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Die Sekte Satans

Die Sekte Satans

Titel: Die Sekte Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Petersen sagte — heute Abend noch was
vor. Da ich dich kenne, ermahne ich dich: Sei bitte vorsichtig! Und bring Gaby
nicht in Gefahr.“
    „Logo, Susanne. Wir wollen
heute Nacht eine Satanssekte ausräuchern. Kommissar Glockner und ein großes
Polizeiaufgebot ist dabei.“
    Susanne Carsten schluckte. In
New York, von wo sie anrief, war es jetzt vier Uhr nachmittags, wie Tim wusste.
Und sicherlich höllisch stickig zwischen den Wolkenkratzern.
    „Um es kurz zu machen, Tim: Ich
bin am Sonntag zurück. Dann habe ich vierzehn Tage frei. Sozusagen als
Belohnung von meinem Chef. Und die nutzen wir, ja? Wir machen zusammen Ferien.
Irgendwo nach deiner Wahl. Du sollst es entscheiden. Aber bitte in Europa, ja?
Ich dachte mir, wir mieten ein Ferienhaus, das groß genug ist für uns alle.
Denn wenn deine Freunde Lust haben, wollen, können und dürfen — sollen sie
mitkommen, ja? Ihr vier entscheidet, ich bin mit allem einverstanden, und du
machst morgen im Reisebüro die Buchung. Alles klar?“
    „Phantastisch!“, brüllte Tim in
den Hörer. „Mache ich, Susanne. Das wird saustark für uns alle.“
    „Ich nehme dich in den Arm —
ganz fest.“
    „Ich dich auch — noch fester.
Bis Sonntag, Mutti.“
    Und beide legten auf.

17. Nächtliche Aktion
     
    Kommissar Glockner bot zwei
Dutzend uniformierte Beamte auf. Unweit vom Schroffwald wurde diese Streitmacht
zusammengezogen, aber unauffällig, ohne Blaulicht und Sirene.
    Gegen 22.30 Uhr lud Klaus, der
natürlich dabei sein wollte, TKKG in seinen BMW. Tim trug dunkle Jeans und ein
Sweat-Shirt in ebenso trostloser Farbe. Auch Gaby war tarnfarbennächtlich
gekleidet. Im Dunkeln würden bestimmt nur ihre Haare leuchten. Klößchen hatte
sogar an eine tannengrüne Sportmütze gedacht — wegen seines rötlichblonden
Kurzhaarschnitts. Auch Karl würde im Dunkeln nicht auffallen.
    Sie fuhren durch die Nacht.
Klaus bog ab in Richtung Naturschutzgebiet. TKKG äugten hinaus.
    „Nicht ein einziger Polyp ist
zu sehen“, meinte Klößchen. „Auch kein Mannschaftswagen. Oder sind die
Ordnungshüter zu Fuß hergekommen?“
    „Die Wagen stehen hinterm
Busbahnhof in Ramabach“, erklärte Klaus. „Die Beamten sind sicherlich schon zum
Schroffwald vorgedrungen. Sie umzingeln die Lichtung, auf der die
Teufelsanbeter proben wollen. Herr Glockner will sie erst mal gewähren lassen.
Schließlich wird uns so ein Schauspiel nicht jeden Tag geboten. Dann schließt
sich der Ring. Megaphon-Durchsage. Ende der Party. Festnahme. Von den meisten
wird man nur die Personalien feststellen. Und die Typen dann laufen lassen.
Aber die Hauptschuldigen werden verhaftet. Das sind Otto Glänzer, beide Selligs
und eine gewisse Katharina Feingold, Glänzers Stellvertreterin. Falls sie dabei
ist heute Nacht. Sie ist nämlich nicht von hier — und im Übrigen im Range einer
Oberpriesterin. Das hat Krause ausgesagt.“ Klaus hatte zwischenzeitlich mit
Gabys Vater telefoniert und war umfassend informiert. „Übrigens ist diese Dame
— eine Österreicherin mit Wohnsitz an einem idyllischen See — in ähnlicher
Weise wie Glänzer bekannt. Sie nennt sich Wunderheilerin und vertreibt —
angeblich — die schlimmsten Krankheiten durch Handauflegen.“
    Gaby legte beide Hände an Tims
Schläfen. „Mal sehen, ob ich das auch kann. Spürst du was? Eine Besserung —
geistig?“
    Tim küsste seine Freundin auf
die Wange. „Das spüre ich. Dich!“
    Klaus fuhr über eine schmale
Waldstraße. Sie war gesperrt für Fahrzeuge aller Art — ausgenommen jene, die
zur Forstwirtschaft gehören.
    „Wir machen einen Bogen“,
erklärte er, „nähern uns von der anderen Seite. Wo die Teufelsanbeter ihre
Wagen parken, kommen wir gar nicht vorbei.“
    Zwei Minuten später hielt er.
Auf der Straße standen zwei Uniformierte, Kommissar Glockner trat unter den
Fichten hervor und zu Klaus ans Fenster.
    „Lasst den Wagen hier stehen.
Sonst hören euch die Verrückten. Es ist zwar noch nicht 23.23 Uhr, aber die
Hexen tanzen schon. Sind alle kostümiert und maskiert. Außerdem haben sie ein
Feuer entfacht. Hier im knattertrockenen Sommerwald. Man fasst es nicht.“
    „Wie viele sind’s?“, fragte
Tim.
    Glockner gab die Frage an einen
seiner Beamten weiter.
    „Mindestens 60“, war die
Antwort. „Alle vermummt. Ab und zu kommen noch Nachzügler an.“
    Alle stiegen aus.
    „Wann lassen Sie die Falle
zuschnappen, Herr Glockner?“, erkundigte sich Tim.
    „Um 23.45 Uhr. Dann ist
bestimmt der letzte Satan-Fan bei der

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