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Die Sehnsucht der Smaragdlilie

Die Sehnsucht der Smaragdlilie

Titel: Die Sehnsucht der Smaragdlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Mccabe
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gehen, Madame Dumas?“, fragte er heiter. „Ich glaube, es ist ein wenig wärmer geworden. Und ich möchte gerne Eure Meinung zu dem neuen Brunnen hören, den ich in Auftrag gegeben habe. Es ist die Göttin Diana, eine große Kriegerin und Jägerin. Eine Eurer liebsten Göttinnen, wie ich glaube?“
    „Es wäre mir eine Ehre, mit Euch spazieren zu gehen, Majestät“, antwortete Marguerite. „Doch ich fürchte, ich verstehe nur wenig von Brunnen.“
    „Egremont wird Euch seinen Mantel leihen“, sagte er und deutete auf einen seiner Begleiter, der ihr sofort seinen pelzbesetzten Umhang anbot. „Wir möchten nicht, dass Ihr Euch erkältet. Ihr habt eine so wichtige Aufgabe, Madame.“
    Wichtige Aufgabe ? Handelte es sich also tatsächlich um einen neuen Auftrag? Eine Chance für die „Smaragdlilie“, der Zurückgezogenheit zu entkommen? Bemüht, sich nichts von ihrer Aufregung anmerken zu lassen, legte sich Marguerite den Mantel um die Schultern. „Wirklich, Majestät?“
    „ Oui . Ist meine Tochter denn nicht auf Euch angewiesen, seitdem ihre selige Mutter verstarb? Ihr seid ihr die liebste Begleitung.“
    „Auch ich mag die Prinzessin sehr gerne“, erwiderte Marguerite, und das stimmte auch. Prinzessin Madeleine war ein reizendes Kind, charmant und aufgeweckt. Doch sie stellte kaum eine Herausforderung dar. Sie konnte Marguerite nicht die Art von Erfolg bieten, nach der sie sich in ihrem Ehrgeiz verzehrte. Den Erfolg, den sie zu ihrer eigenen Sicherheit brauchte. Sie dachte an die vielen Münzen, die sie unter ihrem Bett versteckte. Und dass sie immer noch nicht reichten, um sich davon einen Weinberg zu kaufen und ihr ein Leben zu ermöglichen, über das nur sie selbst bestimmte.
    „Das freut mich zu hören.“ François führte sie die Treppe hinunter und hinaus in den parkähnlichen Garten, der jetzt unter winterlichem Frost schlummerte. Wie der Palast, so wurde auch er umgestaltet. Die Blumenbeete waren umgegraben, um im Frühjahr in einem moderneren Muster neu bepflanzt zu werden. Im Augenblick lag alles erstarrt und festgefroren da, mit einer glitzernden Schicht aus Eis überzogen, und glich einer verzauberten Märchenlandschaft.
    François winkte seine Begleiter fort und dirigierte Marguerite einen schmalen Spazierweg hinunter. Es war sehr still; hin und wieder ließen sich die entfernten Stimmen der zurückgelassenen Höflinge vernehmen, die bei der Mauer stehen geblieben waren.
    „Es ist äußerst bedauerlich, dass meine Tochter eine Zeit lang ohne Eure Gesellschaft wird auskommen müssen“, sagte der König.
    „Wird sie das müssen?“
    „Ja, denn Ihr werdet nach England reisen, befürchte ich, Madame. Und die ‚Smaragdlilie‘ muss Euch begleiten.“
    England. Also waren die Gerüchte wahr. François suchte eine neue Allianz mit König Henry, ein neues Bollwerk gegen die Macht des Kaisers.
    „Ich bin bereit“, entgegnete sie.
    François lächelte. „ Ma chère Marguerite – immer so bemüht, uns zu dienen.“
    „Ich bin Französin“, antwortete sie nur. „Für mein Land tue ich, was ich kann.“
    „Und Ihr tut es gut. Meistens.“
    „Ich werde Euch nicht enttäuschen. Das schwöre ich.“
    „Ich vertraue darauf, dass Ihr die Wahrheit sprecht. Denn diese Mission ist von lebensnotwendigem Interesse. Ich werde eine Delegation losschicken, damit diese einen Vertrag über eine Allianz mit König Henry aushandelt und die Heirat von seiner Tochter Mary mit meinem Henri arrangiert.“
    Marguerite überdachte seine Worte. Trotz der Liebäugelei mit England, einschließlich des lang zurückliegenden Treffens auf dem Feld des Güldenen Tuches, das solches Aufsehen erregt hatte, dass man immer noch davon sprach, war bei all den Bemühungen nicht viel herausgekommen. Dank der englischen Königin Katharina von Aragon, einer Tante des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, war England immer wieder Spanien zugeneigt.
    „Was ist mit den Spaniern?“, fragte Marguerite ruhig.
    „Ich habe sagen hören, dass Henry und seine Königin nicht mehr – so eng miteinander verbunden seien“, antwortete François. „Katharina wird alt. Möglicherweise hat Henry ein Auge auf eine junge Dame geworfen, die einst Mitglied des französischen Hofs war – Madame Anne Boleyn. Katharina dürfte nicht länger so viel Einfluss auf die englische Politik besitzen. Seit der Bildung der Liga von Cognac scheint Henry geneigt zu sein, die Dinge mehr aus gallischem Blickwinkel zu sehen. Ich werde höchst zufrieden

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