündig fasst ein einziger Absatz jene Umstände zusammen, die schließlich zum Kriege führten:
Der Hass [der rebellierenden Stämme] richtete sich in der Hauptsache gegen die Veteranen. Denn diese neuen Siedler in der Kolonie von Camulodunum trieben die Menschen aus ihren Häusern, jagten sie von ihren Höfen und nannten sie Gefangene und Sklaven. Die Veteranen wurden in ihrer Zügellosigkeit auch noch ermutigt von den
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